Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Jugend und Jugendkulturen (Seminar)

Dozent/in: Yvonne Niekrenz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:00 - 14:10 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 3.120 Seminarraum

Inhalt: Das soziale Phänomen Jugend ist ein Themenfeld, dem sich die Soziologie in einer eigenen, etablierten Bindestrich-Soziologie nähert. In ihrer Betrachtung von „Jugend“ als Gesellschafts-bereich liefert sie Erkenntnisse nicht nur für die Soziologie, sondern auch für die Erziehungs-wissenschaft, Psychologie oder Kulturwissenschaften. Insbesondere die Untersuchung von Jugendkulturen ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Teilbereich der Jugendsoziologie geworden. Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, in ausgewählte Jugendtheorien einzuführen sowie unter Rückgriff auf empirische Forschungs¬ergebnisse jugendliche Lebensbereiche, Ausdrucksformen, Einstellungen und Orien¬tierungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Fokus stehen dabei insbesondere Jugend¬kulturen und Szene¬orien¬tierungen. Die Themen Körper- und Leiberfahrungen, Umgang mit Medien, politische Orientierungen/Protest, Bildung sowie abweichendes und Risikoverhalten werden in einzelnen Sitzungen detailliert besprochen. Zudem wird die Frage erörtert, welchen Einfluss ein sich beschleunigender Globalisierungsprozess auf die Konstitution von Jugend und Jugendkulturen hat.

Widerstand versus Massenbetrug - Cultural Studies, kritische Theorie und die Soziologie des Populären (Seminar)

Dozent/in: Roger Behrens

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 05.04.2016 - 10.07.2016 | C 16.222 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 05.04.2016 - 17.05.2016 | C 16.222 Seminarraum

Inhalt: »Aufklärung als Massenbetrug« lautet der Untertitel des berühmten wie berüchtigten Abschnitts über »Kulturindustrie« in Th. W. Adornos und M. Horkheimers Gemeinschaftsarbeit ›Dialektik der Aufklärung‹: berühmt, weil allein das Wort Kulturindustrie, mit dem Adorno und Horkheimer ihre radikale Gesellschaftskritik an den sozialen Verhältnissen der 1940er Jahre konkretisierten, mittlerweile zur mehr oder weniger affirmativen Phrase für den Medienbetrieb und seine allgemeine Kultur geworden ist; berüchtigt, weil der – letzthin politischen – Entschärfung des Kulturindustriebegriffs (auch akademische) Ressentiments gegen den Begriff einhergingen, die schließlich kritische Theorie überhaupt suspendierten. Allein dieser Befund ist nicht unstrittig: die frühen Cultural Studies (1950er bis 1970er) haben gegen die Diagnose einer Kulturindustrie, die mit den Augen von Adorno unweigerlich mit Massenbetrug als manipulative Ohnmacht der Rezipienten interpretiert wurde, auf die aktiven, eigensinnigen, schließlich subversiven und widerständigen Elemente des Populären gesetzt, so auch auf Ermächtigungsstrategien selbst der eingespannten Konsumenten. Eine Soziologie des Populären (1980er ff.) hat aus solchen Deutungen realer und potenzieller Widerständigkeit ganze Forschungsprogramme zusammengestellt. Unterm Strich bleibt allerdings virulent: Dass das, was etwa die Cultural Studies »Widerstand« nennen, eventuell nur eine andere Perspektive auf das ist, was Adorno und Horkheimer als »Massenbetrug« bezeichneten. Zu konfrontieren ist das mit dem Verdacht, dass heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts (also nach der Postmoderne) weder »Widerstand« noch »Massenbetrug« Konzepte sind, mit denen sich kritisch das, was als (populäre?) »Kultur« übrig geblieben ist, fassen lässt. Das bildet unseren Diskussionsrahmen.