Course Schedule


Lehrveranstaltungen

"Gepfählt und geflügelt": Dichter in Venedig (Deu 350) (Seminar)

Dozent/in: Sergej Liamin

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 17.10.2016 - 03.02.2017 | Raumangabe fehlt

Inhalt: Die ästhetische Faszination, welche Venedig auf Dichter und Künstler ausübt, bleibt seit Jahrhunderten ungebrochen: Der 'unmögliche' Ort zwischen Land und Meer, zwischen Himmel und Erde, zwischen Realität und Illusion ist nicht nur eine Schule der sinnlichen Wahrnehmung, sondern auch ein Raum der Uneindeutigkeit und der Uneigentlichkeit, in dem sich Fiktion und Imagination wechselseitig hervorbringen. Schon der allmähliche Niedergang der Republik Venedig im 18. Jahrhundert fokussiert den spezifisch theatralen Charakter sowohl der politischen Repräsentation wie auch der gesellschaftlichen Maskerade samt deren wiederkehrenden Festen wie der Vermählung der Dogen mit dem Meer oder dem Karneval, in denen die Aufrichtung oder aber die Aufhebung der staatlich-ständischen Ordnung inszeniert wird. Darum bedingt gerade der Verlust der politischen Autonomie im 19. Jahrhundert die Verwandlung der nur mehr kulissenhaften Schönheit der vormaligen Serenissima in ein literarisches Phantasma: Die Beschwörung der historischen und kulturellen Erinnerung auf der einen Seite und die Erfahrung der Künstlichkeit und der Scheinhaftigkeit der Stadt auf der anderen Seite konturieren eine Enklave der Alterität, ja einer Utopie gegenüber der modernen Welt. Das Fin de Siècle verbindet sodann den Topos der Dekadenz mit den dazugehörigen ästhetischen und erotischen Dimensionen mit dem Thema der Entfremdung durch die Fremdenindustrie einschließlich der Entdeckung der dezidiert 'nicht-schönen' Peripherie, in der sich nicht zuletzt die Erkundung der verborgenen Bereiche der menschlichen Psyche spiegelt. In den Verwerfungen der Moderne wie der Gegenwart hingegen changieren die Reflexionen auf "die unwahrscheinlichste der Städte" zwischen der Verabschiedung und der Neuvermessung einer ausdifferenzierten literarischen Tradition, in welcher Venedig nunmehr fortwährend in der dichterischen Sprache aufgehoben wird, d. h. in den Texten, die, in einem Schnittpunkt der europäischen Kulturgeschichte, weniger auf die empirische Realität einer konkreten Stadt denn auf ihren eigenen Dialog miteinander verweisen und wechselweise sich selbst erschließen. Das bevorzugte Medium solcher produktiven Selbst-Deutungen ist freilich nicht so sehr der empirische Autor, der seine realen oder imaginären Begegnungen mit Venedig nachzeichnet, sondern vielmehr, bei E. T. A. Hoffmann und August v. Platen, bei Thomas Mann und Arthur Schnitzler, bei Günter Eich und Peter Rosei, der fiktive Künstler, der sich in den (inter)textuellen Labyrinthen der eigenen Phantasie bewegt: zwischen Himmel und Erde, zwischen der Bodenhaftung der Melancholie und den Höhenflügen der Inspiration, "gepfählt und geflügelt".

Bildlichkeit in der Literaturdidaktik (Deu 350) (Übung)

Dozent/in: Katrin Dammann-Thedens

Termin:
Einzeltermin | Fr, 28.10.2016, 16:15 - Fr, 28.10.2016, 17:45 | Raumangabe fehlt
14-täglich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 11.11.2016 - 06.01.2017 | W HS 4
Einzeltermin | Fr, 16.12.2016, 16:15 - Fr, 16.12.2016, 17:45 | W HS 4
Einzeltermin | Fr, 13.01.2017, 16:15 - Fr, 13.01.2017, 17:45 | W 308
Einzeltermin | Fr, 20.01.2017, 16:15 - Fr, 20.01.2017, 17:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Fr, 27.01.2017, 16:15 - Fr, 27.01.2017, 17:45 | W 308
Einzeltermin | Fr, 03.02.2017, 16:15 - Fr, 03.02.2017, 17:45 | W HS 4