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Start > Masterprogramm Kulturwissenschaften: Kritik der Gegenwart - Künste, Theorie, Geschichte (M.A.) -> Wahlbereich -> Demokratie und Öffentlichkeit

Lehrveranstaltungen

Literatur als Konflikt. Kontroversen, Provokationen, Interventionen (Seminar)

Dozent/in: Kevin Michael Drews

Termin:
 wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 02.04.2024 - 05.07.2024 | C 5.325 Seminarraum

Inhalt: In den letzten Jahren haben verschieden gesellschaftskritische Theorien den öffentlichen Raum verstärkt als Schauplatz konflikthafter Konfrontationen beschrieben. In Abgrenzung zu Vorstellungen von Öffentlichkeit als Ort der Konsensbildung und rationaler Entscheidungsprozesse wird Öffentlichkeit in diesen Theorien als Ort eines grundlegenden gesellschaftlichen Widerstreits, mithin als Bühne (gegen-)hegemonialer Machtkämpfe begriffen. Literatur spielt dabei eine entscheidende Rolle, sie greift aktiv in den öffentlichen Diskurs ein, provoziert, widerspricht, polemisiert. Dabei ist Literatur nicht nur ein Spiegel der Gesellschaft, in dem Konflikte kritisch kommentiert und reflektiert werden, sondern sie provoziert mit ihren genuinen Formen und Verfahren auch selbst Konflikte und fordert damit etablierte Wahrnehmungs-, Repräsentations- und Sprechweisen heraus. Vor dem Hintergrund agonaler Perspektiven beschäftigt sich das Seminar mit der transformativen Kraft von Literatur in öffentlichen Debatten. Dabei werden unterschiedliche Theorien und Konzepte von Öffentlichkeit diskutiert, exemplarische literarische Kontroversen und Skandale untersucht und klassische Konzepte literarischen Engagements reflektiert. Vor dem Hintergrund aktueller medialer Transformationsprozesse von Öffentlichkeit liegt ein Schwerpunkt auf kleinen literarischen Formen, die besonders geeignet erscheinen, auf beschleunigte Debattenkulturen unter den Bedingungen knapper werdender Aufmerksamkeitsressourcen zu reagieren.