Erasmus Mundus Master im Bereich International Law startet im Herbst 2021

14.12.2020 Der interdisziplinäre Erasmus Mundus Master „International Law of Global Security, Peace and Developement“ (ILGSPD) soll eine neue Generation von Jurist*innen und Entscheidungsträger*innen in der Politik ausbilden. Für das Programm haben sich sechs renommierte europäischen Universitäten zusammengeschlossen. Nach zwei Studienjahren wird das Programm mit einer Spezialisierung an der Leuphana in „international economics, sustainability and governance“ mit einem Joint Degree (LL.M.) abgeschlossen.

Programmverantwortliche des Erasmus Mundus Jelena Bäumler und der künftig stellvertretende Programmverantwortliche Jörg Philipp Terhechte. ©Leuphana
Programmverantwortliche des Erasmus Mundus Jelena Bäumler und der künftig stellvertretende Programmverantwortliche Jörg Philipp Terhechte.

Bewaffnete Konflikte, Cybersicherheit, Klimawandel oder soziale Ungleichheit: Die Weltgemeinschaft ist mit komplexen, oft ineinander verwobenen Herausforderungen konfrontiert. „Diesen globalen Problemen können wir nicht mehr nur mit Einzeldisziplinen begegnen“, sagt Dr. Jelena Bäumler. Die Professorin für Öffentliches Recht und Völkerrecht mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit ist an der Leuphana verantwortlich für den Erasmus Mundus Master. „Die Universität Glasgow kam im Sommer vergangenen Jahres auf uns zu und stellte uns die Idee dieses innovativen und interdisziplinären Programms vor.“ 

Der zweijährige Master wurde als Antwort auf den wachsenden Bedarf an Absolvent*innen mit Führungspotenzial in den Bereichen Völkerrecht und internationale Beziehungen konzipiert. Für die Entwicklung der Regeln und Governance-Instrumente, die für die Adressierung der globalen Angelegenheiten des 21. Jahrhunderts erforderlich sind, ist ein Verständnis des Zusammenspiels zwischen Recht, Politik, Wirtschaft und Nachhaltigkeit notwendig. Spätere berufliche Perspektiven können in internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und seinen Unterorganisationen oder auf europäischer Ebene etwa bei der Europäischen Kommission liegen, aber auch in NGOs oder internationalen Kanzleien. Das Curriculum führt alle für globale Sicherheit, Frieden und Entwicklung relevanten Felder des Völkerrechts zusammen und bietet Spezialisierungen in den Bereichen Menschenrechte, Migration, Frieden und Sicherheit sowie nachhaltiger Entwicklung an. Im Herbst 2021 startet das Programm an der Universität Glasgow. Dort studieren alle Teilnehmenden zunächst Kernfächer des Völkerrechts, bevor die Studierenden im zweiten Semester gemeinsam am Institut Barcelona d'Estudis Internacionals internationale Beziehungen und Politik vertiefen. Im zweiten Studienjahr können die Studierenden selbst einen inhaltlichen Akzent setzen und wahlweise an der Radboud University, der University of Tartu, der Université libre de Bruxelles oder der Leuphana studieren. „An der Leuphana bieten wir einen Vertiefungsstrang zum internationalen Wirtschafts- und Völkerrecht an und setzen einen weiteren Schwerpunkt mit Themen aus den Nachhaltigkeitswissenschaften wie Sustainable Development Law, Sustainablility Transitions Governance oder nachhaltiges Energierecht“, erklärt Jelena Bäumler. Ergänzt wird das Programm durch Law Clinics, Summer Schools und Praktika. 

Bei dem Studienprogramm handelt es sich um den ersten an der Leuphana angebotenen Erasmus Mundus Joint Master Degree (EMJMD). EMJMD sind internationale Exzellenzstudiengänge im Masterbereich, die von mindestens drei europäischen Hochschulen aus drei europäischen Ländern gemeinsam angeboten werden. Die EMJMD-Programme werden durch die Europäische Kommission gefördert und verleihen im Rahmen dieser Förderung Stipendien an Studierende aus aller Welt. Die Bewerbungsfrist für die Stipendien endet am 25. Januar 2021 und für das Studienprogramm am 21. Juli 2021.

„Wir freuen uns sehr über die erneute Kooperation mit der Universität Glasgow. Damit können wir den wissenschaftlichen Austausch zwischen Niedersachsen und Schottland weiter voranbringen“, sagt Dr. Jörg Philipp Terhechte, Professor für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht sowie Kartell- und Regulierungsrecht an der Leuphana und künftig stellvertretender Programmverantwortlicher des neuen Master-Programms. Der Jurist ist zudem Professor for European and International Economic Law an der School of Law der University of Glasgow, die seit diesem Jahr zu den besten 40 Law Schools weltweit gehört. Seit 2019 ist er außerdem Chairman des Academic Board und Academic Director des European Centre for Advanced Studies (ECAS), Lüneburg/Glasgow. Das ECAS wurde gemeinsam von der Leuphana und der University of Glasgow gegründet und ist eine Forschungseinrichtung, mit der beide Universitäten gemeinsame Interessen in Forschung und Lehre auf den Gebieten Digitale Kultur und Medien, Wirtschaftsinformatik, Recht, Management, Nachhaltigkeit und Psychologie verfolgen.