Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

»Tausend Plateaus« von Gilles Deleuze und Félix Guattari. Medientheoretische Lektüren, Kontexte, Anschlüsse. (Seminar)

Dozent/in: Erich Hörl

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 08:15 - 09:45 | 27.10.2016 - 03.02.2017 | C 5.311 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 07.12.2016, 16:00 - Mi, 07.12.2016, 18:00 | C 5.325 Seminarraum | Zusatztermin Filmscreening

Inhalt: „Tausend Plateaus: Kapitalismus und Schizophrenie 2“ von Gilles Deleuze und Félix Guattari (Berlin 1992: Merve) – im französischen Original „Milles Plateaux. Capitalisme et Schizophrénie 2, erschienen 1980 bei Les Éditions de Minuit in Paris – zählt zu den grundlegenden Schriften des 20. Jahrhunderts, die bis heute die kultur- und medienwissenschaftliche Theoriebildung prägen. Es ist ein herausragendes Dokument fröhlicher Wissenschaft, das sich aus breiten kultur-, kunst-, philosophie- und wissenschaftsgeschichtlichen Materialströmen speist und dabei ein gewaltiger Angriff auf das traurige Bild des Denkens des traditionellen philosophischen Systems, in dem schillernde Begriffe geschöpft wurden, die seither nicht mehr aufhören, das Denken zu bevölkern: Rhizom, Gefüge, Mannigfaltigkeit, Kriegsmaschine und Nomadologie, organloser Körper, Vereinahmungsapparat, Ritornell, glatter und gekerbter Raum, Tier-Werden, Meute, Karte oder Diagramm. Das Seminar ist der ausgewählten Lektüre, Diskussion und Kontexutalisierung einiger der Plateaus gewidmet – eine Arbeit, die prädestiniert ist, von vielen zusammen geleistet zu werden, handelt es sich doch um ein Buch, das dem Leser viel abverlangt und multiple Lektüren fordert. Im Fokus stehen dabei vor allem jene Konzepte, die insbesondere auch für die gegenwärtige kultur- und medienwissenschaftliche Zeitdiagnostik relevant und von hoher Reichweite sind. Grundlage des Seminars ist die deutsche Übersetzung von Gabriele Ricke und Ronald Voullié, die 1992 beim Berliner Verlag Merve erschienen ist. Gelesen werden voraussichtlich „1. Einleitung: Rhizom“ (11-42), „9. Mikropolitik und Segmentarität“ (283-316), „11. 1837: Zum Ritornell“ (S. 423-479), „12. 1227: Abhandlung über Nomadologie: Die Kriegsmaschine“ (481-585), „13: 7000 v. Chr.: Vereinahmungsapparat“ (597-655). Zudem wird gelegentlich auch andere Literatur zur Kontextualisierung, Vertiefung und möglichen konzeptuellen Weiterführung herangezogen. Das Seminar stellt auch eine Einführung in die Arbeit von Gilles Deleuze und Félix Guattari dar.

Ende der Theorie? (Seminar)

Dozent/in: Christoph Engemann, Christian Voller

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 17.10.2016 - 03.02.2017 | C 12.001 Seminarraum

Inhalt: Mit Philipp Felschs „Der lange Sommer der Theorie“ und Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“ sind in jüngerer Zeit zwei vielgelesene Bücher über das Sujet der Theorie im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts erschienen. Beide Bücher zeichnen die intensiven Auseinandersetzungen um den Status und die zentralen Fragestellungen von Theorie aus, kommen dabei zu unterschiedlichen Einschätzungen von deren historischen Rolle, Milieu und Zukunft. Felsch sieht Theorie in den Status einer post-histoire eintreten, einem Fortleben nach ihrem Ende. Didier Eribon dagegen stellt in seinem autobiographisch angelegtem Bericht die Frage, ob die gegenwärtige Krise von Theorie nicht Resultat der Vernachlässigung von Themen wie Klasse und ökonomischer Differenz einerseits ist, andererseits Resultat gezielter (hoch)schulpolitischer Interventionen. Auf Grundlage dieser beiden Bücher und weitere Texte zum Ende der Theorie wird dieses Seminar Status, Funktionsweisen, Sinn und Notwendigkeit von Theorie untersuchen. Die Veranstaltung wird tlw. als Blockseminar durchgeführt.