Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Salz - Arbeit - Technik. Die Saline Lüneburg: ein mittelalterlicher industrieller Großbetrieb und seine Folgen für Stadt und Region (Seminar)

Dozent/in: Christian Lamschus

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 16.109 /110 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar vermittelt am Beispiel der Lüneburger Saline Grundkenntnisse der mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte. Die Saline war der größte bekannte mittelalterliche Industriebetrieb Europas. „Salz“ wird in der wirtschafts- und sozialhistorischen Forschung neben dem Element „Eisen“ als „Leitfossil“ angesehen, an dem wichtige Phänomene der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte über die Jahrhunderte entlang erforscht werden können. „De Sulte dat is Luneborch“ – „die Saline ist Lüneburg“ - formulierte 1461 der Lüneburger Bürgermeister Hinrik Lange. Ohne die Saline wäre Lüneburg nie zu einer mittelalterlichen Großstadt aufgestiegen. Der Salinenbetrieb beeinflusste alle Bereiche der Stadt: Politik, die Sozial-, und Wirtschafts- und Verfassungsstruktur waren von dem Betrieb abhängig. Das Seminar behandelt sowohl die Betriebsstruktur des Salzwerkes mit den verschiedenen arbeitsteiligen Schritten der Salzproduktion als auch die politischen und sozialen Folgen für die Stadt. Ebenfalls werden die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen der Salzgewinnung für die Region untersucht: die Brennholzversorgung, die Transportwege und Kanalbauten stehen hier im Mittelpunkt.

"Stalingrad" in Geschichte und Medien (Projektseminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek, Werner Faulstich

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:00 - 13:00 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 12.015 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 30.01.2010, 10:00 - Sa, 30.01.2010, 18:00 | C 11.117 Seminarraum

Inhalt: Im Rahmen des genannten Themenbereichs sollen Referate/ Hausarbeiten, Projektarbeiten und wissenschaftliche Abschlussarbeiten entstehen, bei denen die Integration von Sozial- und Kulturgeschichte einerseits und Medienwissenschaft andererseits im Zentrum steht. Die Arbeiten sollen in Absprache miteinander, also vernetzt entstehen und über Synergieeffekte voneinander profitieren. Ein wesentlicher Vorteil dieser Forschungsgemeinschaft liegt außerdem darin, dass ein Großteil der wissenschaftlichen Literatur bereits beschafft wurde und dass auch ein konziser allgemeiner Forschungsüberblick zur Verfügung gestellt werden kann. Denkbare Themen (nur Beispiele): Berichterstattung in einer Zeitung oder Zeitschrift, evtl. von zwei Meinungsträgern im Vergleich; Bericht-erstattung im Radio; Tagebücher aus Stalingrad; Feldpostkarten und Briefe aus Stalingrad; Flugblätter und Plakate zum Thema; Spielfilm bzw. Dokumentarfilm; Fotos zu Stalingrad; Ereignis vs. Berichterstattung über die Niederlage, docufilms im Fernsehen.

Die bundesdeutsche Presse und der Staat Israel 1949 bis 1965 (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 18:15 - 19:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Im Mittelpunkt des Seminars steht die Rolle der bundesdeutschen Medien und ihrer Träger, der Journalisten, als politische Akteure im Prozess der Annäherung zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1965. Dabei sind zwei Kernprobleme zu beachten: Erstens wird untersucht, wie sich die bundesdeutsche Öffentlichkeit im Angesicht des Holocaust gegenüber dem Staat Israel politisch positionierte. Dabei spielen Fragen von Schuld und „Wiedergutmachung“ ebenso eine Rolle wie die Konflikte zwischen Israelis und Arabern vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Zweitens wird untersucht, welche Auswirkungen die mediale Berichterstattung über Israel auf die nationale politische Kultur in der Bundesrepublik hatte. Journalisten werden dabei als wichtige Träger einer transnationalen Öffentlichkeit, als Teil einer international agierenden Elite begriffen. Das Seminar wurde im Kontext eines geplanten größeren Forschungsprojektes im Fach Sozial- und Kulturgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg konzipiert. Ein großer Teil der relevanten wissenschaftlichen Literatur ist bereits beschafft worden und kann für Referate und Hausarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des Themenbereiches können in besonderem Maße Anstöße für wissenschaftliche Abschlussarbeiten gegeben werden!

