Vorlesungsverzeichnis

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Veranstaltungen von Prof. (apl.) Dr. habil. Ulf Wuggenig


Lehrveranstaltungen

Erinnerungskulturen. Zu den 80. Jahrestagen der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges (Seminar)

Dozent/in: Ulf Wuggenig

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 5.311 Seminarraum

Inhalt: In die Anfänge des Sommersemesters fallen Gedenktage, die Erinnerungen an das Ende des 2. Weltkrieges in Europa und damit an die Befreiung vom Nationalsozialismus wachrufen werden. Die Gedenktage zum 75. Jahrestag der (Teil)Kapitulation der Wehrmacht (4.-5.5. 1945 Timeloberg bei Lüneburg und München-Haar, 7.-9.5. Reims und Berlin) fanden 2020 pandemiebedingt nur in eingeschränktem Rahmen statt. Auch konnte der Bundespräsident damals noch davon sprechen, dass „wir in einer starken, gefestigten Demokratie (leben)“. Die Feiern zum 80. Jahrestag stehen national und international unter anderen Vorzeichen: Anti-demokratische Kräfte erstarkten seitdem unübersehbar, in Deutschland, in einer Reihe von anderen Ländern und in besonders markanter Weise in den USA. Vielfach kam deshalb die Rede von einer „gespaltenen Gesellschaft“ auf. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Seminar sowohl aus historiographischer wie auch aus erinnerungskultureller Perspektive dem Umgang mit der jüngeren Geschichte nicht zuletzt am Beispiel der geplanten Gedenkveranstaltungen. Dabei gerät die (inter)nationale Perspektive ebenso in den Blick wie die regionale bzw. lokale, zumal die Hansestadt Lüneburg bereits 2024 eine Reihe von Institutionen (von Kultureinrichtungen bis zu Polizei und Bundeswehr) zu Reaktionen im Jahr 2025 und speziell im Mai des Jahres eingeladen hat. Das Seminar widmet sich zunächst in historischer Sicht den Ereignissen des Jahres 1945 und in erinnerungskultureller Perspektive sodann dem kulturellen Gedächtnis mit Bezug auf verschiedene Phasen der „Vergangenheitsbewältigung“. Dabei findet die mediale Resonanz spezielle Beachtung. Aus konflikttheoretischer Perspektive wird divergierenden Haltungen und Praktiken – deshalb „Erinnerungskulturen“ im Plural – Rechnung getragen. Auch der Besuch von „Erinnerungsorten“ (Nora) und die Teilnahme an einer Auswahl von Gedenkveranstaltungen und deren kritische Reflexion sind vorgesehen.

Einführung in die Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft (Seminar)

Dozent/in: Susanne Leeb, Lynn Rother, Vera-Simone Schulz, Beate Söntgen, Jordan Troeller, Ulf Wuggenig

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C HS 3

Inhalt: Diese Vorlesungsreihe vermittelt Grundlagen einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Kunstgeschichte der Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Studierende werden vertraut gemacht mit Kunstwerken und Fragen, Themenfeldern und Diskussionen, die die Kunst seit der Moderne bis heute bestimmen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Kunst an gesellschaftlichen Problemlagen beteiligt ist. Einerseits greift Kunst in gesellschaftliche Zusammenhänge ein oder verhält sich dazu. Wir verstehen Kunstwerke als materiell-intellektuelle Artikulationen und Einlassungen in eine zeithistorische wie künstlerische Problemstellung. Anderseits wird sie von einer jeweiligen historischen Situiertheit und einem sozialen Kontext mitbestimmt. In der Vorlesung tragen wir daher in der Diskussion einzelner Arbeiten nicht nur ihrer spezifischen Materialtiät, Ikonographie, möglichen Aussagen und der (Post-)Medialität Rechnung, sondern immer auch den Kontexten, in denen Kunstwerke stehen. Insofern sind die institutionellen Rahmenbedingungen ebenfalls Teil von Kunst und visueller Kultur. Diese Herangehensweise hat Einfluss auf die kunsthistorische Methodik. Der gesellschaftliche (institutionelle, soziale, geschlechtsspezifische, politische) Umgang mit Kunst und visueller Kultur wird ebenso thematisiert, wie die Fragen, die ein Kunstwerk oder ein Artefakt der visuellen Kultur aufwerfen. Die Vorlesung ist entsprechend eher nach Themen und Fragestellungen gegliedert, u.a. Genderfragen, ökonomische Rahmenbedingungen und Mechanismen des Kunstmarktes, Ausbildungsformen der Kunst, Raub und Restitution, Ökologie, Kunst und Arbeit u.v.a. Insgesamt richtet sich die Vorlesung aus an einer transkulturellen Kunstwissenschaft, die der Tatsache Rechnung trägt, dass gerade Kunst und visuelle Kultur auch Dokumente und Künstler*innen und Kulturproduzent*innen auch Akteure einer reichhaltigen Verflechtungsgeschichte sind, die sowohl emanzipatorisch (etwa der Internationalismus der 1920er Jahre, Migrationsgeschichten) als auch gewaltförmig sein kann (Kolonialismus, Weltkriege etc.).