Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Algorithmische Kunst & Digitale Medien (Seminar)

Dozent/in: Frieder Nake

Termin:
Einzeltermin | Fr, 12.11.2021, 14:00 - Fr, 12.11.2021, 18:00 | fällt aus !
Einzeltermin | Sa, 13.11.2021, 10:00 - Sa, 13.11.2021, 17:00 | fällt aus !
Einzeltermin | Fr, 19.11.2021, 14:00 - Fr, 19.11.2021, 18:00 | C 5.325 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 20.11.2021, 10:00 - Sa, 20.11.2021, 17:00 | C 5.325 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 26.11.2021, 14:00 - Fr, 26.11.2021, 18:00 | C 16.222 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 27.11.2021, 10:00 - Sa, 27.11.2021, 17:00 | C 16.222 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 10.12.2021, 14:00 - Fr, 10.12.2021, 18:00 | C 1.209 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 11.12.2021, 10:00 - Sa, 11.12.2021, 17:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 17.12.2021, 14:00 - Fr, 17.12.2021, 18:00 | C 16.129 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 18.12.2021, 10:00 - Sa, 18.12.2021, 17:00 | C 16.129 Seminarraum

Inhalt: Das Bild von Josef Albers (oben) aus seiner großen Serie "Hommage to the Square" mag manchen von uns die Reaktion abnötigen, na, wenn das Kunst ist, dann kann ich das auch. Warum können wir mit durchaus gutem Grund so denken? Vermutlich, weil Albers die Form-Frage trivialisiert hat. Vier in bestimmter Proportion in einander geschachtelte Quadrate. Streng. Klar. Einfach. Ästhetisch. Wie dann aber steht es um die Farb-Frage, die andere Seite der Malerei? Warum hat Albers diese Farbgebung gewählt? Und noch Hunderte mehr. Er hatte sich auf die Reise begeben, in kontrollierter Weise Farbgebung zu erforschen. Dafür die radikale Form-Reduktion. Ausgangspunkt für diesen Workshop ist die Behauptung, dass allen Dingen und Prozessen, wenn sie dem Computer verfallen, doppelte Existenz gewinnen. Was heißt das? Dinge und Prozesse, wenn sie algorithmisch behandelt werden, existieren in ihrer gewöhnlichen stofflichen, uns vertrauten, weil sinnlich wahrnehmbaren Form. Sie sind nun aber zusätzlich von einer zweiten Form begleitet. In dieser zweiten Form erscheinen Dinge und Prozesse als berechenbare Zeichen. Sie weisen eine doppelte Daseinsweise auf, sind doppel-ontologisch. In dieser Weise werden sie zu algorithmischen Zeichen, die – wie ich gern sage – eine Oberfläche und eine Unterfläche aufweisen. Die Oberfläche ist für den Menschen sichtbar; der Mensch interpretiert sie. Die Unterfläche ist für den Computer berechenbar; er determiniert ihre Bedeutung im Kontext der Berechenbarkeit. Und das ist auch schon alles, was dem Computer möglich ist und zusteht. In vielen vergangenen Wintersemestern hatte ich das Vergnügen, ein solches Angebot an der Leuphana machen zu dürfen. Wir wollen es jetzt wieder versuchen, falls Ihr mitmacht. Das Format von vier Wochenenden hat sich bewährt. Ich möchte es jedoch ein wenig zuspitzen. Drei Themen werden anklingen und unsere Bemühungen kennzeichnen: die algorithmische Kunst / das algorithmische Denken / die digitalen Medien. Die beiden äußeren Themen setzen dem mittleren – dem algorithmischen Denken – einen Kontext. Unser allgemein umfassender Kontext ist die seit den 1960er Jahren in Wellen spürbare Algorithmische Revolution. Sie wälzt sämtliche technischen Grundlagen der Gesellschaft in einer nie dagewesenen globalen Kulturrevolution um und um. Marx und Engels hatten schon 1848 im Kommunistischen Manifest geschrieben (hier in schöner englischer Übersetzung wiedergegeben): "All that is solid melts into air." Diese Ahnung über den gnadenlos alles freisetzenden Gang des Kapitalismus erweist sich heute als vor unseren Augen und mit unserer Hilfe stattfindende Wirklichkeit. Wir erlauben uns einen Blick aus harmlos erscheinender Distanz, indem wir ein wenig die Geschichte der in den 1960er Jahren aufkommenden Algorithmischen Kunst befragen (damals unter dem Namen "Computerkunst") und Erscheinungen jetziger medialer Transformationen betrachten. Beide sind, wie alle derzeitigen gesellschaftlichen Prozesse, vor allem durch das algorithmische Prinzip gekennzeichnet, das ihnen unterliegt. Und das heißt: durch die Berechenbarkeit aller Prozesse. Zugegeben, das verlangt auch nach digitaler Form. Doch sie ist nur notwendige Begleitung der Algorithmisierung, der Reduktion also auf Berechenbares; Algorithmisierung ist der Kern des Ganzen. Wenn wir das in Ansätzen verstehen wollen, wenn wir der Umwälzung aller Verhältnisse begegnen und von ihr nicht nur mitgerissen werden wollen, dann ist es notwendig, dass wir Grundkenntnisse dessen erlangen, was beim Programmieren geschieht. Deswegen soll der Kern des Workshop dem algorithmischen Denken gewidmet sein. Ihm werden derzeit in vielen Ländern, auch in der BRD, große Anstrengungen besonders in Hinblick auf die Schulbildung gewidmet, wie vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen auch. In den USA wird meist von computational thinking gesprochen. Das wird uns zu eng erscheinen. Wir nehmen die Mathematik zum Ausgangspunkt, nicht den Computer. In der oben angesprochenen Verdoppelung liegt die Besonderheit aller Computerdinge, nahezu aller Dinge also, die als Dinge heute relevant sind. In der Verdoppelung liegt das, worüber wir als digitale Kultur, als digitale Gesellschaft, in den Digital Humanities etc. lesen. Diese Verdoppelung steht auch hinter dem, was Big Data genannt wird und allerlei mystische Nebelschwaden erzeugt. Die Verdoppelung ist einfach zu begreifen und doch von viel Spekulation umschwirrt. Sie ist wesentliches Ergebnis der algorithmischen Revolution. Zumuten werde ich Euch, dass Ihr Euch auf die Ebene dessen aufschwingt, was heute Kultur ausmacht, oder, sagen wir es etwas bescheidener: was heute für kulturelle Prozesse wichtig ist. Wir werden praktisch werden und programmieren, denn aus der Praxis lernen wir. Dazu werden wir uns konkret mit der Programmiersprache Processing befassen und erleben, dass Programmieren erst einmal anstrengen mag, im Grunde jedoch kinderleicht ist. In praktischer Auseinandersetzung mit dem "digitalen" Bild werdet Ihr (so hoffe ich jedenfalls) einerseits spüren, wie begeisternd eigenes Schaffen sein kann. Andererseits werdet Ihr eine Grundlage für die Beurteilung digitaler Bilder in ihren Besonderheiten erwerben. Ihr gewinnt Instrumente und Denkweisen für einen Umgang mit der Welt des Digitalen, der auf der Höhe der Zeit ist und der sich nicht von vornherein in Spekulation flüchten muss. Ihr als Teilnehmende sollt, wenn Ihr hier Leistungspunkte aufsammeln wollt, als eigene Leistung ein Gestaltungs-Projekt mit Processing bearbeiten, dessen Einzelheiten wir besprechen werden. Den Rahmen dafür gebe ich vor. – Sehr zu wünschen ist, dass Ihr an "unseren" Wochenenden keine anderen Block-Kurse belegt. Ich setze darauf, dass wir ungehindert arbeiten können.

