Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Marshall McLuhan. Eine kritische Einführung (Seminar)

Dozent/in: Anna-Lena Wiechern

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Gemeinhin wird Herbert Marshall McLuhan der "Startschuss" für die Medienwissenschaften zugeschrieben. Für das, was seit den 1980ern vor allem außerhalb Deutschlands als "German Media Theory" bekannt geworden ist, spielt McLuhan nicht zuletzt durch Friedrich Kittler eine bedeutende Rolle. Im Rahmen dieses lektürebasierten Seminars soll jener Weg McLuhans nachvollzogen werden, der zur Umkehrung und absoluten Ausdehnung der Frage nach den Medien geführt hat. Denn trotz der Zäsur, die McLuhan mit seinem Aufruf zum Fokus auf das Medium selbst (und eben nicht seine Inhalte) bedeutete, bleibt der eklektisch verfassende Literaturwissenschaftler hinsichtlich einer Theoriebildung doch oft schwer zu "handhaben".

Medientheorie und die Ökonomik der Ökonomie (Seminar)

Dozent/in: Milan Stürmer

Termin:
wöchentlich | Montag | 12:15 - 13:45 | 12.10.2020 - 25.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Dass heute in medienwissenschaftlichen Arbeiten zunehmend von "Kapitalismus" oder "der Ökonomie" die Rede ist, ist schon vielerorts bemerkt worden. Oft wird darauf verwiesen, dass die gegenwärtigen medialen Konfigurationen Ausdruck eines "politisch-ökonomische Regimes" sind, oder doch zumindest gewissen ökonomischen Zwängen und Imperativen unterworfen seien. Umgekehrt scheint auch die Ökonomie unweigerlich von den medialen Konfigurationen verändert, wie Begriffe wie "Überwachungskapitalismus" oder "Plattform-Ökonomie" signalisieren. Tatsächlich bleibt aber in beiden Fällen meist äußerst konturlos, was eigentlich mit Ökonomie bezeichnet ist. Selbst wo explizit wirtschaftstheoretische Positionen auf Fragen der Medienwissenschaft übertragen werden, werden diese nur selten genauer theoretisiert und die Übertragung scheint "beinahe von selbst" vonstatten zu gehen. Zwar mag dies auch der Tendenz der Ökonomik selbst geschuldet sein, in ihrer Generalisierungsbewegung gezielt die Fragestellungen anderer Disziplinen zu adressieren — freilich meist "without any invitations," wie George Stigler (1984) süffisant anmerkt — doch gilt es gerade diese Übertragungsvorgänge genauer zu hinterfragen. Hierfür ist aber die genauere Kenntnis der wirtschaftstheoretischen Positionen unumgänglich. In thematischen Blöcken sollen jüngere medienwissenschaftliche Texte und einschlägige wirtschaftstheoretische Positionen verhandelt werden. Neben den Vätern der Disziplin im 18. und 19. Jahrhundert sollen auch eine Auswahl zentraler Figuren des 20. und frühen 21. Jahrhunderts teils durch gemeinsame Lektüren und teils durch Referate zu einzelnen Texten in den Blick genommen werden. Ziel ist dabei weder in den wirtschaftstheoretischen Lektüren die Werke "weltlicher Philosophen" (Heilbroner 1953) zu erkennen, noch der "eskalierenden Metaphorik des Ökonomischen" (Lenger 2004) anheim zu fallen, sondern sie zuvörderst in ihrer wirtschaftstheoretischen Dimension zu behandeln. Vor diesem Hintergrund sollen dann Verweise auf "die Ökonomie/den Kapitalismus/..." in medienwissenschaftlichen Texten gemeinsam nachvollzogen und kritisch bewertet werden. Ziel ist es, einen Einblick in grundlegende wirtschaftstheoretische Überlegungen zu bieten, sowie ihre Relevanz für medientheoretische Arbeiten zu erkennen.