So Much Heat: Cooling, Humming, and Containing Climate Sensitivities

27. Mai

Mit Vorträgen von Yuriko Furuhata (McGill University, Montréal), Steven Gonzalez Monserrate (Goethe University, Frankfurt/Main) und Ann-Kathrin Petersen (Climate Analytics, Berlin).

  • Dienstag, 27.05.2025, 14:00 - 18:00 Uhr
  • C40.256 & Zoom
  • CDC-Workshop
  • HINWEIS: Diese Veranstaltung findet auf Englisch statt.
  • Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen sowie für die Zoom-Zugangsdaten kontaktieren Sie bitte Inga Luchs (inga.luchs@leuphana.de).

Wie lassen sich Hitze, Kälte und Lärm in einer sich erwärmenden Welt eindämmen? Kühlsysteme brummen und sind undicht, Pipelines werden von Satelliten auf Lecks überwacht, und Rechenzentren erzeugen ungenutzte überschüssige Wärme. Städtische Umgebungen werden mit klimaresistenten Grünflächen zu „cool islands“ umgestaltet, während digitale Hilfsmittel – von Apps bis zu Drohnen – dabei helfen, Temperatur und Lärm zu visualisieren und zu steuern. Der Übergang zu nachhaltiger Energie bringt jedoch neue Spannungen mit sich: so stehen Windturbinen (niederfrequente Geräusche), Wärmepumpen (Luftschall oder gurgelnde Geräusche) und Rechenzentren wegen ihrer Lärmbelästigung in der Kritik.

Von undichten Klimaanlagen bis hin zur unzureichenden Nutzung der Abwärme von innerstädtischen Rechenzentren (allein die schiere Menge an Kühlsystemen) ist die Schadensbegrenzung ein Thema. Zoe Sofoulis fordert eine Verlagerung von der Untersuchung „undichter Behälter“ hin zu einer Betrachtung „interaktiver Prozesse der Eindämmung“, während Marie-Luise Angerers Konzept der „Verlustkontrolle“ die zunehmend unkontrollierbaren Verluste bei zusammengesetzten Klimaereignissen (wie die durch starke Winde und Zugluft verstärkten Waldbrände in Kalifornien) aufzeigt.

Durch die Einführung von Kühlungsstrategien durch Städte und die Kartierung von Temperatur und Lärm durch digitale Tools entstehen Spannungen zwischen diesen Maßnahmen und der Umwelt. Dieser Workshop untersucht das Problem der Wärme- und Lärmeindämmung, von der Thermorezeption bis hin zur städtischen Anpassung. Dabei wird „Ruhe“ als Teil unserer Commons konzeptualisiert und untersucht, wie die Eindämmungspraktiken in digitalen Kulturen sowohl die Klimaresilienz als auch Störungen, die im Prozess entstehen, formen.

Moderation: Maren Haffke und Vera Tollmann (Leuphana University Lüneburg) 

Yuriko Furuhata ist Professor und William Dawson Scholar of Cinema and Media History im Department of East Asian Studies an der McGill University. Sie ist assoziiertes Mitglied des Department of Art History & Communication Studies und Mitglied des Lehrkörpers des World Cinemas Minor Program. Derzeit arbeitet sie an einem neuen Buch mit dem Titel Visual Grammars of Deep Time: Archipelagic Archives of the Anthropocene (unter Vertrag bei Duke University Press), in dem sie wissenschaftliche Atlanten, Fotos und Filme von Fossilien, Wolken, Schneekristallen und Korallenriffen im Zusammenhang mit der kolonialen Geschichte der Geowissenschaften in Japan, dem Pazifik und Nordamerika untersucht.

Steven Gonzalez Monserrate ist Postdoktorand im Forschungskolleg Fixing Futures an der Goethe Universität Frankfurt. Seinen Doktortitel erhielt er vom Massachusetts Institute of Technology im Fachbereich History, Anthropology, Science, Technology & Society (HASTS). Sein Buchmanuskript „Cloud Ecologies“ ist eine ethnografische Studie über Rechenzentren und ihre Umweltpolitik in New England, Arizona, Puerto Rico, Island und Singapur. Unter dem Pseudonym E.G. Condé schreibt er über indigenen Futurismus. Er ist der Autor von Sordidez, das mit dem Latino International Book Award für Best LGTBQ+ Book ausgezeichnet wurde. Sein aktuelles Forschungsprojekt ist eine Ethnographie der Datenspeicherung von der DNA bis zur digitalen „Keilschrift“.

Ann-Kathrin Petersen ist Forscherin für Klimaanpassung bei Climate Analytics. Ann-Kathrin arbeitet in der Arbeitsgruppe Adaption and Loss and Damage des Science Team in Berlin. In ihrer derzeitigen Funktion entwickelt sie im Rahmen des Forschungsprojekts SPARCCLE sektorspezifische Anpassungspfade zur Unterstützung klimaresistenter Entscheidungen. Sie hat einen Master-Abschluss in Geography of Environmental Risk and Human Security von der Universität Bonn und der United Nations University in Deutschland. In ihrem Studium konzentrierte sie sich auf Anpassungspfade, natürliche Gefahren und naturbasierte Lösungen.

Rückfragen und Kontakt

 Inga Luchs (inga.luchs@leuphana.de)