Vorlesungsverzeichnis
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Veranstaltungen von Apl. Prof. Dr. phil. habil. Martin Knauer
Lehrveranstaltungen
Spektakel der Macht? Politische Rituale als Forschungsproblem (Seminar)
Dozent/in: Martin Knauer
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 14.102 a Seminarraum
Inhalt: Noch heute setzen Staaten (Diktaturen wie Demokratien) auf überkommene Herrschaftstechniken feudaler oder monarchischer Prägung. Im Alten Europa waren symbolische Akte und performative Handlungen (Hand auflegen, Krönen, Salben, Inthronisieren) Recht setzend und rechtsverbindlich. Durch sie wurde nicht nur Macht dargestellt, sondern Herrschaft in Kraft gesetzt. Wie funktionieren politische Rituale heute? Haben Staatsvisiten, Amtsübernahmezeremonien und Gedenkrituale nur noch symbolische Bedeutung? Mit den "ritual studies" besitzt eine ethnologisch bzw. anthropologisch orientierte Kulturwissenschaft ein methodisches Instrumentarium, um politische Verfahren und symbolische Kommunikation in ihrer Ritualität zu erkennen und im globalen Zusammenhang zu analysieren. Literatur: Stollberg-Rilinger, Barbara (Hg.): Spektakel der Macht. Rituale im Alten Europa 800-1800, Darmstadt 2008; Voigt, Rüdiger (Hg.): Symbole der Politik, Politik der Symbole, Opladen 1989; Belliger, Andrea/Krieger, David J. (Hg.): Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Opladen/Wiesbaden 1998; Edelman, Murray: Politik als Ritual. Die symbolische Funktion staatlicher Institutionen und politischen Handelns, Frankfurt a.M./New York 1990 (zuerst 1964)
- Lehren und Lernen - Leuphana Semester - Wissenschaft produziert: methodisches Wissen
- Leuphana Bachelor - Leuphana Semester - Wissenschaft produziert: methodisches Wissen
- Sozialpädagogik - Leuphana Semester - Wissenschaft produziert: methodisches Wissen
- Wirtschaftspädagogik - Leuphana Semester - Wissenschaft produziert: methodisches Wissen
Erinnerung auslöschen? Bilderstürme zwischen religiösem Ikonoklasmus und "zweiter" Dekolonisierung (Seminar)
Dozent/in: Martin Knauer
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 18:15 - 19:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 12.101 Seminarraum
Inhalt: Ikonische Bilder sowie zum Gedächtnis einer Person oder einem Ereignis gestiftete Monumente sind für das Zusammenleben von Völkern, Religionen und Nationen konstitutiv. In Diskursen um ihre Entstehung, Unterhaltung und kultische Praxis werden gesellschaftliche Bedürfnisse verhandelt und historische Identitäten konstruiert. Dabei waren und sind Denkmäler immer auch umstritten. Als Symbole politischer, religiöser oder rassischer Unterdrückung sowie im Bestreben, Erinnerung zu lenken, zu verändern oder auszulöschen, werden Monumente zerstört, überformt, entsorgt oder auch neu belebt. Das Seminar unternimmt den Versuch, aktuelle Formen speziell antirassistisch motivierter Denkmalstürze zu dekonstruieren und aus der Tradition heraus zu verstehen. In Nachfolge älterer Ikonoklasmuswellen im christlichen Europa etwa zur Zeit der Reformation sowie der Französischen Revolution, auf die ein denkmalfreudiges 19. Jahrhundert mit bürgerlichen Gedenkkonzepten reagierte, haben in der globalen Moderne erinnerungskritische und ihrem Anspruch nach emanzipatorische Bilderstürme erneut Konjunktur. Lit.: Warnke, Martin (Hg.): Bildersturm. Die Zerstörung des Kunstwerkes, Frankfurt a.M. 1988; "Der islamische Ikonoklasmus", in: Parzinger, Hermann: Verdammt und vernichtet: Kulturzerstörungen vom Alten Orient bis zur Gegenwart, München 2021; Spiegel, Daniela: Volkszorn und Denkmalstürze. Überlegungen im Kontext der Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 (https://doi.org./10.11588/ arthistoricum.920.c13261); Bruggmann, Andrea: Bristol und der Fall Edward Colston. Über verschiedene Versuche ein problematisches Denkmal einzuordnen, in: Brückle, Wolfgang u.a. (Hg.): Die Gegenwart des Denkmals. Auslegung, Zerstörung, Belebung, Zürich 2023, 229-244
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