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Lehrveranstaltungen

Regulierung in der Plattformökonomie (Seminar)

Dozent/in: Friederike Bahl

Termin:
wöchentlich | Montag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2021 - 04.02.2022 | extern | Veranstaltungsort: HIS, Mittelweg 36, 20148 Hamburg (2G-Regelung)

Inhalt: Mit dem Aufstieg des Internets haben sich die rechtlichen Grundlagen der Weltwirtschaft verändert. Unter dem Begriff der Plattformökonomie stehen Internetunternehmen, wie Amazon, Google, Alibaba und Facebook in der soziologischen Kapitalismusanalyse für innovative Geschäftsmodelle und neuartige Regulationsformen wirtschaftlicher Beziehungen. Die Marktführer unter den Internetkonzernen zählen zu den Kernakteuren der Gestaltung und regulativen Einfassung weltweiter Handelsbeziehungen, Sprachpraktiken und Streitbeendigungsoptionen. Abseits legislativer Vorgaben, gerichtlicher Aufsicht und den Verfahrensregeln offizieller Schlichtungsinitiativen verwalten sie die Verkehrssitten digitaler Ökonomien. Angefangen von der Etablierung umfassender digitaler Kommunikationspraktiken bis hin zur Administration von Zensur und dem Überwachen von Markenschutzrechtsverletzungen enthalten ihre regulativen Leistungen Aufgabenbereiche, die zuvor exklusiv unter der Leitung staatlicher Institutionen stattgefunden haben. Haben wir es hier mit einer Durchsetzung privater Marktmacht zu tun, mit der Veränderung staatlicher Kontrollstrategien oder einer Hybridisierung öffentlicher und privater Aufgaben? An der Diskussion dieser Fragen setzt das Seminar an. Gemeinsam soll die zur Beschreibung moderner Ökonomien gängige konzeptionelle Trennung von Markt und Staat kritisch nachvollzogen und der mögliche Wandel ihres Verhältnisses diskutiert werden. Dazu führt die Veranstaltung in die aktuelle, internationale Literatur zum Themenfeld ein. Schwerpunkte bilden konzeptionelle Grundlagen zur Plattformökonomie sowie aktuelle empirische Studien.