Course Schedule
Veranstaltungen von Manuela Klaut
Lehrveranstaltungen
Medien der Verwaltung (Seminar)
Dozent/in: Manuela Klaut
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 14.102b
Inhalt: Die neue Herausforderung an die Digitale Verwaltung heißt »Legal Tech« und sie soll eine standardisierte, automatisierte und effiziente Lösung für Verwaltungsverfahren ermöglichen. Entscheidend für das Vorliegen einer Automation ist zunächst eine zweifache Begrenzung: Zum einen kommt es darauf an, dass die Maschine, zumindest in einer Teilphase ihrer Tätigkeit, nicht unter der aktuellen Kontrolle ihres Benutzers steht, sondern selbständig, wenngleich auch programmgesteuert, Aufgaben wahrnimmt. Daher scheiden die vor Gericht benutzten Schreibautomaten aus dem Kreis der Automation aus. Zum anderen hat der Zeitpunkt der Maschinentätigkeit innerhalb der Aufgabenerfüllung eine wesentliche Bedeutung: Juristisch stellt es keinen Unterschied dar, ob die Kontrolle während des Maschinenablaufs oder danach erfolgt, weil in beiden Fällen die Verantwortung für das Ergebnis vom Kontrolleur getragen wird. Daher wird von der Automation im Recht erst gesprochen, wenn die Maschinentätigkeit die letzte Entscheidungsinstanz darstellt und ihr Ergebnis, zumindest im Regelfall, ungeprüft weiterverwendet wird. (§§ 28 II, Nr. 4; 37 IV, 39 I Nr. 3 VwVfG) Die Automatisierung von Verwaltungsakten, trägt nicht nur zur Ökonomisierung des Verfahrens bei, sondern auch zu dessen weiterführender Intransparenz hinsichtlich der Entscheidungsgewalt: »Der Aufbau rechnergestützter Verwaltungen schuf also ein mehrfaches Autonomieproblem: jenes der Unabhängigkeit der Verwaltung gegenüber ihrer Umwelt, jenes der Programmierbarkeit von massenhaft geforderten Entscheidungen und schließlich das Autonomieproblem juristischer Entscheidungskompetenz in komplexen Fällen. So unbeirrbar sich Verwaltungen im Alltag zeigen, so unübersichtlich, verworren, konfliktreich und problematisch waren die Aushandlungsprozesse, die der Automatisierung von Verwaltungen vorausgingen oder sie begleiteten.« (David Gugerli: „Das Autonomieproblem digitaler Gesellschaften." Digitalkolumne – Merkur. 29. Januar 2019)
Gifs und Gesten (Seminar)
Dozent/in: Manuela Klaut
Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 18:15 - 19:45 | 03.04.2023 - 10.05.2023 | C 14.201
wöchentlich | Mittwoch | 18:15 - 19:45 | 17.05.2023 - 07.07.2023 | C 14.102b | NEU ab 17.5.
Inhalt: Ein Lama, das kaut und kaut und plötzlich merkt, dass es beobachtet wird und weiter kaut und sich ganz langsam nach links dreht und kaut und weiterdreht und dann gestört in die Kamera schaut und dann wieder kaut und kaut und plötzlich merkt… ist vielleicht mein Lieblings-Reaction-GIF. Zieht man es auf die Festplatte, wird es in das Anfangsbild und einen anhängenden Streifen von 53 Einzelbilder zerlegt. Kopiert man es als Reaction GIF in eine Email, hat man einen Loop. Was macht die eigentümliche Kraft der animierten Graphics Interchange Formats aus, für die der Telegram-Messenger mittlerweile schon eine eigene Such- und Speicherfunktion eingerichtet hat? (Die es einem also erlaubt, mit 200 selbst hergestellten oder heruntergeladenen GIFs eine eigene GIF Sprache zu entwickeln und fortwährend zu aktualisieren.) Wie lässt sich die Renaissance der eigentlich schon lange bekannten und abgeschriebenen Grafikformate seit 2010 erklären? In welche Formen haben sie sich ausdifferenziert? Welche Funktionen übernehmen sie in unserem Alltag? Das Seminar wird Fragen dieser Art aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven nachgehen. Wir werden uns am Leitfaden der GIFs sowohl Aspekten der Geister- und Modefotografie, präkinematographischen Bildmaschinen und ethnographischen Ritualen zuwenden wie auch Überlegungen anstellen, ob sich die GIFs als wissenschaftliches Analysewerkzeug, als zugespitzter Video-Essay, wenn man so will, einsetzen lassen. Der Akzent wird dabei jeweils auf dem Zusammenspiel von Geste, Wiederholung und Affekt liegen.
- Lehren und Lernen - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu den Geisteswissenschaften
- Berufliche Bildung in der Sozialpädagogik [bis Studienbeginn 18/19] - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu den Geisteswissenschaften
- Leuphana Bachelor - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu den Geisteswissenschaften
- Sozialpädagogik - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu den Geisteswissenschaften
- Wirtschaftspädagogik - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu den Geisteswissenschaften