Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Zur Kritik der Netzkritik (Seminar)

Dozent/in: Clemens Apprich

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 19.10.2015 - 03.01.2016 | C 5.019 Seminarraum
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 11.01.2016 - 29.01.2016 | C 5.019 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 23.01.2016, 10:15 - Sa, 23.01.2016, 13:45 | C 5.019 Seminarraum | Nachholtermin für 15.10.15 und 17.01.16

Inhalt: In den letzten Jahrzehnten ist aus dem Netzwerkbegriff eine alles bestimmende Metapher geworden. Netzwerke werden heute zur Beschreibung so unterschiedlicher Phänomene wie soziale Gemeinschaften, ökonomische Märkte, technologische Systeme, politische Institutionen oder Protestbewegungen verwendet. Insbesondere das Internet stellt einen zentralen Ort da, an welchem sich Diskussionen um den zunehmenden Einfluss digitaler Netze verdichten. Angesichts eines solch allgegenwärtigen Netzwerkdispositivs, stellt sich die Frage, wie eine Kritik am Netz heute aussehen könnte? Was heißt es, eine Kritik am Netzwerk zu üben, wenn alles und alle miteinander vernetzt sind? Um diese Fragen beantworten zu können, werden wir uns zunächst mit der mittlerweile historisch gewordenen „Netzkritik“ (nettime) befassen. So entstand in den frühen 1990er Jahren eine äußerst aktive Medienkulturszene, die sich intensiv, kritisch und experimentell mit den Versprechungen und Risiken der neuen Netzwerktechnologien auseinander setzte. Dieser Umstand dient dem Seminar als Ausgangspunkt, um eine mediengenealogische Untersuchung dieser Kritik vorzunehmen und gegenwärtige Annahmen rund um das Internet, insbesondere die nach wie vor dominante Vorstellung eines verteilten und deshalb demokratischen Netzes, nachzuzeichnen. Aufbauend auf den dadurch gewonnenen Erkenntnissen und mit Hilfe aktueller medientheoretischer Zugänge (u.a. Alexander Galloway, Wendy Chun, Ned Rossiter, Tiziana Terranova) werden wir sodann den Versuch unternehmen eine Netzkritik für das Hier und Heute zu re-artikulieren. Dabei werden gegenwärtige Debatten rund um Post-Internet, das Post-Digitale oder Post-Mediale aufgegriffen.