Transdisziplinäre Lehre

Ziel der transdisziplinären Projekte ist die Arbeit in einem Forschungsprojekt, das von den Studierenden unter Anleitung mitkonzipiert und durchgeführt wird. Die Projekte bearbeiten Problem- bzw. Aufgabenstellung im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsfragen, in welchen ein transdisziplinärer Forschungsansatz zielführend erscheint. Dieser setzt eine besondere Lehr-Lern-Situation voraus, die gegenseitiges und soziales Lernen fördert, und erfordert ein spezifisches institutionelles Umfeld sowie eine angepasste Gestaltung von Lehrplänen.

Das Lernen an Fallstudien hat für die Studierenden folgende Vorteile:

  • Die praktische Auseinandersetzung mit realen Fragestellungen in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen und Interessenvertreter*innen aus der Praxis vermittelt den Studierenden neue Kenntnisse und Fähigkeiten, wie z. B. selbstgesteuertes Lernen und Handeln, erfordert aber auch persönliche Stärke und zwischenmenschliche Fähigkeiten.
  • Die Konkretheit, Relevanz und Verantwortung bei der Verknüpfung von Theorie und Praxis motiviert die Studierenden dazu, sich aktiv an der Erstellung von Strategien für einen nachhaltigen Lebensstil zu beteiligen, erfordert jedoch starke analytische und komplexe Denkfähigkeiten sowie Managementfähigkeiten.
  • Das Lernen unter mehreren Perspektiven fördert inter- und transdisziplinäre Fähigkeiten und schärft das Bewusstsein für unterschiedliche Strukturen und Ansätze zur Problemlösung und Lösungsentwicklung. (Meyer et al. 2023)

In unseren Lehrforschungsprojekten möchten wie die Studierenden daher mit folgenden Kompetenzen ausstatten:

  • Im Rahmen von gezielten Vorgaben das Konzept für einen transdisziplinären Prozess zur Bearbeitung der identifizierten Fragestellungen entwickeln
  • Komplexes, strategisches und zukunftsorientiertes Denken und Arbeiten
  • Urteile wissenschaftlich basiert ableiten, Erkenntnisse fachlich fundiert diskutieren und Ergebnisse zielgruppenrelevant präsentieren
  • Kollaborative Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit und konstruktive Kommunikation mit den Praxispartner*innen
  • Identifikation, Evaluation und Diskussion von Werten, Prinzipien und Zielen der nachhaltigkeitsorientierten Forschung
  • Kritische (Selbst-)Reflexion

Bei der gruppenbasierten Lösung von Problemen übernehmen Studierende die eigene Verantwortung für selbstgesteuertes Lernen und die Arbeit in einem Team. Der gemeinsame Ansatz fördert die Ausbildung von Fähigkeiten in den Bereichen Teamarbeit, Projektmanagement und Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen. In den studienabschließenden Einzelarbeiten leiten Studierende ihr eigenes für sie interessantes Projekt und steuern ihr Lernen selbst. Dabei können sie ihre Fähigkeit zu ortsbezogener und nutzungsorientierter Nachhaltigkeitsforschung verbessern und Produkte und Erfahrungen entwickeln, die sie bei Vorstellungsgesprächen und anderen Bewerbungen nutzen können.

Das Spiralmodell nach Bruner (1960) bietet den Studierenden der Umweltwissenschaften im Bachelor einen Weg durch ihren Studiengang, der es ihnen ermöglicht, ihre Fähigkeiten zur kollaborativen Problemlösung schrittweise zu entwickeln. Sukzessives oder iteratives Lernen ermöglicht es den Lernenden auf zuvor angeeigneten Fähigkeiten aufzubauen, fördert den Prozess und die Flexibilität anstelle des Befolgens starrer Anweisungen und erleichtert dadurch das Erlernen neuen unbekannter Konzepte.

Iterative Aneignung von Kompetenzen im forschenden Lernmodus in den wiederkehrenden curricula-übergreifenden inter- und transdisziplinären Forschungsprojekte im Bachelor Major Umweltwissenschaften mit ihrer grundlegenden, anwendungs- und lösungsbasierten sowie praxisbezogenen Orientierung ©Fallstudienbüro Leuphana
Iterative Aneignung von Kompetenzen im forschenden Lernmodus in den wiederkehrenden curricula-übergreifenden inter- und transdisziplinären Forschungsprojekte im Bachelor Major Umweltwissenschaften mit ihrer grundlegenden, anwendungs- und lösungsbasierten sowie praxisbezogenen Orientierung