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Start > Masterprogramm Kulturwissenschaften: Kritik der Gegenwart - Künste, Theorie, Geschichte (M.A.) -> Wahlbereich -> Gewalt und sozialer Protest

Lehrveranstaltungen

Politische Gewalt und moderne Gesellschaft (Seminar)

Dozent/in: Stefan Malthaner

Inhalt: Die Vorstellung, Gewalt erfolgreich kontrolliert zu haben gehört zum Selbstverständnis moderner Gesellschaften – sie verstehen sich als „zivilisiert“. Ungeachtet „moderner“ Institutionen der Gewaltkontrolle und der Ächtung von Gewalt bleibt diese jedoch Teil der sozialen Realität und politischen Herrschaft. Es entsteht eine paradoxe Konstellation, in der politische Gewalt in besonderer Weise rechtfertigungsbedürftig ist, aus der aber auch neue Formen der Gewaltlegitimation hervorgehen, und in der Gewalt zu einer machtvollen Ressource der Aufmerksamkeitserzeugung und der Herausforderung von Ordnung wird. Das Seminar befasst sich mit der Frage nach dem spezifischen Gewaltverhältnis der Moderne und dessen Auswirkungen auf das Feld der Politik. Unser Blick richtete sich dabei insbesondere auf Dynamiken politischer Gewalt, die sich aus den spezifischen Formen von Sichtbarkeit, Betrachtung und Darstellung von Gewalt in der Moderne ergeben. Politische Gewalt, so die Erkenntnis, unterliegt einer „politics of looking“, und lässt sich in ihrer Wirkungsweise und sozialen Bedeutung nur verstehen, wenn sie auch als gesehene und zur Schau gestellte Gewalt (Performance) analysiert wird.