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Start > Leuphana Bachelor (B.A./B.Eng./B.Sc./LL.B.) -> Major Kulturwissenschaften (ab Studienbeginn WiSe 23/24) -> Kunsttheorie, Kunstkritik und Ästhetik

Lehrveranstaltungen

“No word for art in our language?“ Zum Verhältnis zwischen Indigenität und zeitgenössischer Kunst (Seminar)

Dozent/in: Sebastián Eduardo Dávila

Inhalt: Die Präsenz Indigener Künstler*innen in “westlichen“ Kunstkontexten hat eine lange Vorgeschichte, doch die explizite Benennung von Indigenität in zeitgenössischen Kunstausstellungen, -theorien und -kritiken war nie so verbreitet wie in den letzten fünfzehn Jahren. Seither wurden grosse Kunstevents wie die Contemporary Native Art Biennial in Montreal gegründet, nationale Museen haben Sammlungen Indigener Kunst angelegt, und die Ankaufsrichtlinien von Kunstmessen wurden nach Indigenen Prinzipien modifiziert. Was “Indigenität“, “zeitgenössisch“ oder “Kunst“ jeweils ausmacht bleibt oft unbeantwortet. Dabei lässt sich diese Frage nur kontextspezifisch angehen und sie erfordert die Übersetzung von komplexen Konzepten und Praktiken in Konventionen und Formate der zeitgenössischen Kunst, sowie in Begriffe aus der Ästhetik. Ziel des Seminars ist es nicht, Indigene zeitgenössische Kunst festzuschreiben, vielmehr werden wir das Spannungsverhältnis zwischen Indigenität und “westlicher“ Kunstsphäre sowie Zeitlichkeit anhand von konkreten Beispielen aus Kunsttheorie und künstlerischer sowie kuratorischer Praxis erforschen. Unter welchen Begriffen beschreiben Künstler*innen ihre eigene Praxis, und in welchem Verhältnis steht diese zu kommunalen Lebensprinzipien und Theorien in Indigenen Territorien? Wie werden letztere wiederum in zeitgenössischen Kunstausstellungen und -Publikationen thematisiert? Was geht in dieser Übertragung verloren, und kann Kunst politischen Kämpfen dienen, etwa denen um Indigene Autonomie? *Nancy Marie Mithlo, "No Word for Art in Our Language?: Old Questions, New Paradigms," Wicazo Sa Review 27, no. 1 (Spring 2012).