Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

French Theory (Seminar)

Dozent/in: Hannes Loichinger

Termin:
Einzeltermin | Di, 18.10.2016, 16:15 - Di, 18.10.2016, 17:45 | C 5.310 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 29.10.2016, 10:00 - Sa, 29.10.2016, 18:00 | intern | Kunstraum
Einzeltermin | So, 30.10.2016, 10:00 - So, 30.10.2016, 17:00 | intern | Kunstraum
Einzeltermin | Sa, 26.11.2016, 10:00 - Sa, 26.11.2016, 18:00 | intern | Kunstraum
Einzeltermin | So, 27.11.2016, 10:00 - So, 27.11.2016, 17:00 | intern | Kunstraum

Inhalt: Der Sammelbegriff „French Theory“ bezeichnet eine Reihe strukturalistischer und poststrukturalistischer theoretischer Ansätze, die in etwa zwischen 1960 und 1980 in Frankreich entstanden sind und unter dem so verschiedene Autor_innen wie Roland Barthes, Jean Baudrillard, Gilles Deleuze, Jacques Derrida, Michel Foucault, Julia Kristeva und Jacques Lacan rubriziert werden. Allerdings handelt es sich bei "French Theory“ um eine amerikanische Erfindung, wie Sylvère Lotringer, Gründer der Zeitschrift und des Verlags Semiotext(e), schreibt, über dessen publizistische Tätigkeit einige der „French Theory“ zugeordnete Autor_innen einer englischsprachigen Leserschaft seit den 1970er Jahren zugänglich gemacht wurden. Die breite Rezeption von "French Theory" im Kunstfeld, die über das International Art English (IAE) auch auf sprachlicher Ebene bis heute bemerkbar ist, rekonstruieren wir im Seminar anhand von ausgewählten künstlerischen Arbeiten und kunstkritischen Texten. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit allgemeinen Fragen zur Rezeption von Theorie im Kunstfeld, den sozialen Bedingungen der internationalen Zirkulation von Ideen sowie einigen Arbeiten zur Historisierung von „French Theory“. Einen weiteren Schwerpunkt des Seminars bilden der 1973 von Lotringer gegründete Verlag Semiotext(e) sowie die Autorin Chris Kraus, deren in der Reihe „Native Agents“ erschienener und von MIT Press vertriebener Bestseller „I Love Dick“ (Erstveröffentlichung 1997) derzeit von Amazon verfilmt wird. Literatur (Auswahl): Sande Cohen und Sylvère Lotringer (Hg.), French Theory in America, Routledge, New York 2001 François Cusset, French Theory. How Foucault, Derrida, Deleuze, & Co. Transformed the Intellectual Life of the United States, University of Minnesota Press, Minneapolis 2008 Hal Foster (Hg.), The Anti-Aesthetic. Essays on Postmodern Culture, Bay Press, Seattle 1983 Jeremy Gilbert-Rolfe, "Nietzschean Critique and the Hegelian Commodity, or the French Have Landed“, in: Critical Inquiry, Vol. 26, No. 1 (Herbst, 1999), S. 70–84 Sylvère Lotringer und Joan Waltemath, "A Life in Theory", The Brooklyn Rail, 2. September 2006, http://www.brooklynrail.org/2006/09/art/a-life-in-theory Henry Schwarz and Anne Balsamo, "Under the Sign of Semiotext(e): The story according to Sylvère Lotringer and Chris Kraus", in: Critique: Studies in Contemporary Fiction, Volume 37, Issue 3, 1996, S. 205-220 Brian Wallis (Hg.), Art After Modernism: Rethinking Representation, The New Museum of Contemporary Art, New York 1984

Kunst und Arbeit vom späten 19. bis 21. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Susanne Leeb

