Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Der Campus und Lüneburg als Erinnerungsorte. Ein Praxisprojekt mit dem AK Campusgeschichte des AStA (Seminar)

Dozent/in: Ulf Wuggenig

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:00 | 06.04.2021 - 09.07.2021 | C 12.105 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar widmet sich dem Thema von Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik und erarbeitet dafür einen theoretischen Bezugsrahmen, der sich auf klassische und zeitgenössische Texte zu Erinnerung und Gedächtnis aus Philosophie, Soziologie, Psychologie/-analyse, Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte stützt. Dieser Bezugsrahmen wird auf die Erinnerung am Campus und in der Stadt Lüneburg an die Zeit von Drittem Reich und Nationalsozialismus bezogen, insbesondere auf militärhistorische Aspekte. Das Seminarkonzept und die Projektidee wurden in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis (AK) Campusgeschichte des AStA erstellt, dessen Überlegungen zum Anwendungs- und Praxisbezug des Seminars hier wiedergegeben werden: „Der Campus der Leuphana diente im Jahre 1940 als Aufstellungsort der 110. Infanteriedivision (I.D.), die in das berüchtigte „Unternehmen Barbarossa“ – den Rußlandfeldzug im Rahmen des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion – einbezogen wurde. In dessen Verlauf wurden auch schwerste Kriegsverbrechen an Zivilistinnen und Zivilisten geplant, wobei ein besonders schwerwiegendes unter Beteiligung der Lüneburger Einheit 1944 in Ozarichi (Belarus) umgesetzt wurde. Nach dem Krieg war der Campus dann auch Schauplatz von Veteranentreffen dieser Einheit, deren letztes noch im Mai 1990 stattfand. Vor der 110. ID. war das 47. Infanterieregiment (IR) der in Bremen aufgestellten 10. Infanteriedivision mit späteren Einsatzorten u.a. in den Niederlanden, in Rußland, Griechenland und Tunesien am heutigen Campus stationiert. Der AK Campusgeschichte bemüht sich in Verbindung mit diesem Seminar um die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Campus. Eine Aufarbeitung dieser Vergangenheit ist am Campus noch nicht sichtbar, was durch eine von uns geplante Projektwoche geändert werden soll. Es ist unser Ziel, eine aktive Erinnerungskultur zu fördern und über diese zu informieren. Aufgrund des zunehmenden Antisemitismus und der Feindlichkeit gegenüber Minderheiten in Deutschland, soll die Erinnerung bereits vergangener Verbrechen, die damit verbundene Verschleierung und Desinformation, in den Fokus gerückt werden. Es ist substanziell, sich zu erinnern und somit das kollektive Gedächtnis gegenüber dem Geschehenen zu stärken. Der Bezug zum Heute stärkt unsere demokratischen Kräfte und bemüht sich, sich gegen jede (neue) Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit entgegen zu stellen. Gemeinsam mit euch wollen wir (Prof. Wuggenig, und der AK Campusgeschichte des AStA) Beiträge zur Gedenkwoche der Campusgeschichte im November erarbeiten. Zuerst wollen wir uns theoretisch mit dem Thema Erinnerungskultur befassen, die spezifischen theoretischen Einzeldisziplinen können von den Seminarteilnehmer*innen mitausgewählt werden. Vorstellbar wären beispielsweise Themen wie: Vergessen/Ignoranz, Gedächtniskonzepte, Erinnerungspolitik in Deutschland und Lüneburg, Erinnern in der Stadt. Nach der theoretischen Auseinandersetzung sollen in Kleingruppen Konzepte für Veranstaltungen während der Gedenkwoche (08.11 - 12.11.2020) geplant werden. Die erarbeiteten Veranstaltungskonzepte werden präsentiert, wichtig ist, dass diese sich auf ein zuvor besprochenes (oder eigens gewähltes) Thema der Erinnerungskultur beziehen, die Art der Präsentation, ob durch kreative Möglichkeiten (z.B. Video, Podcast) oder klassischen Power-Point-Präsentation ist euch überlassen. (= 1. Teil der Prüfungsleistung). Die Ergebnisse sollen in einer schriftlichen Gruppenarbeit festgehalten werden (= 2. Teil der Prüfungsleistung) Im nächsten Semester soll das Seminar in Blockseminarform fortgesetzt werden, um mit dem AK Campusgeschichte gemeinsam auch an der Durchführung der Gedenkwoche beizutragen.“ Anna Dingler und Sascha Lehmann

Diversität und Ungleichheit in den Künsten (Seminar)

Dozent/in: Lisa Gaupp

Termin:
Einzeltermin | Di, 13.04.2021, 09:50 - Di, 13.04.2021, 12:05 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Fr, 30.04.2021, 14:15 - Fr, 30.04.2021, 18:30 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | So, 02.05.2021, 10:15 - So, 02.05.2021, 14:30 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Di, 18.05.2021, 14:00 - Di, 18.05.2021, 17:00 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Mi, 19.05.2021, 12:30 - Mi, 19.05.2021, 14:30 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Fr, 04.06.2021, 14:15 - Fr, 04.06.2021, 18:30 | C 14.006 Seminarraum | hybride LV
Einzeltermin | Sa, 05.06.2021, 10:15 - Sa, 05.06.2021, 14:30 | C 14.006 Seminarraum | hybride LV
Einzeltermin | Fr, 25.06.2021, 13:00 - Fr, 25.06.2021, 18:00 | C 14.006 Seminarraum | hybride LV
Einzeltermin | Di, 29.06.2021, 09:50 - Di, 29.06.2021, 12:05 | C 14.006 Seminarraum | hybride LV

