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Lehrveranstaltungen

Donna Haraway – Wissen, Medien, Künste (Seminar)

Dozent/in: Erich Hörl

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 11.04.2019 - 04.07.2019 | C 5.325 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 13.06.2019, 08:15 - Do, 13.06.2019, 09:45 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Do, 20.06.2019, 08:15 - Do, 20.06.2019, 09:45 | C 5.326 (ICAM)

Inhalt: Die Biologin, Wissenschaftstheoretikerin und Feministin Donna Haraway zählt zu den originellsten Denkerinnen der Gegenwart. Ihre reiche gesellschafts- und wissenschaftskritische Arbeit betrifft Fragen von Identität und Technologie, feministischer Theorie, Science Fiction, Postkolonialismus, Wissenschaft und Politik, insbesondere Technowissenschaften. Haraway untersucht kulturelle Prozesse in ihrer materiell-semiotischen Verfaßtheit, in der sich Machtverhältnisse ausdrücken. Im Kern kreist ihre Forschung um die Frage von Natur-Kulturen als historisch veränderbaren artefaktischen Kollektiven, die von Machtverhältnissen und Hierarchien durchzogen sind und zugleich aufgrund des möglichen Eigensinns der beteiligten Akteure (Menschen, Maschinen, Tiere) auch überraschende Momente enthalten. Dabei interessiert sie sich an zentraler Stelle für Hybridwesen im Zwischenreich von Natürlichkeit und Künstlichkeit – etwa Cyborgs, Primaten, die OncoMouse –, die die Produktion von Natur-Kulturen am Laufen halten. Diese Arbeit gipfelte zuletzt in dem Buch Staying with the Trouble – Making Kin in the Chthulucene (2016), in dem viele konzeptuellen Momente ihres Werks zusammenlaufen und das als ein zentraler Beitrag für eine allgemein-ökologische Wende des Denkens verstanden werden muß. Das Seminar widmet sich Haraways breiter Forschung zu Natur-Kulturen. Hierfür sind zentrale Begriffe Haraways wie Cyborg, situiertes Wissen, Figuration, Agency, Hybridität, Gefährten, Sympoiesis, Weisen des Weltens, Verantwortung zu diskutieren und historisch-systematisch zu kontextualisieren. Das Seminar interessiert sich auch für die besondere Schreibweise von Haraways Texten, für den auffälligen Rückgriff auf das Genre des Manifestes und auch für Haraways Erzähltheorie. Auch wird der Status der künstlerischen Positionen – Literatur, (Dokumentar)Film, bildenden Künste – befragt, die in Haraways Arbeiten neben theoretischen Quellen häufig auftauchen.