Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Zwischen Erinnerung und Erfindung - Nationalsozialismus und Holocaust in der deutschen Gegenwartsliteratur (Seminar)

Dozent/in: Philipp Hammermeister

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 08:15 - 09:45 | 17.10.2011 - 03.02.2012 | C 14.103 Seminarraum

Inhalt: Bereits seit 1980er Jahren wird auf die Zäsur hingewiesen, die das Ableben der letzten Zeitzeugen von Nationalsozialismus und Holocaust für die Erinnerungskultur bedeutet. Anders aber, als von vielen befürchtet, scheint die Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich und seiner Vernichtungspolitik mit diesem Datum kein Ende zu finden. Schriftstellerinnen und Schriftsteller von mittlerweile mindestens drei Generationen beschäftigen sich auch weiterhin mit der Frage, wie die lebendige Erinnerung an den Krieg und seine Folgen ins kulturelle Gedächtnis übertragen werden kann. Dabei werden immer neue literarische Formen erprobt, die Erinnerungsprozesse nicht nur inhaltlich verhandeln, sondern auch reflektieren und weiterentwickeln. Mit diesem Einfluss der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung auf die jüngste Erinnerungsliteratur wird sich das Seminar beschäftigen. Im Zentrum soll die Analyse exemplarischer Romane (u.a. Tanja Dückers "Himmelskörper", Marcel Beyer "Spione", Benjamin Stein "Die Leinwand") und deren Diskussion vor dem Hintergrund neuerer theoretischer Ansätze der Erinnerungsforschung stehen. Dabei wird es u.a. um intergenerationelle Traumatisierung, sekundäre Zeugenschaft und postmemoriale Fototexte gehen. Innerhalb eines vorgegebenen Rahmens besteht für die Studierenden die Möglichkeit, den Seminarverlauf mitzubestimmen. Anschlussfähige Texte sind u.a. Arno Geiger "Es geht uns gut", Gila Lustiger "So sind wir", Sabrina Janesch "Katzenberge". Einen möglichen Seminarplan finden Sie bei den Materialien.