Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Feminine Desire: Art and Politics (Seminar)

Dozent/in: Karen Benezra

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 04.04.2022 - 08.07.2022 | C 12.101 Seminarraum

Inhalt: “What does woman want?” asks Freud. This course will approach the question of sexuation from the perspective of desire and using the tools of psychoanalytic theory. By complementing key formulations by analysts including Sigmund Freud, Jacques Lacan, and Willy Apollon, among others, with the study of works of art and the accounts of political movements, our seminar will inquire into the feminine in (patriarchal) culture and the formulation of a psychoanalytically informed ethics. The course will thus attempt to engage fundamental problems elaborated by psychoanalysis in a way that is approachable for students confronting psychoanalytic theory for the first time, from gender and the body to feminist politics and the exploitation of conventionally feminine or emotional labor. Special attention will also be paid to the role of the aesthetic in a specifically feminine formulation of sublimation. Respecting the seminar format, students are expected to engage in discussion by carefully preparing readings and questions or comments.

Kritik der neoliberalen Subjektivität (Seminar)

Dozent/in: Roberto Nigro

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 04.04.2022 - 08.07.2022 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Im Mittelpunkt des Seminars steht die Analyse der neoliberalen Subjektivität. Befürworter des Neoliberalismus beziehen sich auf die emanzipatorische Kraft dieser gouvernementalen Regierungsform, weil – so betonen sie -das Individuum im Neoliberalismus seine Freiheit verwirklichen kann. Die diametral gegenteilige These stellt den Neoliberalismus als ein unterdrückendes System dar, das ständig Ungleichheit produziert. Beide Thesen sind unbefriedigend, wenn nicht falsch. In diesem Seminar werden wir beiden Thesen widersprechen und sie verkomplizieren. Wir werden versuchen zu klären, in welchem Sinne das neoliberale Subjekt ein ständig dissoziiertes Subjekt ist und in welchem Zusammenhang diese Form von Subjektivität mit der christlichen Tradition steht. Wie alle pastoralen Machtverhältnisse, formt der Neoliberalismus die Individuen bis ins kleinste Detail. Der Neoliberalismus ist nicht nur die Fortsetzung des Liberalismus, sondern ein Bruch desselben. Der Neoliberalismus schafft ein besonderes Subjekt, das Unternehmersubjekt. Es ist nicht mehr nur ein Konsumentensubjekt, sondern ein Prosumer, ein Subjekt, dass gleichzeitig produziert und konsumiert. Im Neoliberalismus entsteht eine Subjektivität, die ihre zukünftigen Möglichkeiten ständig planen muss; ein Subjekt, das immer prekär und regierbar ist. Im Mittelpunkt des Neoliberalismus steht die Freiheit und das Begehren. Beide Elemente müssen nicht einfach kontrolliert und begrenzt werden, sondern ständig regiert. Freiheit und Begehren werden ständig produziert, regiert und gefressen. Es wäre ein Fehler, wenn nicht berücksichtigt würde, dass der Neoliberalismus keine einfache Transformation der ökonomischen Sphäre ist: der Neoliberalismus involviert eine anthropologische Transformation. Der Neoliberalismus ist keine postmoderne Version des liberalen Laisser-faire, in der wir einfach eine Ausweitung der Mechanismen der Privatisierung beobachten. In diesem Zusammenhang untersucht das Seminar historische Transformationen, die nicht nur zu neuen Formen der kapitalistischen Akkumulation gebracht haben, sondern auch zu neuen Formen der Subjektivität, Kollektivität, und des Zusammenlebens.