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 17.10.2016 - 03.02.2017 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Kunst steht in engstem Verhältnis zu den Arbeits- und Produktionsbedingungen ihrer Zeit. So wurde mit dem Ende des 19. Jahrhunderts Arbeit nicht nur Thema der Kunst, auch die Kunst selbst musste mit ihrer Autonomiesetzung ihr Verhältnis zur Arbeit oder ihr Verständnis von Arbeit neu artikulieren. So wurde im 19. Jahrhundert etwa die Diskussion geführt, ob Kunst überhaupt zu Arbeit zu rechnen ist, da ihre einzigartigen Objekte nichts mit der Vergleichbarkeit industrieller Warenproduktion zu tun habe. Kunst in die Produktion wiederum war eine Forderung der russischen Avantgarden. Und durch das gesamte 20. Jahrhundert hindurch reflektieren Künstlerinnen ihr Verhältnis zu bestimmten Arbeitsformen: handwerklich, industrielle, immateriell etc. und/oder kritisieren gesellschaftliche Aufteilungen (produktive vs. reproduktive Arbeit). Anhand ausgewählter künstlerischer Arbeiten und Texte schlägt das Seminar einen Bogen von den Werken Gustav Courbets und Adolph Menzels über den Produktivismus der Avantgarden, der Reflexion auf Produktion/Reproduktion in der feministischen Kunst der 1970er Jahre bis hin zu zeitgenössischer Performancekunst, die auf das Dienstleistungswerden von Kunst reagiert.

Re/Produktion. Feministische Perspektiven auf Kunst und Arbeit (Seminar)

Dozent/in: Oona Lochner

Termin:
Einzeltermin | Mi, 23.11.2016, 12:15 - Mi, 23.11.2016, 13:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 07.12.2016, 12:15 - Mi, 07.12.2016, 13:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 14.12.2016, 12:15 - Mi, 14.12.2016, 13:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 21.12.2016, 12:15 - Mi, 21.12.2016, 13:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 18.01.2017, 12:15 - Mi, 18.01.2017, 13:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 25.01.2017, 12:15 - Mi, 25.01.2017, 13:45 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 01.02.2017, 12:15 - Mi, 01.02.2017, 13:45 | C 12.009 Seminarraum

Inhalt: Die Möglichkeiten, Bedingungen und Bewertungen von Arbeit wurden spätestens mit der zweiten Welle der Frauenbewegung zu einem zentralen Gegenstand nicht nur feministischer Politik und Theorie, sondern auch einer entstehenden feministisch motivierten Kunst. Künstlerinnen der 1960er/1970er Jahre machten die Rollen und (häuslichen) Räume, die Frauen durch gesellschaftliche Vorstellungen von Arbeit zugewiesen bekamen, sichtbar und forderten soziale Konventionen heraus. Viele ihrer Kritikpunkte sind bis heute aktuell und werden weiterhin in künstlerischen Arbeiten verhandelt. Dazu gehört etwa die vermeintliche Verantwortung der "Frau" für reproduktive Arbeit – Mutterschaft, Haushalt, Care Work, emotionale Arbeit –, die gegenüber produktiver Lohnarbeit häufig abgewertet wird und unbezahlt bleibt. Auch die Situation künstlerisch arbeitender Frauen und selbst die Bedeutung vermeintlich weiblicher Materialien und Techniken (Textil, Nähen, Weben) für die künstlerische Praxis werden bis heute thematisiert. Ebenso akut ist die Debatte um die Lebensumstände erwerbstätiger Frauen. Sie wird heute häufig mit kapitalismuskritischen Argumenten geführt und bezieht längst auch Aspekte wie Sexarbeit, Arbeitsmigration und die Überschneidungen unterschiedlicher Diskriminierungsfaktoren (class/race/gender) mit ein. Vertiefend zum Seminar "Kunst und Arbeit vom späten 19. bis 21. Jahrhundert" (Susanne Leeb) stellt dieses 1 SWS-Seminar zentrale Themen einer feministisch-künstlerischen Beschäftigung mit Arbeit vor und verfolgt sie von den 1960er/1970er Jahren bis in die Kunst der Gegenwart. Diskutiert werden diese Themen entlang exemplarischer Texte, die zu künstlerischen Arbeiten in Bezug gesetzt werden.