Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Dekonstruktion und kritische Medienanalyse (Seminar)

Dozent/in: Tanja Thomas

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: siehe Seminarplan

Deleuze, Foucault und die Literatur (Seminar)

Dozent/in: Martin Schierbaum

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Gilles Deleuze (1925-1995) und Michel Foucault (1926-1984) haben die moderne Philosophie des späten 20. Jahrhunderts deutlich mitgeprägt. Ihre Namen stehen beinahe schon für methodische Prämissen (Deleuze), wenn nicht für Methoden wie die Diskursanalyse (Foucault). Obwohl beide von recht ähnlichen Ausgangspunkten ausgehen, dem Pariser Mai 1968 und der Philo-sophie Nietzsches, haben sie unterschiedliche Verhältnisse zur Literatur. Deleuze nähert besonders in seinem Spätwerk (Was ist Philosophie) die Begriffsarbeit des Philosophen immer stärker an eine künstlerischen Schöpfung an, während Foucaults Diskursanalyse die Differenzen von literarischen und anderen Texten weitgehend einebnet, um sich lediglich um die Aussagen zu kümmern. Aus dieser Perspektive können von der Frage nach der Rolle der Lektüren literarischer Texte wichtige Aufschlüsse erwartet werden. Gegenstand des Seminars sollen die Auseinandersetzungen beider Autoren mit der Literatur und mit den Literaten sein. Sie bildet für beide eine Linie, die ihr Werk recht konsequent begleitet. Claire Parnet stellt in einem Interview mit Deleuze (Abécédaire) sogar die These auf, daß er in seinen Reflexionen der literarischen Texte die Zusammenhänge erst entwerfe, die in seiner philosophischen Arbeit später eine Rolle spielten werden. Als Leitfrage der Seminararbeit soll der für jeden Text spezifische Zugang zur Literatur, die daraus Konsequenzen für Interpretationspraxis und Kulturtheorie im Mittelpunkt stehen. Wieweit kann Deleuze seine ästhetische Ausrichtung der Philosophie aufrechterhalten, wieweit nivelliert Foucault einen Sonderstatus der Künste? Das Seminar ist so konzipiert, daß zunächst die Interpretationen literarischer Texte im Vor-dergrund stehen und daß im Verlaufe der Arbeit der Abstraktionsgrad ansteigt. Es werden auch Texte diskutiert, die sich allgemeineren Fragen wie der Autorschaft widmen. Zum Einstieg soll Deleuze Text Die Literatur und das Leben diskutiert und mit dem Interview zum Thema Literatur aus dem Abécédaire in Beziehung gesetzt werden. Dann sollen jeweils unter Einbeziehung der Primärtexte seine Lektüren von Melvilles Bartleby und Fitzgeralds Der Knacks diskutiert werden, den Abschluß der Deleuzesequenz soll der erste Aufsatz über Proust und die Zeichen bilden. Der Teil über Foucault soll mit einer Einordnung der Schriften zur Literatur in sein Gesamtwerk beginnen (Stingelin) und mit Foucaults Überlegungen zur Fabel im literarischen Text weitergeführt werden. In der Forschung besonders beachtet wurde das Nachwort Foucaults zu Flauberts Die Versuchung des heiligen Antonius, von diesem Punkt aus sollen übergeordnete Fragen der Literatur und Kultur mit Foucault in die Diskussion kommen. Konfrontiert werden sollen sein Konzept des Autors mit Roland Barthes Der Tod des Autors und seine Nietzschelektüre, die als Text zur Kultur gelesen werden kann: Das unendliche Sprechen. Einen weiteren übergeordneten Aspekt der auch in enger Verbindung zu Themen der Kultur und zur Literatur steht wird in Das Denken des Draußen zum Thema.