Vorlesungsverzeichnis

Suchen Sie hier über ein Suchformular im Vorlesungsverzeichnis der Leuphana.


Lehrveranstaltungen

Nicht-, Gegen-, Alter- und andere Modernen. Zur Faszinationsgeschichte der Modernekritik. (Seminar)

Dozent/in: Erich Hörl

Termin:
Einzeltermin | Mi, 24.10.2018, 10:00 - Mi, 24.10.2018, 12:00 | C 7.320 Seminarraum | Vorbesprechung/Themenvergab
Einzeltermin | Mi, 21.11.2018, 10:00 - Mi, 21.11.2018, 20:00 | extern | Digital Culture Research Lab in Lüneburg, Am Sande 5, 2. Stock
Einzeltermin | Do, 22.11.2018, 10:00 - Do, 22.11.2018, 20:00 | extern | Digital Culture Research Lab in Lüneburg, Am Sande 5, 2. Stock
Einzeltermin | Fr, 23.11.2018, 10:00 - Fr, 23.11.2018, 20:00 | extern | Digital Culture Research Lab in Lüneburg, Am Sande 5, 2. Stock

Inhalt: Zu den auffälligen Merkmalen vieler gegenwärtiger geistes- und kulturwissenschaftlicher Theoriepolitiken zählt die Begeisterung mit Nicht-Modernität. Bruno Latours 1991 erschienene Programmschrift „Wir sind nie modern gewesen“ hat hier wie ein Katalysator gewirkt. Aber etwa auch die poststrukturalen Anthropologien wie die postkolonialen und dekolonialen Theorieunternehmungen müssen als Motoren einer aus dem Geiste von Nicht-Modernität formulierten Modernekritik begriffen werden. Nicht-Modernität ist jedenfalls zu einer Signatur zeitgenössischen Denkens mutiert, flankiert von diversen Entwürfen zu Alter- oder Gegen-Modernität, die sich in den modernitätskritischen Säumen der Gegenwart finden. Das Seminar untersucht die Struktur und das Herkommen dieser heute so auffälligen Faszination der Modernekritik, interessiert sich insbesondere für das, was Nicht-Modernität eigentlich heißt und möchte dergestalt einen Beitrag zu einer Kritik der Gegenwart liefern – was nicht zuletzt auch bedeutet, Grundfiguren gegenwärtiger Kritikalität herauszuarbeiten und ihrerseits auf den Prüfstand zu stellen, also diese selbst noch einmal kritisch zu befragen. Es interessiert sich dabei vor allem für die Narrationen und Bilder der Moderne, wie sie in den diversen nicht-, alter- oder gegenmodernen Entwürfen hervorgebracht werden. Es werden u.a. Texte von Walter D. Mignolo, Eduardo Viveiros de Castro, Philippe Descola, Achille Mmembe, Bruno Latour, Enrique Dussel, Gérard Granel, Martin Heidegger, Isabelle Stengers und Didier Debaise gelesen. In der für die Seminarplanung äußerst wichtigen vorbereitenden Sitzung am 24.10., in der das Seminarprogramm gemeinsam diskutiert und festgelegt wird, haben die SeminarteilnehmerInnen die Gelegenheit, noch weitere eigene Vorschläge in das Lektüreprogramm einzubringen. Eine ausführliche Literaturliste wird zu Seminarbeginn zur Verfügung gestellt und soll im Laufe des Semesters gemeinsam ausgebaut werden, sodaß eine kleine Bibliographie der Nicht-Modernitätsfaszination entsteht.