Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Kunst im 20. Jahrhundert: Kunst zwischen Bürgertum und Revolte: die wilden 60-er (Seminar)

Dozent/in: Elize Bisanz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 15.02.2011, 14:15 - Di, 15.02.2011, 15:15 | C 16.129 Seminarraum | Klausur
Einzeltermin | Di, 29.03.2011, 14:15 - Di, 29.03.2011, 15:15 | C 16.203 Seminarraum | Wiederholungsklausur

Inhalt: Jean-Paul Sartre, Andy Warhol, Noam Chomsky, J.F. Kennedy, Che Guevara, Malcolm X, Rudi Dutschke, Woodstock-Festival, Mondlandung, Feminismus, Farbfernsehen, Nouvelle-Vague und viele andere Begriffe markieren die Geschichte eines Zeitgeistes der kontroversen Reibungen zwischen politischen Visionen und nüchterner gesellschaftlicher Realität der 60-er Jahre. In der bildenden Kunst formieren sich unterschiedliche Strömungen; während die Konzeptkunst sich radikal gegen die Materialität wendet, zelebriert die Pop-Art die absolute Materialität der Konsumkultur. Die spannende Mischung erzeugt eine Energie mit kultureller Sprengkraft, die sich durch eine dichte Intellektualität und wilde Abstraktion auszeichnet. Das Seminar beschäftigt sich primär mit künstlerischen Bewegungen der 60-er Jahre und analysiert deren kulturelle Bedingungen und Folgen. Neben klassischer Textlektüre werden interdisziplinäre Vergleiche zwischen verschiedenen kulturellen Bereichen erstellt und erprobt.

Kunst im 20. Jahrhundert: Künstlerische Positionen der klassischen Moderne (Seminar)

Dozent/in: Elize Bisanz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 7.215
Einzeltermin | Di, 15.02.2011, 10:15 - Di, 15.02.2011, 11:15 | C 9.102 Seminarraum | Klausur
Einzeltermin | Di, 29.03.2011, 10:15 - Di, 29.03.2011, 11:15 | C 9.102 Seminarraum | Wiederholungsklausur

Inhalt: Mit den umwälzenden Veränderungen der modernen Welt schlug die Kunst neue Bahnen ein; sie verabschiedete sich von ihrer mehr oder weniger passiv abbildenden und dokumentierenden Rolle und wurde zum Seismographen der modernen Welt. Die Kunstwissenschaft hat zahlreiche Theorien über diese Phase der Kunstgeschichte entwickelt, die unterschiedliche Auffassungen sowohl über den Zeitpunkt der genannten Umwälzungen wie auch über deren theoretischen Ausgangspunkte hatten. Das Seminar untersucht die theoretischen Grundlagen stilistischer Veränderungen vom Impressionismus bis zur vollständigen Abstraktion exemplarisch an Kunstrichtungen und Kunstwerken und fokussiert vor allem auf ihre Folgen bezüglich der Entwicklung kunstwissenschaftlicher und kunsttheoretischer Perspektiven.

Kunst im 21. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Julia Moritz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 7.215
Einzeltermin | Di, 22.02.2011, 12:15 - Di, 22.02.2011, 13:15 | C 9.102 Seminarraum | Klausur
Einzeltermin | Di, 29.03.2011, 12:15 - Di, 29.03.2011, 13:15 | C 9.102 Seminarraum | Wiederholungsklausur

