Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

"Die zweite Heimat - Chronik einer Jugend" (Seminar)

Dozent/in: Manuela Klaut

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 12.10.2015 - 21.01.2016 | C 1.312 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 18:15 - 19:45 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | C 1.312 Seminarraum | Filmsichtung
Einzeltermin | Do, 14.01.2016, 12:15 - Do, 14.01.2016, 15:45 | C 7.319 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 28.01.2016, 10:15 - Do, 28.01.2016, 13:45 | C 7.320 Seminarraum

Inhalt: Ist der Beginn eines Studiums auch der Beginn einer zweiten Heimat? Kann Deutschland überhaupt eine Heimat sein und welche Ereignisse fassen ein Jahrzehnt zusammen? Ist es Kennedys Rede »Ich bin ein Berliner« (1963) oder der Tod von Benno Ohnesorg bei der Anti-Shah-Demonstration in Berlin (1967) oder gar das Ereignis des Farbfernsehens, das Deutschland 2 Monate später ereilt? Zehn Jahre sind eine Dekade von Brüchen, die Edgar Reitz in den Filmen »Die zweite Heimat« einfängt: Es sind 13 Folgen zu den Jahren 1960-1970 – die genaue Anzahl einer Semesterlänge. Die Filme stellen nicht nur Fragen an den Begriff von Heimat, im politischen und aktuellen Sinn, sondern vor allem sind sie Zeichen einer visuellen Kultur, die sich 1962 mit dem Oberhausener Manifest verändert. Edgar Reitz unterzeichnete neben 25 anderen Filmemachern: »Wir erklären unseren Anspruch den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen. Dieser neue Film braucht neue Freiheiten. Freiheit von den brancheüblichen Konventionen. Freiheit von der Beeinflussung durch kommerzielle Partner. Freiheit von der Bevormundung durch Interessengruppen. Wir haben von der Produktion des neuen deutschen Films konkrete geistige, formale und wirtschaftliche Vorstellungen. Wir sind gemeinsam bereit, wirtschaftliche Risiken zu tragen. Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen.« Die zweite Heimat erscheint 1992 als Kinofilm, der als Fernsehserie läuft, die Darstellung wird als chronistisch-dokumentarisch bezeichnet. In 13 Filmen stellen wir uns dem Material, das Edgar Reitz umgibt und schließlich auch der Chronik unserer Jugend.

Die Ethik der Medien (Seminar)

Dozent/in: Elke Grittmann

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | C 6.316 Seminarraum

Inhalt: Immer wieder lösen Veröffentlichungen in den Medien ethische Debatten in der Wissenschaft und Praxis aus, seien es die in diesem Sommer publizierten Aufnahmen von Menschen, die in einem Lastwagen auf der Flucht ums Leben kamen, oder Gewaltvideos auf Social Media Plattformen. Diese Publikationen werfen Fragen nach der Verantwortung, den Grundwerten und Verpflichtungen der Medien auf. Dass die Missachtung der Menschenwürde, aber auch Stereotypisierung, Diskriminierung oder gar Annihilierung in der Repräsentation von Menschen in den Medien die ethischen Anforderungen der Medien verletzen, darüber sind sich Wissenschaft, Medienpraxis und Institutionen der Medienkritik einig. Aber wie kann eine anerkennende Form der Repräsentation und des Umgangs aussehen? Wie lässt sich dieser Anspruch medienethisch begründen? Angesichts der von Fraser und Honneth (2003, 7) bereits vor gut einem Jahrzehnt beschriebenen Vervielfachung von transkulturellen Begegnungen, der Pluralisierung von Wertehorizonten und Politisierung von sozialen Identitäten und Differenzen haben diese Fragen neue Relevanz in aktuellen Debatten erhalten. Der Begriff der „Anerkennung“ eröffnet dabei einen fruchtbaren Ansatz, um gerade das Handeln der Medien ethisch zu analysueren und zu diskutieren. Das Seminar führt zunächst in die Grundlagen der Medienethik. Dabei nehmen wir auch die Institutionen und Akteure der Medienethik in der Praxis (u.a. Presserat) und Wissenschaft ( z.B. Netzwerk Medienethik) sowie deren medienethischen Verpflichtungen (z.B. Pressekodex) in den Blick. Ein Schwerpunkt wird auf den theoretischen Grundlagen und Ansätzen einer „mediatisierten Anerkennung“ liegen. Theorien wie praxisbezogenen Verpflichtungen dienen als Grundlage für die Analyse und Debatte aktueller Beispiele, Repräsentationen und Praktiken.