Neues Institute for Advanced Studies in Culture and Society: Ein Meilenstein für die kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung

13.01.2022 Lüneburg/Hannover. Für die Förderung exzellenter Forscherinnen und -forscher früher Karrierestufen in den Geistes- und Sozialwissenschaften haben das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung der Leuphana Universität Lüneburg knapp fünf Millionen Euro zugesagt. Mit den Mitteln aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der VolkswagenStiftung wird an der Leuphana ein Institute for Advanced Studies in Culture and Society entstehen, in dem sich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stipendienfinanziert ihrer Forschung zu Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens widmen können.

„Die Förderentscheidung bestätigt das Profil der Leuphana als themenorientierter Universität, die in Forschung und Lehre Antworten auf die Problemlagen der Gegenwart entwickelt. Zugleich ermöglicht sie uns einen weiteren wichtigen Schritt zum Ausbau unserer geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsexzellenz und macht Lüneburg zu einem herausragenden Ort kulturwissenschaftlicher Forschung in der von uns praktizierten Verschränkung von Geistes- und Sozialwissenschaften“, kommentiert Universitätspräsident Sascha Spoun die Entscheidung. Durch das Institute for Advanced Studies in Culture and Society (IAS-CAS) solle die kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung an der Leuphana als Institution internationaler Spitzenforschung noch stärker als bisher etabliert werden.

Im Zentrum des jetzt geförderten Vorhabens stehen acht Stipendien pro Jahr mit einer bis zu 12-monatigen Laufzeit. Sie sollen talentierten Forschenden aus aller Welt, die sich in einer frühen Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere befinden, den Freiraum bieten, eine eigene Forschungsprogammatik zu entwickeln. Erklärtes Ziel ist es dabei, kulturwissenschaftliche Forschung offensiv auf Fragen der aktuellen, historischen wie zukünftigen Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens auszurichten. Das macht auch einen intensiven Nord-Süd-Dialog notwendig, der nicht zuletzt durch zusätzliche sogenannte Remote-Fellowships ermöglicht werden soll.

„Die Konfliktlinien der Gegenwart halten sich weder an Regionen noch an Disziplinen", so die Kunstwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Leeb und der Medienphilosoph Prof. Dr. Erich Hörl, die das Vorhaben entwickelt haben und leiten werden. "Unser Verständnis einer kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung, wie sie im IAS-CAS betrieben werden soll, wird daher zugleich interdisziplinär, international und diagnostisch sein und so die Möglichkeit eröffnen, gesellschaftlichen Problemlagen zu begegnen und über ein bloßes Reagieren auf Krisen hinauszugehen.“

Intensiver Austausch und kooperatives Forschen sollen die Arbeit des Instituts prägen. Neben den acht Fellows und den Remote-Fellowships werden daher auch zwei Senior-Fellows, ein*e Wissenschafter*in der Leuphana sowie eine Persönlichkeit aus dem öffentlichen Leben und der Kunst die dortige Forschung bereichern. Begleitet wird das IAS durch ein internationales Kuratorium. Die ersten Ausschreibungen werden in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht. Das neue Institut soll im Januar 2023 seine Arbeit aufnehmen.


Hintergrund:
Ein Institute for Advanced Studies (IAS) ist eine akademische Institution mit dem Ziel, exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschung allgemein oder in einem besonderen Bereich zu fördern.
IAS eröffnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch ihre Förderformate die Chance der persönlichen Begegnung und des intellektuellen Diskurses. Sie wollen Frei- und Experimentierräume bereitstellen mit dem Ziel, kreative Prozesse anzustoßen und einen Rahmen für ungeplante und unplanbare Denkanstöße zu setzen.