Inhalt: Die Künste können auf der einen Seite dazu dienen, Gemeinschaft z. B. über Szenezugehörigkeit zu produzieren, oder aber die Künste werden genutzt, um z. B. über gemeinsame Musikproduktion unterschiedliche Identitätskonstruktionen miteinander zu verbinden und auf diese Weise beispielsweise „interkulturelle Toleranz“ oder Diversität zu fördern. Auf der anderen Seite jedoch sind meist solche und weitere Inklusionsstrategien mit gleichzeitigen sozialen Ausschlüssen verbunden, die (soziale) Ungleichheit (re-)produzieren. Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen soziologischen Modellen zur Beschreibung und Analyse von Diversität auf der einen Seite und Ungleichheiten auf der anderen Seite befassen. Weiterhin lernen wir vor allem soziologische und ethnologische Perspektiven auf Differenzziehungen kennen. Der Fokus liegt dabei darauf, wie kulturelle Repräsentation niemals neutral sein kann, sondern vielmehr immer einseitig und voreingenommen sowie verwoben mit ungleichen Prozessen der In- und Exklusion gelten muss. Dabei fokussieren wir uns vor allem auf Modelle der Postcolonial, (Trans*)Gender und Queer, Critical Whiteness, Masculinity, Critical Border, Migration und Critical Disability Studies wie u. a. Intersektionalität, Dekonstruktion, Subalternität, Differenz oder queering. Zum bundesweiten Diversity Tag nehmen wir an den Leuphana-Veranstaltungen des Gleichstellungsbüros am 18.5. und 19.5. teil (Vortrag zum Thema „Inter/3. Option“ und Workshop zum Thema „Trans* & Transfeindlichkeit“). Die Analyse konkreter Fallbeispiele aus verschiedenen Kunstwelten sowie die Reflexion über Möglichkeiten der Emanzipation aus ungleichen Verhältnissen bilden weitere Schwerpunkte des Seminars. Dafür können die Studierenden einen eigenen Fokus wählen (z. B. Musik, Visuelle Kunst, Darstellende Künste, Literatur etc.). Auf dieser Basis erarbeiten die Studierenden einen eigenen schriftlichen Beitrag (kreatives Schreiben, Blog-Beitrag o.ä.) oder ggf. einen sonstigen audiovisuellen Beitrag (Video/Audio-Podcast/Theater-Impro-Film o.ä.) inkl. Präsentation auf der gemeinsamen Abschlusskonferenz am 25. Juni. Thematisch (und ggf. auch als Möglichkeit für eine Veröffentlichung) werden diese Projektarbeiten in das Bilderbuch- und Hörbuch „Das Geheimnis hinter dem Regenbogen“ von Yannick-Maria Reimers (didaktisches Bildungsmaterial zur Förderung von Demokratie- und Vielfaltpädagogik, ein buntes Mutmach-Hörbuch für alle Regenbogen-Menschen) einbezogen sowie unter https://www.kultourmiteinander.org präsentiert und ausgezeichnet. Für die Projektarbeiten und das Engagement wird eine offizielle Urkunde ausgestellt. Außerdem erhält eine kleinere Gruppe eine intensive Betreuung bei der Projektarbeit mit Bilderbuchautor*in Yannick-Maria Reimers. In „Das Geheimnis hinter dem Regenbogen“ leben ganz besondere Wesen hinter dem Regenbogen: Sie haben nicht nur verschiedene Farben und Formen, sondern sie denken und fühlen auch ganz unterschiedlich. Maxie fühlt sich zu keiner der Farben richtig zugehörig und beschließt deshalb eines Tages, sich statt blau oder rot einfach mal gelb anzumalen. Doch oh Schreck: Das Blau und das Gelb vermischen sich zu Grün, und Maxie gefällt diese Farbe überhaupt nicht. Und was würde wohl Love zu Maxies grünen Gestalt sagen? Da bekommt Maxie von Orange einen großartigen Rat... Neben einer bezaubernden und bunten Geschichte um die Hauptfigur Maxie im Land hinter dem Regenbogen gibt es viele berührende Gespräche mit besonderen Menschen zu entdecken. So lädt das Buch ein, mit Kindern über Herzensträume, Vielfalt, Anderssein, Mut und Toleranz zu sprechen.

Memory cycles - discourses (Seminar)

Dozent/in: Cheryce von Xylander

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 06.04.2021 - 09.07.2021 | C 4.215 Seminarraum

Inhalt: Memory Cycles is conceived as a discussion forum and workshop for aesthetico-philosophical practice. It will complement the memory week in planning by the AStA, which is scheduled for November 2021. This student effort seeks to heighten awareness of the Leuphana’s military past not only at the university but also across Germany and internationally. Wehrmacht soldiers were based in the military barracks of Lüneburg — now university buildings — before being deployed to Greece and Belarus during the Second World War. The war crimes committed by the Wehrmacht infantry division in Belarus are considered amongst the worst atrocities inflicted by German soldiers on a civilian population during this savage historical period; it also remains amongst the least well studied and publicised episodes of that war. In this seminar, we will examine how the knowledge of these crimes could be eclipsed so successfully for such a long time. We will also look at the politics of memory around Kant in Lüneburg to bring into focus the normative imperative to remember the atrocities committed from within the region we inhabit and the community to which we belong. Finally, we engage a number of reflexive attempts by historical actors who lived through these events and strove to process the magnitude of the human failure they witnessed in artistic, literary and philosophical sublimation.