Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Die politische Kultur im Wilhelminischen Deutschland 1890-1914 (Seminar) (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 18:15 | 14.10.2013 - 31.01.2014 | C 6.321 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar vermittelt Grundwissen über die Geschichte und Kultur des Deutschen Kaiserreiches von der Entlassung des ersten Reichskanzlers Otto von Bismarck 1890 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914. Die Epochenbezeichnung „Wilhelminismus“ geht nicht auf eine von den Zeitgenossen formulierte Gesellschaftskonzeption zurück, sondern bezieht sich auf den Habitus von Kaiser Wilhelm II., der sich in vielerlei Hinsicht im politischen und gesellschaftlichen Klima der Epoche zu spiegeln scheint; Stichworte sind: Selbstüberschätzung und anmaßende Arroganz gepaart mit tiefsitzenden Minderwertigkeitskomplexen. In politischer Hinsicht dominierten repressive Innen- und aggressive Außenpolitik, imperiale Ambitionen, die sich mit Kolonialismus, dem Ruf nach einem „Platz an der Sonne“ und der Etablierung des deutschen Reiches als Weltmacht verbanden, deutsch-völkisches Säbelrasseln, Militarismus und Flottenpolitik. Im Bereich der politisch-gesellschaftlichen Kultur und Mentalität zeichnete sich die wilhelminische Ära durch ein eigentümliches Spannungsverhältnis zwischen konservativ-obrigkeitsstaatlichen Orientierungen auf der einen Seite und starker Fortschrittsgläubigkeit im Hinblick auf technische Innovationen und wirtschaftliche Prosperität auf der anderen Seite aus; parallel dazu vollzogen sich der unaufhaltsame Aufstieg der Sozialdemokratie. Im August 1914 haben weite Teile der Bevölkerung den Beginn des Ersten Weltkrieges begrüßt, der zum Anfang vom Ende des Kaiserreiches werden sollte.

Europa im Kalten Krieg – Die europäische Integration von 1945 – 1989 (Seminar)

Dozent/in: Sarah Wachenfeld

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 15.10.2013 - 31.01.2014 | C 14.102 a Seminarraum

Inhalt: Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand Europa vor der Herausforderung einer grundlegenden Neuordnung. Trotz Unsicherheiten und tiefsitzenden Ängsten gewann im westlichen Teil Europas der Glaube an die europäische Zusammenarbeit schnell an Bedeutung. Die Kontrolle Deutschlands durch die Einbindung in transnationale Strukturen erschien gegenüber einer Ausgrenzung und „Bestrafung“ als der erfolgreichere Weg. Einer sich abzeichnenden Abschottung der osteuropäischen Staaten und der daraus resultierenden Blockkonfrontation setzte der Westen die Gründung internationaler Organisationen sowie die ersten Schritte zu einer europäischen Integration entgegen. Dem Integrationsprozess lagen dabei divergierenden Motive und Vorstellungen (z.B. Intergouvernementalismus vs. Supranationalismus) zu Grunde, deren Ursprünge vielfach auf die Zeit vor 1945 zurückgehen. Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von einer fortschreitenden Vertiefung und Erweiterung des „Projekts Europa“, die sowohl von internen (Divergenzen der Gemeinschaftsmitglieder über die weiteren Integrationsschritte) als auch externen Krisen (Wirtschaftskrisen, Zuspitzungen im Ost-West-Konflikt) begleitet wurden. Wichtig ist hier die Tatsache, dass zunächst lediglich sechs westeuropäische Staaten die EG bildeten, weshalb externe Bündnisse in Ost und West (z.B. EFTA, NATO, Warschauer-Pakt) mitgedacht werden müssen. Während der Fokus zumeist auf der institutionellen, in erster Linie wirtschaftlichen und später dann auch politischen Integration, liegt, sind bei der Frage nach einem Zusammenwachsen Europas aber auch gesellschaftliche und kulturelle Integrationsentwicklungen zu berücksichtigen. Mit den weltpolitischen Umbrüchen der Jahre 1989/90 und dem Ende der Blockkonfrontation sollen abschließend die daraus resultierenden Chancen und Herausforderungen für den europäischen Integrationsprozess thematisiert werden.