Vorlesungsverzeichnis

Suchen Sie hier über ein Suchformular im Vorlesungsverzeichnis der Leuphana.


Lehrveranstaltungen

Museum oder Mahnmal? Die Inszenierung von Herkunft im Humboldt-Forum (Seminar)

Dozent/in: Lynn Rother

Termin:
Einzeltermin | Fr, 28.10.2022, 14:00 - Fr, 28.10.2022, 15:30 | extern
Einzeltermin | Fr, 11.11.2022, 14:00 - Fr, 11.11.2022, 15:30 | extern
Einzeltermin | Fr, 16.12.2022, 14:00 - Fr, 16.12.2022, 20:00 | extern
Einzeltermin | Sa, 17.12.2022, 10:00 - Sa, 17.12.2022, 18:00 | extern
Einzeltermin | Fr, 20.01.2023, 14:00 - Fr, 20.01.2023, 20:00 | extern
Einzeltermin | Sa, 21.01.2023, 10:00 - Sa, 21.01.2023, 18:00 | extern

Inhalt: Kaum ein anderer Ausstellungs- und Museumsort hat die Debatte um Raubkunst aus kolonialen Kontexten in Deutschland mehr bestimmt als das sogenannte Humboldt Forum in Berlin. Die scharfe Kritik am Wiederaufbau des barocken Stadtschlosses und der darin beabsichtigten Ausstellung der ethnologischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) zeigte sich im medienwirksamen Austritt der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy aus dem wissenschaftlichen Beirat mit dem Zitat “Das Humboldt-Forum ist wie Tschernobyl” im Jahr 2017, im Moratorium “No Humboldt 21!” des Vereins Berlin Postkolonial und anderen Protestaktionen. Neben der diskriminierenden Inszenierung von “Andersartigkeit” und “Fremdheit” oder der unzureichenden Problematisierung des europäischen Imperialismus, wird bis heute vor allem auch kritisiert, dass weder die Erwerbsgeschichten noch die Herkunftskontexte der Objekte gründlich erforscht und transparent gemacht werden, noch dass die Rolle Deutschlands, der Museen und der Ethnologie als Disziplin im Kolonialisystem und in den Raubzügen thematisiert werden. In unserem Seminar nehmen wir die aktuelle Ausstellung der Sammlungen aus Afrika und Ozeanien im Humboldt Forum zum Anlass, die Inszenierung der Herkunft auf den Prüfstand zu stellen. Das Seminar wird sich insbesondere mit den Erwerbsgeschichten und Herkunftskontexten konkreter Objektgruppen beschäftigen, die von den Studierenden anhand von Inventarbüchern, Primär- und Sekundärliteratur erarbeitet werden. Der Fokus liegt dabei auf den deutschen und europäischen Akteur*innen und deren Rolle sowohl im Kolonialsystem als auch bei der intellektuellen wie auch physischen Aneignung konkreter Kulturgüter. Die Studierenden werden ihre Rechercheergebnisse vor den Objekten präsentieren und Konzepte entwerfen und erproben können, um komplexe Objekt-und Personengeschichten im Rahmen einer Ausstellung zu vermitteln. BITTE BEACHTEN: Bis auf die beiden Einführungsveranstaltungen (online) wird das Seminar ***vor Ort im Humboldt Forum*** in den Ausstellungsräumen und in einem Seminarraum der HU Berlin stattfinden. Um die Anreise und Übernachtung müssen sich die Studierenden selbständig kümmern.