Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Interdisziplinarität und zeitgenössische Kunst in den 1980ern in New York (Seminar)

Dozent/in: Isabel Mehl

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 15.10.2019 - 28.01.2020 | C 12.015 Seminarraum

Inhalt: 1980, New York. Die Mieten sind günstig, die Straßen unsicher, die Subway dreckig, es ist das Zeitalter des Clubbing, die Künstler*innen haben Zeit und rotieren nach einem unsichtbaren Muster im Stadtraum. Gleichzeitig sterben in den 1980ern ganze Freundeskreise an AIDS, einer Krankheit deren Ausmaß der damalige Präsident der USA Ronald Reagan sich weigerte anzuerkennen und entsprechend zu reagieren. Gesellschaftlich rücken Themen wie Gleichberechtigung und die Identitätspolitik zunehmend in den Fokus. Graffiti, Literatur, Mode, Performance, Musik und Grafikdesign – die Künstler*innen der 1980er haben die unterschiedlichsten Hintergründe, nutzen verschiedene Medien für ihre künstlerische Praxis und kollaborieren häufig untereinander. 1980 eröffnet die Times Square Show in einem stillgelegten Busdepot und ehemaligen Massagesalon inmitten des Trubels der blinkenden Neonanzeigen, der Schlaflosen und Großstadtdrifter*innen. Zwischen Sexarbeit und Unterhaltungsindustrie veranstaltete die Kunstszene – darunter Jean-Michel Basquiat, Jenny Holzer, Keith Haring und Kiki Smith – ein Kunsthappening, das einen Monat andauerte. Der Initiator der Show John Ahearn äußerte sich damals gegenüber dem East Village Eye über die Wahl des Ortes: „Times Square is a crossroads. A lot of different kinds of people come through here. There is a broad spectrum, and we are trying to communicate with society at large. (…) There has always been a misdirected consciousness that art belongs to a certain class or intelligence. This show proves there are no classes in art, no differentiation.” Die Kunst eroberte sich neue Räume und suchte ein Publikum, jenseits der etablierten Galerien. Ende der 1980er flaute der Kunstmarkt in Folge des Börsenkrachs am 13. Oktober 1989, genannt Black Friday, ab. Es wurde eine neue Ära eingeläutet. Mit der zunehmenden Ökonomisierung aller Lebensbereiche wurde die Kunst als raffiniertes Finanzprodukt und lukrative Investitionsmöglichkeit neu entdeckt und die Gentrifizierung setzte ernsthaft ein. Ausgehend von Texten, Kunstwerken und Ausstellungen der 1980er Jahren werden wir uns diesem Jahrzehnt widmen – ein Jahrzehnt, das auch Parallelen zur Gegenwart erkennen lässt. „The election of Ronald Reagan in 1980 is sometimes used as a marker of the beginning of the end of the art world as it was then known, as if the two were somehow related, as if an election ushered in some new aesthetic permission, a new vulgarity, which is really a kind of negative magical thinking. I doubt if many artists experienced it that way. Everyone I knew hated Reagan and couldn’t wait for him to get out of office. I remember being in someone’s loft — it might have been [artist] Brian Hunt’s — with a group of friends, watching the inauguration on a little black-and-white television. The silence, as they say, was deafening. No one could believe that this B-actor was about to occupy the White House.” – David Salle, Künstler

Interdisziplinarität und zeitgenössische Kunst in den 1980ern: Paris, 1985, Les Immatériaux (Seminar)

Dozent/in: Andreas Broeckmann

Termin:
Einzeltermin | Fr, 15.11.2019, 14:00 - Fr, 15.11.2019, 18:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 17.01.2020, 14:00 - So, 19.01.2020, 18:00 | C 14.001 Seminarraum | Blocktermin, genaue Zeiten an den verschiedenen Tagen sind noch zu bestimmen

Inhalt: Im Frühling 1985 fand im Pariser Centre Pompidou die Ausstellung "Les Immatériaux" statt, in der neben Objekten aus Wissenschaft, Technik und Alltag auch zahlreiche Kunstwerke zu sehen waren. Hierbei handelte es sich vor allem um Gemälde, Fotografien, Installationen und Objekte der zeitgenössischen Kunst sowie um einige historische Werke. – Das Seminar beschäftigt sich mit diesen Kunstwerken und mit dem künstlerischen und kuratorischen Programm, aus dem sich die Auswahl ergab, die der Kurator der Ausstellung, der Philosoph Jean-François Lyotard, zusammen mit dem damals jungen Museumskurator Bernard Blistène 1984/1985 traf. Nach einer Einführung in die Geschichte und das kuratorische Programm der Ausstellung insgesamt werden die Teilnehmenden darin angeleitet, eigenständige Recherchen zur Präsentation der einzelnen Kunstwerke in der Ausstellung anzustellen, da diese aus der vorhandenen Literatur nicht immer eindeutig abzuleiten ist. Hier gilt es, teilweise "forensisch" vorzugehen und die Ausstellungssituationen anhand von Fotografien, Skizzen und Notizen zu rekonstruieren. Die Resultate der Einzelrechechen werden im Rahmen des Seminars vorgestellt und gemeinsam diskutiert.