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Lehrveranstaltungen

Theorien der Anerkennung (Seminar)

Dozent/in: Kerstin Andermann

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | C 14.202 Seminarraum

Inhalt: Die philosophische Frage der Anerkennung hat bisher nichts von ihrer Brisanz verloren. Ganz verschiedene Minderheiten kämpfen um Anerkennung und es bleibt fraglich, ob es so etwas wie vollendete Anerkennung überhaupt geben kann. Auch die formale Überführung pluraler Identitäten in eine universalistische Rechtsgleichheit, wie sie z.B. durch die Menschenrechte formuliert wird, schützt bekanntlich nicht vor Konflikten und Auseinandersetzungen, die im Namen religiöser, sexueller, kultureller oder ethnischer Identität als ein Kampf um Anerkennung geführt werden. Bildet der Begriff der Anerkennung vielleicht nur eine normative Richtlinie zur Artikulation von Ansprüchen? Identität, soviel ergibt sich jedenfalls daraus, ist nicht standardisierbar, sondern muss lokal, singulär, situiert, plural, multipel und kontingent verhandelt werden. Die Frage der politischen Theorie heute ist also, ob und wie sich der klassische Gedanke der wechselseitigen Anerkennung, überhaupt noch aufrechterhalten läßt: Wie läßt sich Anerkennung realisieren, wenn Identität ein prekäres Konzept geworden ist? Wir wollen in diesem Seminar eine Schneise durch das komplexe Dickicht der Frage der Anerkennung schlagen, indem wir eine Auswahl von Texten bearbeiten, die als grundlegend für die Debatte betrachtet werden können.