Leverage Points for Sustainability Transformation

Obwohl Nachhaltigkeit im Mittelpunkt vieler Bemühungen von Gesellschaft und Wissenschaft steht, bestehen viele Pfadabhängigkeiten, die einer nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen. Das Projekt Leverage Points for Sustainability stellt sich dieser zentralen Herausforderung der Nachhaltigkeitswissenschaften mit einem großen Team exzellenter Wissenschaftler unterschiedlicher disziplinärer Hintergründe:

Wie können Veränderungen einzelner Elemente in vernetzten sozial-ökologischen Systemen Transformationsprozesse ermöglichen und erleichtern?

Ausgehend von systems thinking nach Donella Meadows und transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung untersucht das Team sogenannte leverage points - entscheidende Systemeigenschaften, bei denen kleine Veränderungen zu großen Effekten im gesamten System führen können. Dabei konzentriert sich das Projekt auf „tiefe“ leverage points wie beispielsweise die zugrundeliegenden Werte und das Design des Ernährungssystems. Diese Eigenschaften sind schwieriger zu greifen und zu operationalisieren als beispielsweise Richtwerte für Pestizide. Doch diese tiefen leverage points üben einen starken Einfluss auf das Gesamtsystem aus und können damit sozial-ökologische Systeme im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung stark beeinflussen. Das Projekt analysiert drei konkrete Leverage Points mit großem Bezug zu nachhaltiger Entwicklung: (1) institutionelle Dynamik (RESTRUCTURE), (2) Mensch-Umwelt-Beziehungen (RECONNECT), und (3) nachhaltigkeitsbezogenes Lernen und Wissen (RETHINK). Diese drei Schwerpunkte werden intensiv untersucht und zueinander in Beziehung gebracht.

Zwei Themen von besonderer Bedeutung für Nachhaltigkeitstransformationen, Ernährung und Energie, werden in zwei empirischen Fallstudien vertieft. In Transsylvanien, Rumänien und in der Region Oldenburg finden integrative transdisziplinäre Fallstudien mit lokalen Entscheidungsträgern und Stakeholdern statt. Mit diesem inter- und transdisziplinärer Ansatz werden konzeptionelle mit empirischen Einsichten und Ergebnisse verbunden, fundamentale Erkenntnisse zu den Nachhaltigkeitswissenschaften beigetragen und neue, konkrete Möglichkeiten identifiziert, eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu stärken.

Gefördert von der Volkswagen Stiftung, über die “Science for sustainable development” Linie aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab (Förderkennzeichen A112269).