Machiavelli und Aristoteles: Macht und Moral (Seminar)

Dozent/in: Andreas Fritzsche

Termin:
wöchentlich | Montag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | W 302

Inhalt: Im Seminar werden wir „den Fürsten“ und die „Politik“ des Aristoteles lesen und durchdiskutieren. Begrifflichkeiten und Argumentationsmuster schälen wir heraus und prüfen deren Wirklichkeitsrelevanz. Dabei geht es nicht um philosophische Haarspalterei, sondern um Dialog und einen klaren Blick. Vielleicht brauchen Sie etwas Mut.

"Arisierungen" im Nationalsozialismus (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 3.120 Seminarraum

Inhalt: Mit der Verdrängung der jüdischen Deutschen aus dem Wirtschaftsleben fand der Holocaust einen frühen Auftakt. Die Politik der „Arisierung“ vollzog sich dabei allerdings formal als legales Geschäft, an dem sich tausende nicht-jüdische Deutsche bereichern konnten. So wechselten Firmen, Häuser, Mobiliar und Kunstgegenstände im Laufe der 30er Jahre in einer Praxis der rechtlich abgesicherten Plünderung ihre Besitzer, erst in den 40er Jahren wurde Vermögen von deportierten jüdischen Deutschen „vom Reich eingezogen“. Neben einer allgemeinen Darstellung der „Arisierungen“ im Seminar wird ein Schwerpunkt in der Archivrecherche in Lüneburg liegen. Von den Seminarteilnehmenden wird erwartet, dass sie jeweils einen Aktenfall im Seminar vorstellen und in einer Hausarbeit aufarbeiten.

"Erziehung vor Verdun". Der Erste Weltkrieg und die Rolle der Frontsoldaten (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 14.001 Seminarraum

Inhalt: Vor dem Hintergrund der neueren Forschung zum Generationenbegriff bzw. zu politischen Generationen fragt das Seminar nach den bestimmenden Erlebnissen und Prägungen der so genannten „Frontkämpfergeneration“ des Ersten Weltkrieges. Es handelte sich um Männer der Geburtsjahrgänge ca. von 1890 bis 1900, die ihre entscheidende Sozialisation im wilhelminischen Deutschland, in einem Klima von anmaßendem Nationalismus, Militarismus und Imperialismus erfahren hatten, die dann in jugendlichem Alter – oft freiwillig – an die Front gingen und mit dem Grauen der Massen- und Materialschlachten sowie der Erfahrung der militärischen Niederlage konfrontiert wurden. Obwohl das Seminar auch einen Blick auf die „große“ Geschichte des Krieges, d.h. auf militärstrategische Abläufe, politische Entscheidungen sowie wirtschaftliche und soziale Begleiterscheinungen wirft, steht im Mittelpunkt das Erleben des „einfachen“ Frontsoldaten, sofern es sich aus Feldpostbriefen, Erinnerungen von Überlebenden und anderen zeitgenössischen Quellen rekonstruieren lässt. Besonderes Augenmerk gilt dabei auch der späteren literarischen Aufarbeitung der Fronterfahrung durch überlebende intellektuelle Köpfe dieser Generation (z.B. Erich Maria Remarque, Arnold Zweig, Ludwig Renn, Ernst Jünger). Zur Abrundung und Ergänzung wird ein Blick auf die Situation der weiblichen Angehörigen der entsprechenden Geburtsjahrgänge an der „Heimatfront“ geworfen.