Inhalt: Die Kunst des 21. Jahrhunderts ist die Kunst, die in eben jenem Augenblick entsteht, in dem dieses Seminar versucht, ihre Grundlagen, Themen und Problemzusammenhänge zu erarbeiten. Auf den ersten Blick ist dies ein Paradox. Auf den zweiten Blick wirft das Feld der "Kunstgeschichte der Gegenwart" eine Reihe spannender Fragen auf: Wie wird Gegenwart Geschichte? Wer bestimmt und konturiert jenen Prozess? Was bedeutet diese Kunst für die Zeit in der wir leben? Und wie situieren wir uns selbst dazu? Unter dem Schlagwort der „Kritikalität“ hat die Kunsttheoretikerin Irit Rogoff zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Frage nach der Situierung von Kunst und Kunstwissenschaft neu aufgeworfen. Ihrem Programm der untrennbaren Verwicklung von Subjekt und Objekt kritischer Untersuchungen folgend, wollen wir uns den Zeitdiagnosen der Gegenwartskunst über eine praxisnahe Erforschung ausgewählter Beispiele annähern. Ein wichtiges erstes Themengebiet manifestiert sich im Werk derjenigen Künstlerin, der wir die deutsche Übersetzung von Rogoffs Text verdanken: Hito Steyerl. Theoretisch und künstlerisch im Feld des Videoes-sayismus aktiv, problematisiert Steyerl die zeitgenössische Verwendung dokumentarischer Strategien. Die Ereignisse des 9. September 2001 werden hier - beispielhaft für die Kunst der letzten Dekade - ebenso ver-handelt, wie die Funktion Neuer Medien und die Bedingungen der Transnationalität. Daran angrenzend wird virulent, was die Kunst schon seit den historischen Avantgarden umtreibt: die Frage nach der gesellschaftlichen Wirksamkeit von Kunst. Mit dem Neologismus „Artivism“ erfuhr die Verbindung von künstlerischen und politisch-aktivistischen Strategien in den letzten Jahren neuen Aufwind. Das Beispiel des kroatischen KuratorInnenkollektivs „What, How and For Whom“ und ihrer 2009 realisierten Großausstel-lung in Istanbul verdeutlicht die Möglichkeiten aber auch die Grenzen jener Tendenz, besonders im Hinblick auf das Problem der Spektakularisierung des Kunstbetriebs. Die gegenwärtige Verknüpfung von Kunstproduktion und Kunstvermittlung wird an der viel diskutierten Kon-junktur der Biennalen besonders deutlich, ist jedoch ohne den Beitrag der Kunstkritik - des traditionellen Sprachrohrs zeitgenössischer Kunst - kaum denkbar. Dies zeigt eine kritische Lektüre von „The Predicament of Contemporary Art“, des letzten Kapitels des Überblickswerks „Art since 1900“, vorgelegt 2004 von den HerausgeberInnen des wichtigen Kunstjournals October. Aber auch die Textproduktion von KünstlerInnen selbst ist eine wichtige Konstante des neusten Kunstgeschehens, besonders eine Reihe von Künstlertexten aus dem Umfeld von October. Eine Diskussion der Ausstellung „Freedom of Speech?“ im Hamburger Kunstverein (18.12.10-13.03.11), die das Konzept der Redefreiheit hinterfragt, bindet diese „Sprechakte“ an den gesellschaftlichen Kontext der künstlerischen Produktion und Reflexion zurück. Die benachbarte Schau von jüngsten Neonarbeiten von Silke Wagner wirft außerdem die fundamentale Frage nach den Aufmerksamkeitsökonomien der Kunst und ihrer Marktförmigkeit auf. Wir werden den Bogen des Seminars mit einer Reflexion der facheigenen Wert-schöpfungsprozesse und angewandten Herausforderungen von Kritikalität schließen. TERMINE 19.10. Einführung, Referatsvergabe für Studienleistungen 26.10. Thema 1, Kritikalität 02.11. Thema 2, Dokumentarismus 09.11. Thema 3, Neue Medien 16.11. Thema 4, 9/11 23.11. Thema 5, Transnationalität 30.11. Thema 6, Kunst und/oder Aktivismus 07.12. Thema 7, Biennalisierung 14.12. Thema 8, Kunstkritik und Kanonbildung 04.01. Thema 9, Künstlertexte 22.01. Thema 10, Redefreiheit 18.01. Thema 11, Aufmerksamkeitsökonomien 25.01. Thema 12, Kritikalität Revisited 01.02. Zusammenfassung, Klausurvorbereitung ALLGEMEINE LITERATUR - Bröckling, Ulrich / Krasmann, Susanne / Lemke, Thomas (Hrsg.): Glossar der Gegenwart, Frankfurt/Main 2004. - Butin, Hubertus (Hrsg.): DuMonts Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst, Köln 2002. - Draxler, Helmut / Graw, Isabelle / Rottmann, André (Hrsg.): Erste Wahl. 20 Jahre "Texte zur Kunst", Basel / Dresden, 2010 (erscheint Novemeber). - Grosenick, Uta (Hrsg.): Art Now, Vol.3, Köln 2008. - Harrison, Charles (Hrsg.): Kunsttheorie im 20. Jahrhundert, Ostfildern-Ruit 1998, Bd. 2. LITERATUR ZU DEN VERANSTALTUNGEN Zu 2) Rogoff, Irit: Vom Kritizismus über die Kritik zur Kritikalität (2003), in: www.eipcp.net/transversal/0806/rogoff1/de am 23.11.2009. Zu 3) Steyerl, Hito: Die Farbe der Wahrheit. Dokumentarismus und Dokumentalität, in: Gludovatz, Karin (Hrsg.): Auf den Spuren des Realen. Kunst und Dokumentarismus, Wien 2003, S. 91-108. Zu 4) Retort (Boal, Iain / Clark, T.J. / Matthews, Joseph / Watts, Michael): Afflicted Powers. Capital and Spectacle in a New Age of War, London and New York 2005, S. 1-37. Zu 5) Enwezor, Okwui: Großausstellungen und die Antinomien einer transnationalen globalen Form, München 2002. Zu 6) Ausstellungskatalog Istanbul Biennale 2009. Zu 7) Ferguson, Bruce et al.: Mapping International Exhibitions, in: Filipovic, Elena / Vanderlinden, Barbara (Hrsg.): The Manifesta Decade, Cambridge/MA 2005, S. 47-56. Zu 8) Foster, Hal / Krauss, Rosalind: Art Since 1900. Modernism, Antimodernism, Postmodernism, London 2004, S. 670-689. Zu 9) Fraser, Andrea: From the Critique of Institutions to the Institution of Critique, in Welchman, John (Hrsg.): Institutional Critique and After, Zürich 2006, S. 123-136. Zu 10) Ausstellungskatalog „Freedom of Speech?“, Hamburger Kunstverein 2010.