Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Theorie und Praxis der Policy-Analyse: Politikberatung, Lernen und Wissen (Seminar)

Dozent/in: Sybille Münch

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 19.10.2021 - 07.12.2021 | C 12.105 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 16.12.2021, 12:15 - Do, 16.12.2021, 13:45 | C 40.530 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 21.12.2021 - 01.02.2022 | C 12.105 Seminarraum

Inhalt: Angesichts komplexer Herausforderungen wie Klimakrise und Pandemiebekämpfung erhöht sich das Wissensbedürfnis der Politik, und auch vonseiten der Zivilgesellschaft werden Rufe laut, der Staat möge auf die Wissenschaft hören. Gefordert wird damit nicht immer gleich eine Delegation von gesellschaftlich verbindlichen Entscheidungen an Expert*innen. Geläufiger ist die Erwartung, Expert*innen könnten beratend hinzugezogen werden oder Politiker*innen mögen wenigstens aus eigenen Erfahrungen oder durch das teilen „guter Praxis“ in anderen Staaten zur Erhöhung ihrer Problemlösungskompetenz dazulernen. Die Politikfeld- oder Policy-Analyse ist mit solchen Fragestellungen eng verwoben. Die Veröffentlichung von „The Policy Sciences“ 1951 durch Daniel Lerner und Harold Lasswell gilt gemeinhin als Geburtsstunde einer Querschnittsdisziplin, die Wissen von der und für die Politik bereitstellen sollte. Die Policy-Analyse ist dabei insbesondere in den USA nicht nur distanzierte Beobachterin, sondern selbst Akteurin in Gestalt von Politikberatung und Evaluationsforschung. Im Laufe des Seminars fragen wir nach der Rolle von (wissenschaftlichem) Wissen und Expertise für die Politik. In welchem Verhältnis stehen sie zueinander oder sollten sie stehen? Welche Funktionen erfüllt Politikberatung und in welchen Regierungs- und Verwaltungsstrukturen ist sie in vergleichende Perspektive eingebettet? Kann Politik lernen? Und vor welchen demokratietheoretischen Dilemmata steht die Forderung „Listen to the scientists!“?

Theories of the policy process (Seminar)

Dozent/in: Thomas Saretzki

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 19.10.2021 - 01.02.2022 | C 11.308 Seminarraum | Diese Lehrveranstaltung findet online statt, Sie können ggf. den angegebenen Raum als Arbeitsplatz nutzen.

Inhalt: Die Wahrnehmung und Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme erfolgt in der Politik meist nicht so einfach, wie (Fach-)Wissenschaftlerinnen und –wissenschaftler sich das wünschen. Diese gehen oft davon aus, dass die von Experten auf der Basis empirischer Evidenz als richtig erkannte Problemlösung von der Politik angenommen und anschließend in Form von verbindlichen Programmen und Maßnahmen („Policies“) umgesetzt werden müsste. Im Unterschied zu dieser Wunschvorstellung werden gesellschaftliche Probleme im politischen System hingegen in der Regel in einem eher unübersichtlichen, mitunter langwierigen und kontroversen politischen Prozess bearbeitet. Im Verlauf dieses Prozesses werden Probleme oft neu definiert, Problemlösungsstrategien reformuliert und Entscheidungen auf verschiedenen Ebenen unter unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen getroffen und umgesetzt. Wie lässt sich dieser komplexe politische Prozess des Herstellens und Verbindlichmachens von Policies beschreiben, erklären und bewerten? In dem Seminar sollen einige der oft zitierten politikwissenschaftlichen Modelle und Ansätze zur Untersuchung des Policy-Prozesses diskutiert und anhand von konkreten Fallstudien zu unterschiedlichen Politikfeldern auf ihre analytische Leistungsfähigkeit und praktische Orientierungskraft hin untersucht werden.