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Lehrveranstaltungen

Hagenbeck dekolonisieren (Seminar)

Dozent/in: Christina Wessely

Termin:
Einzeltermin | Di, 05.04.2022, 14:15 - Di, 05.04.2022, 15:45 | extern
Einzeltermin | Di, 12.04.2022, 14:15 - Di, 12.04.2022, 15:45 | C 40.164 Seminarraum | C 40.164
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 19.04.2022 - 03.05.2022 | C 16.203 Seminarraum | C 16.203
Einzeltermin | Fr, 10.06.2022, 16:00 - Fr, 10.06.2022, 20:00 | extern | Geführter Stadtrundgang mit dem Verein "Hamburg Postkolonial" (Exkursion)
Einzeltermin | Sa, 11.06.2022, 10:00 - Sa, 11.06.2022, 16:00 | extern | Hagenbecks Tierpark inkl. Seminarsitzungen vor Ort
Einzeltermin | Di, 05.07.2022, 14:15 - Di, 05.07.2022, 15:45 | C 40.146 Seminarraum | C 40.146

Inhalt: Das Seminar setzt sich mit der Geschichte des Hamburger Tierparks und der Biographie seines Gründers, Carl Hagenbeck, auseinander. Zunächst lesen wir einige Texte zur Kulturgeschichte Zoologischer Gärten, um zu verstehen, welches Verhältnis von Menschen und Tieren der Errichtung des Hamburger "Tierparadieses" sowie seiner Vorgängerinstitutionen (Carl Hagenbeck’s [sen.] Handels-Menagerie am Spielbudenplatz 1866) zugrunde lag. Im Anschluss daran nehmen wir mit dem Tierhandel und der Ausrichtung von sog. "Völkerschauen", auf denen - um 1900 oft in Zoos - "wilde", "primitive" Menschen ausgestellt wurden, zwei weitere wichtige Geschäftszweige Hagenbecks in den Blick, an denen deutlich wird, wie sehr jener in zeitgenössische rassistische und kolonialistische Zusammenhänge involviert war. Ausgehend vom Studium von Forschungsliteratur zu Zoo, Tierparks und sog. "Völkerschauen" werden wir im Anschluss - und als Einleitung zum praktischen Teil des Seminars - Grundlagentexte zu Praktiken der Dekolonisierung sowie Einführungen in postkoloniale Theoriebildung lesen, um Kriterien zu entwickeln, wie mit Hagenbeck, ganz konkret aber auch mit dem von ihm gegründeten Tierpark, der immer noch eine der Haupt-Touristenattraktionen Hamburgs darstellt, umgegangen werden kann. Im Zentrum des Seminars stehen zwei Exkursionen: Zunächst werden wir einen vom Hamburger Verein "Hamburg Postkolonial" konzipierten Stadtrundgang unternehmen, um uns der Geschichte der Stadt als Handelsplatz zu widmen und dabei deren koloniale Verschränkungen zu erinnern.Mitte Juni werden wir dann eine Exkursion zu Hagebecks Tierpark unternehmen um zunächst einmal zu klären, ob dort noch Spuren der kolonialen Vergangenheit sichtbar sind und wenn ja, in welcher Form? Werden Sie erklärt/kontextualisiert? Auf einem internen Workshop im Tierpark werden wir Ideen erarbeiten und diskutieren, ob es eines neuen Umgangs mit "Hagenbeck" bedarf (oder nicht?) und wie dieser aussehen könnte.