Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Commoning und neue Formen des Organisierens am Beispiel von Künstlerkollektiven (Seminar)

Dozent/in: Marie Hoop

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 02.04.2024 - 05.07.2024 | C 40.146 Seminarraum

Inhalt: Commoning als soziale Praxis lässt sich in den unterschiedlichsten Bereichen finden und beschreibt selbstorganisierte und gemeinschaftliche Praktiken des Versammelns, Produzierens, Nutzens oder Verwaltens, die herkömmliche kapitalistische Produktionsformen sowie Nutzen- und Profitmaximierung entgegen stehen. Stattdessen stehen die Orientierung am Gemeinwohl, Teilhabe und Care Praktiken im Fokus, die einen gleichberechtigten Zugang zu Problemen und Praktiken des Alltags ermöglichen. Gerade in aktivistischen und partizipativen Formen der Kunst stellen kollektive Praktiken der Teilhabe die gängigen Ausstellungsformate von Kunstinstitutionen in Frage und versuchen neue Formen des Organisierens zu finden: »Künstler:innen, Aktivist:innen, Forscher:innen und Pädagog:innen initiieren überall auf der Welt soziale Situationen – dort, wo Institutionen versagen, schaffen sie ihre eigenen.« (Dobkowska und Łukomski 2020: 2). Künstler*innen schaffen alternative Lehr- und Lernsysteme, begründen neue Ökonomien und Räume der Imagination, die bspw. das Zusammenleben in der Stadt anders gestalten (Occupy Bewegung, Urban Commons, Socially Engaged Art, Community Art, Participatory Art oder Relational Art, Artivism). Entsprechend erfindet sich der Kulturbetrieb derzeit neu, um passende Strukturen für mehr Teilhabe und den Umgang mit kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu ermöglichen. Wie kann man kollektive Ordnung anders Denken? Gibt es andere Formen des Zusammenkommens/ der Zusammenarbeit, als den uns bereits bekannten? Aber auch: Wie kann man Universität anders denken? Gemeinsam lesen wir Theorietexte (Commoning Art, The Undercommons von Stefano Harney und Fred Moten), aber auch andere Texte zur institutionskritischen Praxis und versuchen diese anhand von neuen Formen des Organisierens am Beispiel von Künstlerkollektiven und künstlerischen Interventionen zu erproben bzw. anschaulich werden zu lassen.