"Jugend" des 20. jahrhunderts zwischen Selbstentwurf und Zuschreibung im internationalen Kontext (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 12.10.2009 - 26.11.2009 | W 201
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 26.11.2009 - 31.12.2009 | C 9.102 Seminarraum
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 07.01.2010 - 29.01.2010 | C 14.027 Seminarraum

Inhalt: Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. beginnen sich junge Menschen in den Industrienationen als Jugendliche in Abgrenzung zur Welt der Erwachsenen zu begreifen und zu organisieren. Mittels gemeinsamer Identifikations- und Distinktionsmerkmale wie z.B. Mode, Musik und Sprache schaffen sie sich so eigene Jugendkulturen, in denen es immer wieder um Fragen der Authentizität geht. Dem gegenüber stehen fortwährende Zuschreibungs- und Vereinnahmungsstrategien von Seiten der Politik, Medien und Wissenschaft. Anhand eines diachronen Schnitts sollen im Seminar Ausprägungen der Jugendbewegung vom Wandervogel über die Staatsjugenden bis hin zum Punk vorgestellt und nach strukturellen Gemeinsamkeiten gesucht werden.

Bürgertum und Bürgerlichkeit (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 16.129 Seminarraum

Inhalt: Zu den Phänomenen, die die deutsche Gesellschaftsgeschichte seit der Aufklärung geprägt haben, gehörte der Aufstieg des modernen Bürgertums. Es handelte sich dabei nicht mehr – wie noch in der Frühen Neuzeit – um einen rechtlich oder durch politische Privilegierung definierten „Stand“, sondern um eine gesellschaftliche Gruppe, die durch eine bestimmte Kultur und Lebensführung, ein spezifisches Normen- und Wertesystem miteinander verbunden war. Zu dieser Gruppe zählten zum einen das Besitz-, zum anderen das Bildungsbürgertum. Obwohl diese Bevölkerungskreise eine relativ kleine Minderheit darstellten, besaßen sie mitsamt den von ihnen verkörperten bzw. vermittelten Werten, Normen und Lebensentwürfen insbesondere bis zum Ersten Weltkrieg eine außergewöhnliche soziale Bedeutung. Die kulturelle Anziehungs- wie Ausstrahlungskraft des Bürgertums war so groß, dass das 19. Jahrhundert gelegentlich als „bürgerliches Jahrhundert“ bezeichnet worden ist. Die Ereignisse von 1914/18 bedeuteten in dieser Hinsicht zwar einen tiefen Einschnitt, markierten aber dennoch keineswegs das Ende bürgerlicher Hegemonie und bürgerlicher Hegemonialansprüche Das Seminar gewährt Einblick in die bürgerliche Lebens- und Vorstellungswelt im 19. und 20. Jahrhundert: die Bedeutung von Bildung, Erwerbstätigkeit und materieller Absicherung, Leistungsethos und kulturbeflissener Habitus, die Stadt als Lebensraum und Aufgabe, die Rolle von Frau und Familie usw. Zudem wird die politische Positionierung des deutschen Bürgertums in Kontinuität und Wandel beleuchtet.

Erinnerung an den Holocaust: Aktuelle Debatten über Identität, Gedächnis und Globalisierung (Seminar)

Dozent/in: Ulrike Jureit

Termin:
Einzeltermin | Do, 22.10.2009, 10:15 - Do, 22.10.2009, 11:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 29.10.2009, 10:15 - Do, 29.10.2009, 11:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 05.11.2009, 10:15 - Do, 05.11.2009, 11:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 12.12.2009, 10:00 - Sa, 12.12.2009, 18:00 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 09.01.2010, 10:00 - Sa, 09.01.2010, 18:00 | C 12.009 Seminarraum

