Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Künstlerisches Kuratieren (Seminar)

Dozent/in: Clemens Krümmel

Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 15:45 | 12.04.2021 - 05.07.2021 | extern

Inhalt: Das traditionelle Verständnis der Berufsbezeichnung „Kurator*in“ für eine Person, die eine öffentliche Präsentation von künstlerischen und anderen Objekten organisiert und gestaltet, ist im internationalen Ausstellungsgeschehen schon lange präsent. Obwohl es aus heutiger Sicht mitunter so scheinen kann, stellt das Kursieren von Künstler*innen keineswegs eine zeitgenössische Neuerung dar – denn diese haben in der allgemeinen Kuratierpraxis seit mehr als einem Jahrhundert entscheidende Ursprungsimpulse und Wegmarken gesetzt, was sich bereits in künstlerischen Ausstellungsinstitutionen wie Salons, Produzent*innengalerien, Secessionen, Kunstvereinen oder Künstler*innenvereinigungen manifestiert, wobei zur künstlerischen Auffassung vom Kuratoren oftmals auch ein Interesse an einer Kritik der Distributionsökonomien bestand, wenn Künstlerinnen Ausstellungen in Richtung Kunstmarkt geöffnet haben. Etwa seit Ende der 1960er Jahre kann beobachtet werden, wie unter dem Leitbild künstlerischer Vorbilder nicht selbst künstlerisch aktive, sondern eher „verwaltende“ Kurator*innen zunehmend als „künstlerisch“ beschrieben wurden. Offenbart sich heutzutage ein/e Künstler*in als Kurator*in, sorgt dies in überraschend vieler Hinsicht zum Beispiel bei Kunstsammler*innen und Galerist*innen für verunsicherte Blicke – wie auch im umgekehrten Fall. Denn eigentlich haben sich „gewöhnliches“ und „künstlerisches“ Ausstellungen-Machen einander angenähert, in Marktnähe wird das Übersteigen des Zaunes in letzter Zeit aber zumindest als Geschäfte irritierend wahrgenommen. In unserem Seminar werden wir uns zum einen mit der modernen Vorgeschichte künstlerischen Kuratierens seit dem 19. Jahrhundert befassen, zum anderen wollen wir aber auch in einer Reihe von Einzelrekonstruktionen den Versuch unternehmen, Momente benennbar zu machen, durch die sich formulieren lässt, was heute spezifisch künstlerische Qualitäten des Kuratierens sind.

Zur Praxis des grafischen Erzählens (Seminar)

Dozent/in: Clemens Krümmel

Termin:
wöchentlich | Montag | 10:15 - 11:45 | 12.04.2021 - 05.07.2021 | extern

Inhalt: Praxisseminar mit künstlerischen Gästen Seit den 1980er Jahren entstehen unter der neu erfundenen Genrebezeichnung „Graphic Novel“ grafisch gestaltete Erzählungen, die auf diesem terminologischen Weg einen höheren Selbstanspruch suggerieren wollen als denjenigen, der in der Vergangenheit dem Comiczeichnen und, der Karikatur und dem Cartooning zugemessen wurde. War dies ursprünglich eine vor allem in den USA und Kanada kultivierte Bewegung innerhalb der so genannten Underground-Kulturen, so reicht die kunsthistorische Vergangenheit dieser und ähnlicher Äußerungsformen bis tief ins 19. Jahrhundert zurück. In unserem Seminar werden wir uns mit älteren und neueren Werken und Werkansätzen beschäftigen, einerseits durch gemeinsame Analyse und Besprechung grundlegender Werke, andererseits über Gespräche mit verschiedenen Praktiker*innen in Deutschland, Europa und den USA – letzteres soll in jedem Fall über Videoschaltungen organisiert werden. Für Interviews angefragt wurden bislang Ben Katchor, Ulli Lust, Felix Reidenbach und Alexander Roob. Allgemein soll es in dem gemeinsam mit dem Comiczeichner Kai Pfeiffer gestalteten Seminar nicht nur um die grafisch-künstlerische Tradition des Erzählers und Berichtens gehen, es soll auch besonderer Wert auf das Verhältnis von Bild- und Textelementen gelegt werden – die oft unterbewerteten Textstrategien sollen also im Bild-Kontext gleichberechtigt erforscht werden.