Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Kunstgeschichte und Visual Studies – Die Fröhliche Bildwissenschaft. (Seminar)

Dozent/in: Barbara Uppenkamp

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 7.215

Inhalt: In seiner neuesten Publikation „Formlose Ähnlichkeit oder die fröhliche Wissenschaft des Visuellen nach Georges Bataille“ greift Georges Didi-Huberman auf den Begriff der fröhlichen Wissenschaft von Friedrich Nietzsche zurück und bezieht ihn auf Georges Bataille. Mit seiner Theorie und Philosophie des Bildes, die auch psychologische Fragen zur Kunst behandelt, weitet Didi-Huberman das Spektrum der Kunstgeschichte zu einer allgemeinen Theorie der Kunst und des Blicks aus. Dies geschieht auf der Basis kunsthistorischer Theorien der 1920er Jahre zur Psychologie des Bildes und zur Interdependenz von Bildern, die insbesondere mit den Namen Aby Warburg und Erwin Panofsky verbunden sind. Aus der kritischen Auseinandersetzung mit Panofsky und Warburg entwickelte sich in den späten 1980er Jahren eine allgemeine Theorie der Bildwissenschaft und der visuellen Kultur. Ein weiterer Vertreter dieser allgemeinen Theorie des Visuellen ist William T. Mitchell, der in seiner „Bildtheorie“ ebenso fröhlich ans Werk geht. In Deutschland hat Gottfried Boehm Texte herausgegeben, die in ihrer Zusammenstellung eine allgemeine „Bildwissenschaft“ ergeben können. In diesem Seminar werden wir uns diesen fröhlichen Bildtheorien und ihren Ursprüngen nähern. Die ersten beiden Sitzungen sind Erwin Panofsky und Aby Warburg gewidmet. Hier wird insbesondere der „Bilderatlas“ von Aby Warburg als eine Form nicht verbaler Theoriebildung besprochen. In den anschließenden Sitzungen verfolgen die Studierenden eine selbst gestellte Forschungsfrage aus dem Bereich der Visuellen Kultur, die sie anhand der Theorien von Mitchell, Didi-Huberman oder Warburg bearbeiten. Die Seminarform ist eine Mischung aus Lektürekurs und Diskussionsforum. Sitzungen: 1 Einführung in die Thematik 2 Die „Hamburger Schule“ der Kunstgeschichte. Die Bibliothek Warburg und ihre Kreis 3 Warburg I: Schlangenritual 4 Warburg II: Bilderatlas 5 Didi-Huberman I: Ninfa Moderna 6 Didi-Huberman II: Formlose Ähnlichkeit 7 Analyse und Diskussion der Theorien der Hamburger Schule und Warburgs im aktuellen Diskurs bei Didi-Huberman 8 Ikonographie und Ikonologie: Erwin Panofsky 9 Gottfried Boehm: Wie Bilder Sinn erzeugen 10 Gottfried Boehm/ Horst Bredekamp: Ikonologie der Gegenwart 11 Analyse und Diskussion der Theorien von Panofsky im aktuellen Diskurs bei Boehm, Bredekamp und anderen 12 Mitchell I: Das Leben der Bilder 13 Mitchell II: Bildtheorie 14 Seminarabschluss: Rückblick und Ausblick

Theorie der Kunst und visuellen Kultur (Seminar)

Dozent/in: Anke Haarmann

Inhalt: Was ist Kunst? Von aktuellen Beispielen zu zeitgenössischen und historischen Antworten in der Philosophie Im Oktober diesen Jahres eröffnet in der Megacity Shanghai die Ausstellung „Shanghai-Hamburg (urban public) Space“ (shanghai-space.net/2010). Die Ausstellung zeigt neue künstlerische Strategien wie “New Genre Public Art” oder “Art in the Public Interest”. Alle beteiligten chinesischen und deutschen Künstler haben sich auf performative oder interventionistische Weise mit dem urbanen und dem öffentlichen Raum auseinandergesetzt. Der öffentliche Raum wird als gesellschaftlicher Ort anerkannt und die Kunst versteht sich als Interventionistin in gesellschaftliche Räume. Betrachtet man die künstlerischen Arbeiten, stellt sich unweigerlich die Frage: Ist das Kunst oder was ist Kunst heutzutage? Arthur C. Danto ist einer der zeitgenössischen Theoretiker, der sich vor dem Hintergrund aktueller künstlerischer Strömungen seit dem „ready made“ Duchamps, mit dieser zentralen philosophischen Frage beschäftigt. Er entwickelt eine Theorie des institutionalistischen Kunstbegriffs: Kunst ist nicht – sie wird verhandelt. Dabei diskutiert Danto auch zeitgenössische und historische Philosophien der Kunst und der philosophische Ästhetiken, wie die von Nelson Goodman oder G.W.F. Hegel. Das Seminar wird die aktuelle Ausstellung diskutieren und als Einstig in eine philosophische Debatte nutzen, die von der Lektüre Dantos geleitet ist und von dort aus Bezüge zur Geschichte der philosophischen Ästhetik und Kunstphilosophie herstellt.