Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Hauptstadtjournalismus (Projekt)

Dozent/in: Dawid Friedrich, Winnie Heescher

Termin:
Einzeltermin | Mo, 05.11.2018, 16:00 - Mo, 05.11.2018, 18:00 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 11.01.2019, 09:00 - Fr, 11.01.2019, 18:00 | C 40.165 Seminarraum | die Buchung eines zweiten Raumes ist erforderlich, da praktische Übungsaufgaben gestellt werden
Einzeltermin | Fr, 11.01.2019, 09:00 - Fr, 11.01.2019, 18:00 | C 40.164 Seminarraum | die Buchung eines zweiten Raumes ist erforderlich, da praktische Übungsaufgaben gestellt werden
Einzeltermin | Sa, 12.01.2019, 09:00 - Sa, 12.01.2019, 18:00 | C 12.105 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 25.01.2019, 09:00 - Fr, 25.01.2019, 18:00 | extern | Exkursion

Inhalt: Eine kleine Geschichte aus dem Redaktionsalltag: In einem TV-Nachrichtenbeitrag wird eine Statistik gesendet, die Asylsuchende und abgelehnte Asylbewerber in Deutschland im Verlauf der letzten drei Jahre zeigt. Daraufhin meldet sich ein Zuschauer und bittet um die Quellen für die gesendeten Zahlen. Er wird auf Zahlen der UNHCR und des Statistischen Bundesamts verwiesen, das zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums gehört. Der Zuschauer beschwert sich. Den offiziellen Zahlen von Ministerien oder Ämtern sei doch nicht zu trauen. Diese Quellen seien parteiisch. Damit endet der e-mail-Austausch. Politik und Medien haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Nicht erst seit Donald Trump, der US-Präsident hat sich dieses Problem wie kaum ein anderer zu Nutze gemacht: Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schafft er eine Gegenöffentlichkeit: Alles, was ihm nicht passt, wird dort verunglimpft, als „fake news“ dargestellt. Die Berufsbezeichnung des politischen Journalisten verkümmert in dieser Sichtweise zur „Lügenpresse“. Unabhängiger politischer Journalismus aber gehört zu den Grundvoraussetzungen einer funktionierenden Demokratie. Er nimmt für sich in Anspruch analytisch, klar und unvoreingenommen zu sein, Nähe und Distanz zu wahren. Dabei ist er unter Druck, vor allem durch die Kommerzialisierung der Medien und durch das Internet: Die Politikberichterstattung wird dramatisiert und personalisiert, im Netz tauchen neue Akteure auf, die für sich in Anspruch nehmen, die bessere journalistische Politikberichterstattung zu betreiben. Wie steht es um Anspruch und Wirklichkeit des politischen Journalismus? Welches Selbstverständnis treibt Journalisten an? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Aktivismus und Berichterstattung? Welchen Versuchungen muss guter Journalismus widerstehen? Diesen Fragen will das Seminar nachgehen.