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Lehrveranstaltungen

Bild und Einbildung. Zur Geschichte der Bildbetrachtung (Seminar)

Dozent/in: Mimmi Woisnitza

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 06.04.2020 - 10.07.2020 | C 12.111 Seminarraum | digitale Veranstaltung

Inhalt: NEU!!!!! Anlässlich der COVID-19 Pandemie wird auch dieses Seminar im Online-Lehrformat angeboten. Ich erarbeite derzeit an der Umstellung des Seminarprogramms auf der Basis von Moodle und MyPortfolio. Dies wird neben zeitunabhängigen Lektüreaufgaben, möglicherweise auch simultane Diskussionsforen zur angegebenen Seminarzeit umfassen. Ebenfalls prüfen werde ich den Einsatz von Webtechnologien für Live-Online-Seminare, dies hängt aber auch von der Zusammensetzung der Kursteilnehmer*innen ab. Ich hoffe sehr, dass wir Wege finden, gemeinsam und vielleicht gerade auch über das Thema die außergewöhnlichen Umstände produktiv machen zu können: In der Konfrontation mit radikal neuen Gegenwarts- und Zukunftsperspektiven gewinnt das Verhältnis zwischen Bild und imaginativer Bildverarbeitung an neuer Virulanz (!). INHALT: Auch wenn der Begriff der „Einbildung“ im heutigen Kunstverständnis so gut wie gar keine Rolle mehr zu spielen scheint, so ist er doch untrennbar mit der Geschichte der Ästhetik verbunden. Anhand des Begriffspaares „Bild“ und „Einbildungskraft“ wird Mitte des achtzehnten Jahrhunderts verhandelt, inwiefern künstlerische Produktions- und Rezeptionsprozesse die Wahrnehmung äußerer Gegenstände und innere Reflexionsprozesse mit einander in Bezug setzen. So widmet sich der Philosoph Christian Wolff im Anschluss an Leibniz zunächst der Frage, welche Vermögen an der sinnlichen Wahrnehmung allgemein, an Erinnerungsprozessen, aber auch am Traum und der Erfindung beteiligt sind, bevor seine Überlegungen in den Kunsttheorien der Aufklärung auf künstlerische Prozesse übertragen werden. Exemplarisch für die sehr verschiedenen Einschätzungen des Verhältnisses von Bild und produktiver Einbildungskraft steht die Diskussion der Laokoon-Gruppe ein, die von Winkelmann über Lessing, zu Herder und Goethe führt. Schließlich wird Immanuel Kant die Einbildungskraft zu einer für die Subjektkonstitution grundlegenden Instanz par excellence erklären, was Friedrich Schiller für die künstlerische Ästhetik weiterdenken wird und was in der Romantik wiederum kritisch reflektiert wird. Das Seminar steigt mit einem Blick aus der Gegenwart ein, von dem aus Fragen entwickelt werden sollen, die vor dem Hintergrund der historischen Texte zu verhandeln sind.