Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Einführung in die Sozial- und Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 14.006 Seminarraum

Inhalt: Das Einführungsseminar soll einen Überblick vermitteln über die Geschichte von 60 jahre Bundesrepublik und setzt hierbei einen besonderen Schwerpunk auf Aspekte einer Kulturgeschichte. Im Laufe des Seminars geht es von den Anfängen einer "Zusammenbruchsgesellschaft" über Phasen der Konsolidiseirung und der Revolte bis in die Jetztzeit. Zentrale Fragen sind hierbei die Rolle von Kultur und Alltagspraxen als Formen von Vergesellschaftungsprozessen. Hierbei stellt sich schließlich auch die Frage nach der affirmativen oder kritischen Rolle der Kultur im gesamtgesellschaftlichen Rahmen.

Frauen West - Frauen Ost: Zur Frauengeschichte in der Bundesrepublik und der DDR (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 16.129 Seminarraum

Inhalt: Über vier Jahrzehnte hat die DDR das Lebensgefühl, das Selbstverständnis und die Alltagskultur von Millionen Menschen geprägt. Die Koexistenz zweier Gesellschaftssysteme auf deutschem Boden nach 1945/49 und die Konkurrenz dieser beiden Systeme spiegeln sich bis heute in individuellen Biografien wider. Insbesondere im Hinblick auf die gesellschaftliche Rolle der Frau klafften die Lebenserfahrungen und Prägungen in Ost und West weit auseinander. Während in der DDR jahrzehntelang das Leitbild der erwerbstätigen Mutter gegolten hatte, hatte der bundesdeutsche Staat bis weit in die 70er Jahre hinein am Primat der „Hausfrauen-Ehe“ festgehalten. In beiden Fällen hat dies massive Auswirkungen auf Lebensentwürfe, Geschlechterverhältnisse und die Ausgestaltung des Familienlebens gehabt. - Das Seminar beschäftigt sich mit unterschiedlichen Aspekten der Frauengeschichte in Deutschland in den Jahren der staatlichen Teilung: Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Karriere, Partnerschaft, Ehe und Sexualität, Mutterschaft und Kindererziehung usw. Dabei werden rechtliche Grundlagen, politische Diskurse, ökonomische Kontexte und gesellschaftliche Ideale und Ideologien ebenso beleuchtet wie die Kultur des Alltags in zwei deutschen Gesellschaften.

Heilen und Vernichten. Medizin, Gesundheit und Bevölkerungspolitik im NS-Staat (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 14.103 Seminarraum

Inhalt: Die Medizin- und Gesundheitspolitik des NS-Regimes war auf das Engste verbunden mit „rassenpolitischen“ Vorstellungen und steigerte sich von der unmittelbar nach der Machtübernahme eingeführten Zwangssterilisation bis zu den unter dem euphemistischen Namen „Euthanasie“ durchgeführten Krankentötungen während des Krieges. Betroffen waren in erster Linie körperlich, geistig und / oder psychisch kranke Menschen aller Altersstufen, außerdem die Gruppe der so genannten Asozialen, zu denen u.a. „Arbeitsscheue“, Prostituierte, Zuhälter, Alkoholiker, Kriminelle, Homosexuelle und – sofern sie nicht ohnehin bereits der Verfolgung und Vernichtung ausgesetzt waren – auch Juden, Farbige, Sinti und Roma sowie Regimekritiker gezählt wurden. Die Unfruchtbarmachung und Ermordung dieser Männer, Frauen und Kinder war die dunkle Seite jener Bevölkerungspolitik, die auf die Steigerung der Geburtenzahlen und die Förderung „erbgesunder“ kinderreicher Familien abzielte. Übergeordnetes Ziel war in beiden Fällen die Formung eines „gesunden und rassisch reinen Volkskörpers“. – Das Seminar beschäftigt sich u.a. mit der NS-Gesetzgebung im Medizin- und Gesundheitsbereich, mit der Praxis der Zwangssterilisationen, den „Euthanasie“-Aktionen an Kindern und Erwachsenen, den Reaktionen der Kirchen sowie der Rolle der deutschen Ärzteschaft. Besonderes Augenmerk wird auf die Vorgeschichte der NS-Verbrechen gelegt: Bereits in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts hatte ein sozialdarwinistisch aufgeladener Biologismus die Konzepte von „Eugenik“ und „Rassenhygiene“ diskutiert und salonfähig zu machen versucht – nicht nur in Deutschland, sondern international..

Jugend und Jugendkultur in Deutschland im 20. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 12.006 Seminarraum

Inhalt: Im 20. Jahrhundert organisieren sich erstmals junge Menschen in den Industrienationen in Jugendkulturen und begreifen sich in Abgrenzung zur Welt der Erwachsenen. Mittels gemeinsamer Identifikations- und Distinktionsmerkmale wie z.B. Mode, Musik und Sprache schaffen sie sich so eigene Subkulturen, in denen es immer wieder um Fragen der Authentizität geht. Dem gegenüber stehen fortwährende Zuschreibungs- und Vereinnahmungsstrategien von Seiten der Politik, Medien und Wissenschaft. Anhand eines Schnitts durch das 20. Jahrhundert sollen im Seminar Ausprägungen der Jugendbewegung vom Wandervogel und Arbeiterjugendbewegung über die Staatsjugenden bis hin zu Hippies und Punk vorgestellt und nach strukturellen Gemeinsamkeiten gesucht werden.