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Lehrveranstaltungen

Textkörper – Körpertexte: Zum anatomischen Blick in Literatur- und Kunstgeschichte der Gegenwart (Seminar)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 06.04.2020 - 10.07.2020 | C 12.006 Seminarraum | digitale Veranstaltung
Einzeltermin | Do, 02.07.2020, 09:00 - Do, 02.07.2020, 19:00 | C 1.209 Seminarraum | mündliche Prüfung / GLV
Einzeltermin | Fr, 03.07.2020, 09:00 - Fr, 03.07.2020, 19:00 | C 1.209 Seminarraum | mündliche Prüfung / GLV

Inhalt: ***Hinweis: Das Seminar wird im SoSe 2020 stattfinden. Sie erhalten Anfang April Hinweise zum Ablauf, der voraussichtlich zu überwiegenden Teilen auf online-Kommunikation und digitalen Plattformen basieren wird. *** Inhalt: Körperlichkeit als notwendige Bedingung für Weltzugang und Kognition zu begreifen, ist eines der meistdiskutierten Konzepte in der Bewusstseinsphilosophie der Moderne. Während die Überwindung des Dualismus von „Leib“ und „Seele“ zunächst unter emanzipatorisch-kritischen Vorzeichen erschien, bleibt die Frage nach dem konkreten, spezifischen Verhältnis von Körperlichkeit und Bewusstsein offen und ist angesichts analytischer, anatomischer wie digitaler Verfügungspraktiken weiterhin von Brisanz. Für künstlerische Entwürfe, die physische wie psychische Entitäten fiktional entwerfen, modellieren und zugleich selbstreferentiell hinterfragen, ist die Verhandlung von Körperpraktiken seit dem 18. Jahrhundert ein konstitutives Movens. In diesem Seminar werden literarische, philosophische, poetologische Texte und ausgewählte Photographien, Filmsequenzen sowie Performances auf diese Verhandlungen von Körperlichkeit und die Verfügungspraktiken des anatomischen / analytischen Blicks hin befragt. Das Spektrum reicht von Georg Büchners Nervenkunst, Franz Kafkas Einschreibungen, Anne Dudens „Zungengewahrsam“, Herta Müllers „Atemschaukel“, Spike Jonze „Her“ bis zur zeitgenössischen Kunst (Rimini Protokoll, Anne Imhof, u.a.). Ziel des Seminars ist, eine kulturhistorische Perspektive auf die unterschiedlichen Körperkonzepte zu entwickeln und einen Zugang zu einem komplexen, mehrschichtigen Themenfeld, zu seinem „Textkörper“, zu finden.