Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Apparatives Sehen. Zur wissenschaftlichen Photographie im 19. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Franziska Brons

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 15.10.2013 - 26.11.2013 | W 301
Einzeltermin | Di, 03.12.2013, 10:15 - Di, 03.12.2013, 11:45 | W 301

Inhalt: Seit der „Erfindung“ der Photographie in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde nicht nur ihr künstlerischer, sondern vor allem ihr wissenschaftlicher Wert in theoretischen Texten diskutiert und in der Praxis erprobt: Von der Botanik und Biologie über Kriminalistik und Astronomie bis hin zur Kunstgeschichte kam das neue Medium als nicht mehr nur naturtreues, sondern vermeintlich objektives Medium der technischen Aufzeichnung zum Einsatz, um neue Formen der Sichtbarkeit von bis dato mit dem bloßen Auge nicht oder kaum wahrnehmbaren Phänomenen zu generieren. Die photographische Platte sollte zur „neuen Retina“ des Forschers avancieren, der Apparat den menschlichen Sehsinn ersetzen. Das Seminar wird ausgehend von Bildanalysen sowie der Lektüre grundlegender Texte zur Geschichte und Theorie der Photographie eine allgemeine Einführung in die Implementierung des Mediums in die modernen Wissenschaften geben  etwa bei Anna Atkins, Robert Koch, Alphonse Bertillon, Hermann Krone und Eadweard Muybridge. Einführende Literatur: Peter Geimer (Hrsg.): Ordnungen der Sichtbarkeit. Fotografie in Wissenschaft, Kunst und Technologie, Frankfurt a. M. 2002; Corey Keller (Hrsg.): Fotografie und das Unsichtbare. 1840-1900, Ausst. Kat. Albertina, Wien, Wien 2009; Ann Thomas (Hrsg.): Beauty of Another Order. Photography in Science, Ausst. Kat. National Gallery of Canada, Ottawa, New Haven u. a. 1997; Herta Wolf (Hrsg.): Diskurse der Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters, Frankfurt a. M. 2003; Herta Wolf (Hrsg.): Paradigma Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters, Frankfurt a. M. 2002.

Geschichte und Theorie des Design (Seminar)

Dozent/in: Catharina Berents-Kemp

Termin:
Einzeltermin | Di, 22.10.2013, 12:15 - Di, 22.10.2013, 13:45 | C 9.102 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 29.10.2013 - 31.01.2014 | C 12.010 Seminarraum

Inhalt: Das alles beherrschende Konzept Lifestyle macht den Bereich Design immer wichtiger und weitet ihn gleichzeitig immer mehr aus: Designer-Jeans, Designer-Lampe, Designer-… – alles kann Design sein. Aber was ist Design? Wie wurde es definiert, wie wird es definiert, wie kam es überhaupt zu diesem Begriff, der eindeutig zur Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts gehört? Mit der zunehmenden Relevanz von Design haben sich auch die wissenschaftlichen und theoretischen Herangehensweisen an Design neu konstituiert, verfeinert und methodisch aufgeteilt. Designgeschichte, Designtheorie, Kulturgeschichte des Designs unter dem Hauptaspekt Objekt- und Alltagskultur haben sich als eigene Fachrichtungen etabliert. In diesem Seminar soll mit den Fragen „Was ist Design?“ und „Wie gehe ich mit einem Design-Objekt um?“ angefangen werden - so praktisch wie möglich, sprich an Objekten und in gemeinsamer seminaristischer Arbeit. Ausgangspunkt wird z.B. die Schnittstelle zwischen Objekt und Benutzer sein: der Henkel, der Träger, die Klinke, die Taste, der Schalter, das Interface etc. Der zweite Schritt ist mehr konventionell und wird durch Vortrag und gemeinsame Arbeit an Vergleichsbeispielen und wichtigen Texten bestritten: Die Geschichte des Designs von der Londoner Weltausstellung von 1851 bis heute, mit den Hauptphasen Historismus, Jugendstil, Funktionalismus, Art Déco, Postmoderne, Neofunktionalismus, Nachhaltiges Design. Wir konzentrieren uns dabei auf die Kategorie Objekt, also Gerät, Möbel, Einrichtungsgegenstände etc. In einem letzten Schritt werden wichtige zusätzliche Aspekte behandelt: Das Verhältnis von Kunst und Design, das Objekt als Element der Alltagskultur, womit wir wieder bei Lifestyle angelangt sind. Der Leistungsnachweis wird erbracht durch eine schriftliche Arbeit, in der ein, zwei Design-Objekte als Exempel für eine bestimmte Phase der Design-Geschichte und ihres Programms erläutert werden. Zur einführenden Lektüre erlaube ich mir, ein kleines Buch zu empfehlen, das ich selbst verfasst habe. Es erschien in der praktischen und preiswerten Beck‘schen Reihe: Catharina Berents, Kleine Geschichte des Design. Von Gottfried Semper bis Philippe Starck, München 2011. Zu Beginn des Seminars wird eine Literaturliste ausgegeben, ein Seminarapparat aufgestellt und die ersten Texte ins Netz gestellt.