Vorlesungsverzeichnis

Suchen Sie hier über ein Suchformular im Vorlesungsverzeichnis der Leuphana.


Lehrveranstaltungen

Szenen der Kritik. Theorie, Geschichte, Praktiken (Seminar)

Dozent/in: Beate Söntgen

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | C 12.111 Seminarraum | C 12.111

Inhalt: Was als Kritik oder als kritischer Akt gelten kann, steht derzeit erneut zur Disposition. Es haben sich, vor allem durch neue Technologien, eine Fülle von weit reichenden Praktiken in veränderter Gestalt entwickelt, deren Kritikförmigkeit je diskutiert werden muss. Feministische, transkulturelle, post- und dekoloniale Perspektiven haben grundlegende, in der Aufklärung wurzelnde Annahmen über Kritik, deren Geltungsansprüche sowie die Funktion des Bewertens und Urteilens in Frage gestellt. Zugleich werden die Möglichkeit des Eingreifens ebenso wie das emanzipatorische und transformatische Potential immer wieder aufgerufen, um den Wert der Kritik zur Geltung zu bringen. Das zweite, dem Modul zugeordnete Seminar unter der Leitung von Sven Kramer widmet sich der Konstellation von Aufklärung und Fortschrittsdenken, das ebenfalls in Kritik geraten ist, wie aus den zu diskutierenden Texten erhellt. Exemplarisch analysiert das Seminar Theorien und Praktiken von Kritik, ihre Instanzen, Gegenstände, Rahmungen, Geltungsansprüche und Wirkungsweisen in ihrer je spezifischen Situierung und im historischen Wandel. Untersucht wird, welche Akteure, Erwartungen und Kriterien jeweils eine Rolle spielen und in welchen Formen und Medien sich ein kritischer Akt konstituiert. Zum einen werden unterschiedliche theoretische Modellierungen von Kritik diskutiert. Jeder Text soll durch eine Arbeitsgruppe vorbereitet werden, die diesen in kontroverser Diskussion den anderen Teilnehmenden präsentiert. Zum anderen stehen gegenwärtige und historische kritische Praktiken des künstlerischen Feldes im Vordergrund. Ausgehend von der Aufklärung, geht es um Fragen der Repräsentation, der Herstellung von Öffentlichkeit und um die Rolle, die künstlerische Praktiken in dieser spielen, sowie um die Herausbildung von Kunstinstitutionen und deren Kritik durch Künstler*innen. Auch hier bereiten Arbeitsgruppen die Sitzungen vor, präsentieren das Material und erschließen es mit Hilfe der erarbeiteten Theorien zur Kritik.