Neue Wege der Krisenbewältigung: VolkswagenStiftung fördert Forschungsprojekt

26.04.2021 Lüneburg/Berlin. Mit Open Social Innovation beschäftigt sich ein Forschungsprojekt von Thomas Gegenhuber, Juniorprofessor für digitale Transformation an der Leuphana Universität Lüneburg, und Johanna Mair, Professorin für Organization, Strategy and Leadership an der Berliner Hertie School of Governance. Im Zentrum des Vorhabens steht die Begleitforschung der Hackathons #WirvsVirus und des Nachfolgeprogramms UpdateDeutschland. Die VolkswagenStiftung fördert das Forschungsprojekt vom 1. Juli an mit fast 120.000 Euro.

Vor rund einem Jahr startete das #WirvsVirus Experiment und mobilisierte rund 28.000 Bürger*innen an einem Hackathonwochenende um gemeinsam Lösungen für die mit der COVID-19 Krise verbundenen Probleme zu finden. Rund 130 der von Bürger*innen stammenden Vorschläge kamen in das Umsetzungsprogramm, um zunächst in einem kleinen Rahmen erprobt und möglicherweise später in größerem Umfang eingesetzt zu werden. Solche öffentlichen Aufrufe an alle Bereiche der Gesellschaft, sich an der Entwicklung von Lösungen entlang des gesamten sozialen Innovationsprozesses zu beteiligen, nennt man Open Social Innovation.

Das Forschungsteam begleitet #WirvsVirus und UpdateDeutschland als Lernpartner in Echtzeit. „Dieser Ansatz ermöglicht es uns, alle Veränderungen im Laufe der Zeit zu verfolgen, eine ganzheitliche Perspektive zu gewinnen und unmittelbare Empfehlungen für die Praxis zu entwickeln“, erläutert Thomas Gegenhuber. Das Forschungsziel beschreibt Johanna Mair: „Wir wollen die Potenziale der Open Social Innovation Methode und vor allem auch die Vielfalt der Akteur*innen und deren Hürden im System verstehen.” Herauskommen soll ein wissenschaftlicher Beitrag der zeigt, wie durch die Methode Open Social Innovation große gesellschaftliche Herausforderungen und Krisen gemeinsam bewältigt werden können.

Im Rahmen des Projektes werden Forschung und Lehre eng verzahnt. Gemeinsam mit Studierenden der Leuphana erforscht Gegenhuber in der Veranstaltung „Organizing Open Social Innovation“ verschiedene Fragestellungen rund um Open Social Innovation. Die Studierenden führen dabei selbstständig qualitative Interviews mit Akteur*innen und leiten daraus eigene Forschungsfragen ab. „Die frischen Sichtweisen der Student*innen rücken Open Social Innovation in ein neues Licht und geben ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu sehen, wie Wissenschaft und Praxis miteinander verzahnt sind“, sagt Thomas Gegenhuber.

Um die Förderung durch die VolkswagenStiftung zu erlangen, hat sich das Projekt gegen große Konkurrenz durchgesetzt: Im Rahmen des Förderangebots "Corona Crisis and Beyond" wurden aus 1.105 Anträgen insgesamt 102 Projekte bewilligt.

Weitere Informationen:
Erste Ergebnisse veröffentlichte das Forschungsteam in einem Learning Report und Empfehlungen an politische Akteur*innen in einem Policy Brief. Auch der Deutschlandfunk berichtete bereits über das Vorhaben.

Informationen über Thomas Gegenhuber