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Lehrveranstaltungen

Digitale Medien und das Wissen der Instrumente. Materialität, Körperlichkeit und „Sonic Writing“ (Seminar)

Dozent/in: Andreas Otto

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 04.04.2022 - 08.07.2022 | C 5.326 (ICAM) | Bitte auf den ICAM Medienraum 5.326 umbuchen

Inhalt: Wir lesen und diskutieren unterschiedliche Perspektiven auf einen aktuellen Begriff des Musikinstruments - im Analogen wie im Digitalen. Beim Musizieren greifen das fingerfertige Wissen des Körpers, ein theoretisches Wissen des/der Spieler*in und ein in die Materialität der Instrumente eingeschriebenes Wissen ineinander. Dieses Verhältnis hat verschiedene Paradigmenwechsel mit der Digitalisierung erfahren, die wir nachvollziehen und in die Zukunft zu projizieren versuchen. Was bedeutet es für unser Körperwissen als Musiker*innen, wenn Klangerzeugung automatisierbar wird? Gibt es in der Interaktion mit digitalen Medien Formen von Improvisation? Wenn ja, was bedeuten diese für unser Verständnis von Musikinstrumenten? Ein theoretischer Ansatz, der hier vielversprechend erscheint, ist "Sonic Writing" (Thor Magnusson), der eine instrumentale Medientheorie zu Schriften in der Musik entwirft. Schriften sind hier alles, was Spuren hinterlässt: Notation, Phonographie, Instrumentenbau und Code. Sonic Writing schließt an etablierte medientheoretische Ansätze (Friedrich Kittler, Bernhard Stiegler, Sybille Krämer) an und fokussiert diese auf Musikinstrumente als Speicher fluiden Wissens. Zusätzlich diskutieren wir die Historizität von Klang-Körper-Schnittstellen, speziell die des STEIM in Amsterdam, wo von 1969-2000 experimentelle Pionierarbeiten auf dem Gebiet elektronischer Muskinstrumente geschaffen wurden.