Inhalt: Die kollekktive Erinnerung an den Holocaust befindet sich im Umbruch. Während es unübersehbar ist, dass die Identifikation mit den Opfern für das öffentliche Erinnern und Gedenken in Deutschland immer noch prägend ist und auch Tendenzen zu beobachten sind, dieses Grundmuster des Erinnerns und Mahnens für zukünftige Generationen festschreiben zu wollen, vollzieht sich im globalen Maßstab eine erinnerungspolitische Neujustierung, die seit einigen Jahren unter dem Stichwort "Globalisierung des Holocaust" diskutiert wird. Hierbei handelt es sich um Aneignungs-, Verständigungs- und Umarbeitungsprozesse, die um die Frage kreisen, wie der Holocaust mehr als sechzig Jahre nach Kriegsende erinnert, transformiert und historisiert werden soll, und dies vor allem vor dem Hintergrund einer nicht mehr nur nationalstaatlich orientierten Erinnerungslandschaft. Seit den 1990er Jahren institutionalisieren sich zunehmend globale Akteure, die bestimmte Deutungs- und Identifikationsentwürfe zum Holocaust weltweit kommunizieren, tradieren und auch festzuschreiben versuchen, denn zeitgleich zur neuen Unübersichtlichkeit im Weltmaßstab lassen sich auch übergreifende Standardisierungs- und Codierungsprozesse ausmachen. Ebenso wie im nationalen Kontext geht es auch weltgesellschaftlich um Deutungsmacht. Ob im Zuge der europäischen Integration oder von Seiten der Vereinten Nationen – unverkennbar ist die zunehmende Inanspruchnahme und Institutionalisierung eines opferidentifizierten Erinnerungsmusters, das nun auch verstärkt zur Legitimierung weltgesellschaftlicher Interventionspolitiken aufgerufen wird. Hierdurch verstärkt sich eine Tendenz, die bereits im deutschen Erinnerungszusammenhang deutlich hervortritt: Der Holocaust wird nun auch weltweit zum negativen Bezugsereignis einer sich konstituierenden Weltgemeinschaft, ohne sich darüber Rechenschaft abzulegen, welche Folgen bestimmte Vergangenheitsdeutungen mit sich bringen.

Examenskolloquium (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz, Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 18:15 - 19:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 14.001 Seminarraum

Inhalt: Vorstellung und Begleitung von Examensarbeiten: Das Examenskolloquium in der Sozial- und Kulturgeschichte ist der Ort für den wissenschaftlichen Austausch. Insbesondere Studierende vor oder in der Abschlussphase sind eingeladen, zuzuhören, sich an der Diskussion zu beteiligen und vor allem eigene Arbeiten vorzustellen. Interessierte Gäste sind jederzeit willkommen.

Geschichte des Kalten Krieges in internationaler Perspektive (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: In den letzten Jahren hat sich in den Geschichtswissenschaften ein neuer Forschungsschwerpunkt namens „Cold War History“ herausgebildet. In diesem Seminar soll die Entwicklung des Kalten Krieges in internationaler Perspektive untersucht werden. Dabei wird der Blick über den Rand einer reinen Politikgeschichte hinausgehen und auch Fragen von Propaganda untersuchen und wie sich der Kalte Krieg auch auf Kultur und Medien auswirkte bzw. diese den Konflikt mitunter auch prägten. Gerade das Verstehen der ideologischen Auseinandersetzung unter den Vorzeichen des Kalten Krieges ermöglicht ein grundlegendes Verständnis der globalen Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Rote Armee Fraktion vs. Bundesrepublik Deutschland, 1970-1998 (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 14.103 Seminarraum

Inhalt: Kaum ein Thema der bundesdeutschen Zeitgeschichte erfährt bis heute eine solche mediale Aufmerksamkeit, wie der Angriff der RAF auf „das Herz des Staates“. Dabei war die Gründung einer „Stadtguerilla“ Ausdruck und Katalysator der globalen Protestbewegung der 1960er Jahre. Im Seminar soll es vor allem um den zeitgeschichtlichen und theoretischen Kontext einer Politik der RAF gehen, andererseits auch um die Reaktionen der staatlichen Institutionen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Zeit 1970-78 gesetzt werden.