Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Europaideale der Zwischenkriegszeit (Seminar)

Dozent/in: Christoph Strupp

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | C 14.103 Seminarraum

Inhalt: Vorstellungen einer politischen Einigung Europas reichen bis ins Mittelalter zurück. Nachdem der Nationalismus des 19. Jahrhunderts in die "Urkatastrophe" des Ersten Weltkriegs geführt hatte, gewannen Europa-Konzepte, die auf eine Überwindung dieses Nationalismus setzten, an Popularität. Teilweise verblieben diese Konzepte auf einer eher abstrakten kulturell-philosophischen Ebene, teilweise enthielten sie konkrete Vorschläge für "Vereinigte Staaten von Europa", die in manchen Fällen den Vereinigten Staaten von Amerika direkt entgegengestellt wurden. Der 1919 geschaffene Völkerbund und seine Unterorganisationen, darunter vor allem das 1926 gegründete Institut für Intellektuelle Zusammenarbeit, boten den Plänen und Diskussionen zudem einen neuen organisatorischen Rahmen. Unter den politischen Rahmenbedingungen der 1930er Jahre änderte sich die Stoßrichtung der Europa-Pläne: In Exil- und Widerstandskreisen ging es nun darum, "Europa" als tragfähige Alternative zu der aggressiven nationalistischen Politik der autoritären Regime weiterzuentwickeln. Aber auch die großgermanische Ideologie des "Dritten Reiches" kann als eine Form von "Europapolitik" verstanden werden. Wir werden uns in dem Seminar sowohl mit zentralen Texten Intellektueller aus verschiedenen europäischen Ländern als auch mit den konkreten politischen Initiativen und Aktivitäten unterschiedlicher politischer Lager beschäftigen. Außerdem möchte ich zur methodischen Vertiefung in zwei Theoriesitzungen einige Texte über aktuelle Konzepte der Politik- bzw. Kultur- und Ideengeschichte diskutieren. Sie finden ein vorläufiges Seminarprogramm für diese Veranstaltung unter "Material".

Französische Revolution: kultureller und politischer Wandel 1750 - 1799 (Seminar)

Dozent/in: Axel Flügel

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | Raumangabe fehlt

Inhalt: Abschaffung des Adels, Aufhebung der Feudallasten und Privilegien, Zivilkonstitution des Klerus, Verbot der Zünfte und Korporationen, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, Rationalisierung der inneren Verwaltung, Einführung einer geschriebenen Verfassung, Hinrichtung des Königs, Schreckensherrschaft der Jakobiner: das sind nur einige der Ereignisse und Maßnahmen, welche die Jahre seit 1789 unter dem Begriff der Französischen Revolution in Europa für die Zeitgenossen zur Scheidelinie zwischen einer als Ancien Régime verurteilten Vergangenheit und einer Freiheit und Gleichheit verheißenden Zukunft machten. Diese Sichtweise der Beteiligten und der zeitgenössischen Beobachter der Pariser Ereignisse seit 1789 hat sich in der Folge als dauerhaft erwiesen. Bei Verteidigern wie Kritikern der Französischen Revolution gelten die Jahre um 1800 als die Scheidelinie zwischen Alteuropa und Moderne. Auch für die neuere Geschichtswissenschaft markiert die Französische Revolution, trotz aller heftigen Diskussionen um Kontinuität oder Bruch der Entwicklung, eine Epochenschwelle, die Anstoß und Anlaß ist für weiter reichende historische Konzepte und Begriffsbildungen. Im Seminar soll zunächst ein Überblick über die zentralen Ereignisse und Akteure der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erarbeitet werden. Ausgehend von den Ereignissen wird im Seminar eine Auswahl einschlägiger Themen der Revolutionszeit diskutiert.