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Lehrveranstaltungen
Urban Commons in relation to "Frontier Zones" in Hamburg and São Paulo (Exkursion)
Dozent/in: Ursula Kirschner
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 19:45 | 13.10.2020 - 26.01.2021 | C 11.007 (Edulab)
Einzeltermin | Fr, 19.03.2021, 12:00 - Sa, 03.04.2021, 00:00 | extern | Exkursion
Inhalt: Das Projektseminar beschäftigt sich mit Konzepten zu Urban Commons in Brasilien und Deutschland. Diese gewinnen in Zeiten ökologischer und sozialer Herausforderungen, wie sozioökonomische Segregation, Ressourcenknappheit und Ungleichheiten im Zusammenhang mit dem „Recht auf Stadt“ an Bedeutung und eröffnen neue Denkweisen über Lebensweisen in den Städten. In beiden Ländern gibt es wegweisende Initiativen des "Urban Commoning", die sich für bessere Wohn- und Ernährungsbedingungen engagieren und versuchen Räume für kulturelle Interaktionen und Inklusion zu schaffen. Während in Deutschland die meisten Maßnahmen zur gemeinsamen Nutzung von städtischen Räumen mit ökologischen Zielen verbunden sind, werden in Brasilien dieselben Themen hauptsächlich als Überwindung sozialer Ungleichheiten aufgegriffen. Diese unterschiedlichen Bedingungen führen zu einem unterschiedlichen Verständnis dessen, was "urban commons" ist und wie Räume und Praktiken gleichzeitig Instrumente und Ergebnisse für bessere Städte für alle sein können. Im vorbereitenden wöchentlichen Seminar werden wir uns unter anderem mit Thema „Frontier Zones“ im Stadtraum São Paulos anhand der Ergebnisse aus zwei Sommerschulen in Sao Paulo beschäftigen. Dort wurden „Frontier Zones“ aus diversen Perspektiven aufgespürt und mit der Sprache des Dokumentarfilms als exploratives Medium für Stadtraumanalysen untersucht. Die Ergebnisse sind unter https://www.leuphana.de/institute/ifsk/personen/ursula-kirschner/lehrforschungsprojekte.html (bitte nach unten scrollen) zu betrachten. Basierend auf der These der Medienwissenschaftler Horwitz, Joerges und Potthast, dass das Medium Film erlaubt, gerade über den Einsatz von Bildern "näher" an soziale Wirklichkeiten heranzukommen, als dies textzentrierter Praxis empirischer Sozialforschung möglich ist, erfolgte die Kommunikation der Inhalte ausschließlich durch Image- und Soundcapture und ohne erklärende Worte. Es entstanden Kurzfilme von jeweils interdisziplinär besetzten brasilianischen Gruppen. Eine Analyse des Filmmaterials soll zu einem Diskurs über „Frontier Zones“ in Sao Paulo führen und eine erste Annäherung an reale Alltagssituationen im Stadtraum Sao Paulo darstellen. Aus der kritischen Beobachterperspektive heraus, sollen sodann die Studierenden zu Filmproduzierende werden und neue methodische Experimente mit dem vorliegenden in Kombination mit eigenem Filmmaterial in der Postproduktion durchführen. Hierfür kann z.B. die Free Software https://www.avid.com/media-composer aber auch jedes andere Schnittprogramm, wie z.B. Premiere, Final Cut verwendet werden. Ausschlaggebende Motivation für die Durchführung von gegenseitigen Studienbesuchen und Workshops ist das Kennenlernen der verschiedenen genannten Realitäten sowie das gemeinsame entwickeln vom Projektideen. Eine Förderung seitens des DAAD für die brasilianische Gruppe liegt bereits vor. Ziel ist es interdisziplinär in einer kreativen Lernumgebung der brasilianischen und deutschen Studierenden sich theoretisch und empirisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Fragen mit denen wir uns beschäftigen werden, lauten: Wie können soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten unserer Zeit durch die Politik des "Commoning" beeinflusst werden? Wie kann man laufende Praktiken und Räume abbilden, die sich an "Urban Commons" orientieren? Wie können neue Praktiken und Räume entstehen, die mit städtischen Herausforderungen wie Ungleichheit, Nachhaltigkeit, Migration, Privatisierung und Gentrifizierung konfrontiert sind?