Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Politische Theorie des Neoliberalismus (Seminar)

Dozent/in: Tobias Schottdorf

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 02.04.2019 - 09.04.2019 | C 40.254 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 18.04.2019, 10:15 - Do, 18.04.2019, 11:45 | C 40.152 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 23.04.2019 - 05.07.2019 | C 40.254 Seminarraum

Inhalt: Der Siegeszug des Neoliberalismus begann Mitte der 1970er Jahre. Traditionell werden mit diesem politischen Unterfangen die Verschlankung des Staates, Privatisierungen, die Etablierung von Marktprinzipien in sämtlichen Sphären der Gesellschaft, aber auch eine neue Ideologie der Arbeit verbunden. Entgegen eines solchen Alltagsverständnisses zeigt sich empirisch hingegen nicht nur eine Ungleichzeitigkeit solcher Entwicklungen innerhalb verschiedener Gesellschaften, sondern selbst auf Ebene der Theorien erscheint der Neoliberalismus als höchst heterogenes Phänomen. Es gibt keine „einheitliche“ politische Theorie des Neoliberalismus, sondern nur Neoliberalismen, die jedoch in zentralen Auffassungen übereinstimmen.

Wahrheit (Seminar)

Dozent/in: Thomas Saretzki

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 01.04.2019 - 05.07.2019 | C 14.201 Seminarraum

Inhalt: „Viel zu lange ha’m wir alle akzeptiert, dass man Fakten einfach ignoriert“ lautete der Refrain von Niedeckens BAP über „Absurdistan“ – ein Jahr bevor Donald Trumps Beraterin Kellyanne Conway angesichts einer vom Präsidenten selbst angestoßenen Debatte über die Anzahl der Besucher bei seiner Amtsführung den Pressesprecher des Weißen Hauses in einem NBC-Interview mit der Bemerkung verteidigte, dieser hätte gegenüber der Öffentlichkeit keine „falschen“ Aussagen gemacht, sondern „alternative facts“ gegeben. Was den fragenden Journalisten Chuck Todd umgehend zu der Feststellung veranlasste: „Look, alternative facts are not facts. They’re falsehoods“. Spätestens seit diesem denkwürdigen Interview wird weltweit über eine vermeintlich hereinbrechende neue Ära diskutiert, die als „post-factual“ oder „post-truth“ gilt. „Wahrheit“ ist damit auch öffentlich wieder zu dem geworden, was sie für theoriegeschichtlich reflektierte und ideenpolitisch interessierte Zeitgenossen immer gewesen ist: ein unvermeidbarer Grundbegriff, dessen Bedeutung und Verwendung nicht nur in Philosophie und Wissenschaftstheorie, sondern auch in Öffentlichkeit und Politik in vielerlei Hinsicht umstritten ist. Das gilt für die politische Anerkennung von Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung, die seit dem „march for science“ von der „scientific community“ gefordert wird, aber auch darüber hinaus: Wie ist das zu verstehen und wie kann das gelingen, was Václav Havel einem „Leben in Lüge“ (unter post-totalitären Verhältnissen) entgegen gesetzt hat: einen „Versuch, in der Wahrheit zu leben“? In diesem Seminar geht es darum, wie „Wahrheit“, ihre Voraussetzungen, Geltungsbedingungen und Folgen in der Philosophie und Ideengeschichte (etwa bei Platon, Kant, Arendt, Habermas oder Foucault) verstanden wurden, wie ihre Negation begrifflich gefasst wurde und welche Konsequenzen sich daraus für moderne politische Theorien und die politikwissenschaftliche Theoriebildung ergeben.