Digital Media and Cultural Transformation in China (Seminar)

Dozent/in: Le Cao

Termin:
Einzeltermin | Fr, 22.10.2021, 10:15 - Fr, 22.10.2021, 11:45 | C 6.320 Seminarraum | Einführung
Einzeltermin | Fr, 03.12.2021, 14:00 - Fr, 03.12.2021, 19:00 | C 6.026 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 04.12.2021, 10:00 - Sa, 04.12.2021, 16:00 | C 6.320 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 07.01.2022, 14:00 - Fr, 07.01.2022, 19:00 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 08.01.2022, 10:00 - Sa, 08.01.2022, 16:00 | C 40.164 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 21.01.2022, 14:00 - Fr, 21.01.2022, 19:00 | C 6.026 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 22.01.2022, 10:00 - Sa, 22.01.2022, 16:00 | C 6.320 Seminarraum

Inhalt: China's media landscape over the last two decades has been transformed through market reforms, commercialization and new technologies. Digital technologies are also playing an increasingly central role in China's social, cultural and political spheres. However, specific characteristics of the Chinese media system and cyberspace distinctly differ from other regional contexts, such as distinct social media platforms, particular online genres, and specific censorship mechanisms, and discursive strategies. This seminar explores the current developments in Chinese-language digital media, its social and political implications, and the entanglement of cyberspace and digital technologies with Chinese history and aesthetics theory. Messaging apps such as WeChat and Chinese-language podcasts have become virtual platforms for critical debate. The rising popularity of online platforms such as newspapers, video sharing, shopping, movie rating, and gaming reflect new media consumption practices. Among the topics discussed are the convergence of traditional and new media, the transformation of mass media and technologies, the construction of content ecosystems on multiple platforms such as mobiles and PCs; and the dramatic rise of the Internet and the increasing influence of online public opinion that has led to significant changes in both digital media and Chinese culture. They reflect profound social and economic changes, technological developments, and innovative engagement with traditional aesthetics. For example, online novels and magazines often follow the same formal conventions and linear structure of print publications, while digital narrative formats are more suitable for online consumption.