Course Schedule

Veranstaltungen von Wolfgang Ehmke


Lehrveranstaltungen

Nachhaltige Lebensqualität im Landkreis Lüchow-Dannenberg (Projekt)

Dozent/in: Wolfgang Ehmke, Lea Gathen, Michael Rose

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 17:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 40.254 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 02.05.2023, 14:15 - Di, 02.05.2023, 17:45 | intern | Termin entfällt als Ausgleich für die Blockveranstaltungen
Einzeltermin | Sa, 06.05.2023, 09:00 - Sa, 06.05.2023, 17:30 | extern | Exkursion in den Landkreis
Einzeltermin | Di, 30.05.2023, 14:15 - Di, 30.05.2023, 17:45 | intern | Termin entfällt als Ausgleich für die Blockveranstaltungen
Einzeltermin | Di, 20.06.2023, 14:15 - Di, 20.06.2023, 17:45 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 20.06.2023, 14:15 - Di, 20.06.2023, 17:45 | C 11.320 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 27.06.2023, 14:15 - Di, 27.06.2023, 17:45 | intern | Termin entfällt als Ausgleich für die Blockveranstaltungen
Einzeltermin | Di, 04.07.2023, 13:45 - Di, 04.07.2023, 17:45 | C 11.308 Seminarraum | digitale Gruppenphase
Einzeltermin | Di, 04.07.2023, 13:45 - Di, 04.07.2023, 17:45 | C 11.320 Seminarraum | digitale Gruppenphase
Einzeltermin | Di, 04.07.2023, 13:45 - Di, 04.07.2023, 17:45 | C 11.007 (Edulab) | digitale Gruppenphase

Inhalt: Nachhaltige Lebensqualität im Landkreis Lüchow-Dannenberg Der Landkreis Lüchow-Dannenberg entwickelt seit diesem Jahr ein neues integriertes Zukunftsentwicklungskonzept (Zeithorizont bis 2035) für den gesamten Landkreis unter Beteiligung von öffentlicher Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Lüchow-Dannenberg ist von einer ländlichen Struktur geprägt und bekannt für das Wendland mit seinen zahlreichen alternativen Kulturangeboten, Lebens- und Wirtschaftskonzepten, die sich aus der Anti-Atomkraft-Bewegung heraus entwickelt haben. Mit der hauptverantwortlichen Gestaltung des ca. zweijährigen Prozesses zur Entwicklung des Zukunftsentwicklungskonzepts wurde eine externe Beratungsagentur beauftragt. Als transdisziplinäres Forschungsprojektseminar sehen wir unsere Rolle darin, zu Beginn dieses Prozesses zu einer wissenschaftlichen Fundierung des zu entwickelnden Zukunftsentwicklungskonzept beizutragen und in Abstimmung mit Akteuren aus dem Landkreis und der Beratungsagentur spezifische Vorschläge zu entwickeln, die im weiteren Prozessverlauf aufgegriffen und weiterentwickelt werden können. Als theoretische Klammer dient uns hierfür das Konzept der nachhaltigen Lebensqualität, welches wir für den Landkreis operationalisieren möchten. Unsere Leitfragen lauten folglich: Was bedeutet nachhaltige Lebensqualität für Lüchow-Dannenberg? Welche Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität (z.B. Nahversorgung, Naherholung, nachhaltiges Wirtschaften, Mobilität, Bildung, gesellschaftliche Teilhabe, etc.) sind im Landkreis besonders relevant, wie sind sie zurzeit ausgeprägt, welche Entwicklungen wären innerhalb dieser Dimensionen in Hinblick auf das Zieljahr 2035 wünschenswert und welche Maßnahmen könnten der Zielerreichung dienen? Dabei ist nicht zu erwarten, dass wir innerhalb eines Semesters gemeinsam mit Praxisakteuren tatsächlich alle relevanten Ziele und Maßnahmen nachhaltiger Lebensqualität erarbeiten können, zumal der Auftrag zur Entwicklung des Zukunftsentwicklungskonzepts bei der externen Beratungsagentur liegt und nicht bei uns als universitärem Forschungsprojektseminar. Minimalziel des Seminars ist es, zumindest eine Rohversion eines angepassten Sets an wissenschaftlich und empirisch informierten Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg zu entwickeln, die wiederum – zunächst exemplarisch – mit (qualitativen und/oder quantitativen) Zielen, Indikatoren und Maßnahmen hinterlegt werden und in den Prozess der Entwicklung des integrierten Zukunftsentwicklungskonzepts des Landkreises einfließen können. Denkbar ist auch die Weiterentwicklung des Sets hin zu einem Evaluationstool, mit dem die Wirkungen von Projekten und Maßnahmen auf die nachhaltige Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg abgeschätzt werden können. Um uns unserem Seminarziel anzunähern, werden wir uns voraussichtlich mit folgenden Aspekten beschäftigen: (1) Wissenschaftliche Fundierung: Was braucht es aus wissenschaftlicher (z.B. psychologischer, soziologischer, ökonomischer und nachhaltigkeitswissenschaftlicher) Sicht für eine nachhaltige Lebensqualität? Hierfür können einschlägige Konzepte und internationale Literaturstränge aufgearbeitet werden z.B. die Lebensqualitätsforschung („Quality of Life“), „Sustainable/Human Welfare“ und „Sustainable/Human Well-Being“ oder auch der „Capabilities Approach“. (2) Kritisches Lernen von (Best) Practices: Wie operationalisieren andere Städte und Regionen vergleichbare Konzepte? Hierfür können relevante Leitfäden (z.B. von Think Tanks) und Praxisbeispiele (z.B. Strategiepapiere) recherchiert, kritisch bewertet und auf Übertragbarkeit geprüft werden. (3) Anpassung an die Spezifika des Landkreises: Welche Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität sind durch die Akteure des Landkreises überhaupt beeinflussbar? Hierfür können die wichtigsten rechtlichen, sozioökonomischen, ökologischen und politisch-administrativen Rahmenbedingungen sowie die Akteurslandschaft des Landkreises mit Recherchen, und Gesprächen mit Expert*innen aus dem Landkreis aufgearbeitet werden. Außerdem findet am 06.05. eine ganztägige Exkursion in den Landkreis statt. (4) Auswahl, Operationalisierung, Assessment und Integration (ggf. nur exemplarisch): Was sind die konkreten Spezifika, Stärken, Schwächen, Prioritäten und Zielvorstellungen im Landkreis für die beeinflussbaren Dimensionen? Gibt es zwischen ihnen Wechselwirkungen (Synergien und Trade-offs)? Welche Maßnahmen kommen zur Zielerreichung infrage? Wie lassen sich die Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg mit anderen strategischen Entwicklungskonzepten im Landkreis integrieren? (Zu diesen gehören insb. die Kreislaufwirtschaft – Lüchow-Dannenberg ist Teil der Cradle-to-Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen –, die parallel stattfindende Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts des Landkreises, und möglicherweise ein partizipativer Organisationsentwicklungsprozess der Landkreisverwaltung nach dem Konzept der Gemeinwohlökonomie.) Vorauss. Ende Juni wird hierfür eine Zukunftswerkstatt im Landkreis gestaltet. Durch den intensiven Austausch untereinander, mit örtlichen Praxisakteuren und der Beratungsagentur sowie durch Zwischenergebnisse können sich die konkreten Arbeitsschwerpunkte im Seminarverlauf noch verändern.