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Lehrveranstaltungen

Musik im Wandel der Gesellschaft - Eine kulturwissenschaftliche Einführung in die Musikgeschichte (Seminar)

Dozent/in: Alenka Barber-Kersovan

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 08.04.2021 - 08.07.2021 | Online-Veranstaltung | online

Inhalt: Die Zisterziensermönche aus dem österreichischen Stift Heiligenkreuz stürmten vor einigen Jahren mit der CD „Chant – for Paradiese“ die Charts und ließen mit ihren in Latein gesungenen gregorianischen Gesängen sogar Amy Winehouse und Madonna hinter sich. „Gregorian“ hingegen, ist eine Band, die Pop- und Rocksongs im Gesangsstil des Gregorianischen Chorals aufführt und sich als pseudo-katholische Boyband des massenhaften Zulaufs erfreut. Die Kräuter- und Gesundheitskunde von Hildegard von Bingen ist populär wie noch nie, und die ihr zugeschriebenen Gesänge – oft in der Form von Techno-Covers – wahre Hits. Das Virtuosentum ist wieder gefragt, und der Teufelsgeiger Nicolo Paganini fand eine zeitgemäße Reinkarnation in den multimedialen Geigensshows von David Garrett etc. Die Musikgeschichte ist somit keine tote Zeugin einer längst verflossenen Vergangenheit. Ganz im Gegenteil: Sie begegnet uns auf Schritt und Tritt: in klassischen Konzerten, auf Events aus dem Bereich der Historischen Aufführungspraxis, in musikalischen Crossover-Projekten, in unzähligen Coverversionen, aber auch im Sampling und in den Mash-ups, obwohl bei den Letzteren lediglich Bruchstücke des bereits Gewesenen recycelt werden. In diesem Seminar werden wir uns der Musikgeschichte aus einer kulturwissenschaftlich-musiksoziologischen Perspektive nähern. Dabei werden schlaglichtartig vorwiegend weniger bekannte Themen mit einem Schwerpunkt auf der älteren Musikgeschichte behandelt. Als verbindende Elemente werden einerseits die musikalische Umsetzung des Orpheus-Mythos von der Antike bis zu Reinhard Mays „Ich wollte wie Orpheus singen“ und andererseits der von der herkömmlichen Historiographie eher stiefmütterlich behandelte Beitrag der Frauen zum Musikleben vergangenen Epochen dienen. Die Wissensvermittlung erfolgt durch die einführenden Einheiten seitens der Dozentin sowie Einzel- und Gruppenreferate von Studierenden. Das Besprochene wird durch Musikbeispiele unterschiedlicher Stilrichtungen aus unterschiedlichen Epochen veranschaulicht.